Wetteifern um Nidwaldner Firma

Schnappt Kriens den Hergiswilern die GfK weg?

All die weissen Bauten in der Bildmitte sind Teil des Projekts Schweighofpark in Kriens. (Bild: zvg)

Das Marktforschungsinstitut GfK mit Sitz in Hergiswil (NW) will nach Luzern oder Zug umziehen. Recherchen von zentral+ zeigen: Kriens ist ein heisser Kandidat. Dort entstehen gleich zwei grosse geeignete Überbauungen. Keine Chancen, den lukrativen Zuschlag zu erhalten, hat dagegen die Stadt Luzern.

Mitte 2017 müssen die 200 Festangestellten des Marktforschungsinstituts GfK Switzerland AG in Hergiswil (NW) umziehen. Das Unternehmen will sich dann an einem anderen Standort niederlassen. Gründe dafür sind laut «Neue Luzerner Zeitung»: Der sanierungsbedürftige Standort in Hergiswil und die schlechte Erreichbarkeit mit dem ÖV. Auch sei es schwieriger geworden, für den Standort Hergiswil qualifiziertes Personal zu finden. Nun evaluiert GfK zwei Standorte im Kanton Luzern und einer im Kanton Zug. Welche das sind, will das Unternehmen erst im Sommer bekannt geben. Doch zentral+ weiss aus gut unterrichteten Quellen, dass Kriens ein heisser Kandidat ist. Konkret: Der Mattenhof und der Schweighofpark.

Mattenhof wäre perfekt erschlossen

Zur Erinnerung: Im Krienser Schlund wird in nächster Zeit gebaut wie wild. Direkt etwa bei der Zentralbahn-Haltestelle Kriens-Mattenhof entsteht die Überbauung Mattenhof. Die Immobilienfirma Mobimo realisiert dort eine Grossüberbauung mit reichlich Platz für Firmen. Auch ein Hotel ist geplant. Die ersten Räume sollen laut Projektentwicklerin Claudia Siegle ab Mitte 2017 zur Verfügung stehen ­– die Baubewilligung steht jedoch noch aus. Zeitlich würde das also passen. Auch die ÖV-Erschliessung könnte nicht besser sein. Und sogar auf die Autobahn sind es nur ein paar Hundert Meter. Das wäre für die vielen Innerschweizer Arbeitnehmer ein perfekter Standort. Der Kanton Luzern wäre für die GfK, einer Tochterfirma der GfK SE mit Sitz in Nürnberg, zudem wegen seiner schweizweit tiefsten Unternehmenssteuern attraktiv. Claudia Siegle will die Recherchen von zentral+ noch nicht kommentieren. Man werde im Sommer über das weitere Vorgehen und die künftigen Mieter der Überbauung informieren.

Schweighofpark wäre rechtzeitig fertig

Ein weiterer heisser Kandidat für das neue Schweizer GfK-Headquarter ist der Schweighofpark. Dieser liegt quasi vis-à-vis vom Mattenhof, auf dem Areal der alten Schwitter Gärtnerei, hinter dem Mc Donalds beim Kreisel. Dort ist man sogar schon weiter als beim Mattenhof. Das ziemlich spektakuläre 2000-Watt-Projekt ist bewilligt, kürzlich fand der Spatenstich statt. 29’000 Quadratmeter Bürofläche sollen dort entstehen, was bis zu 1’500 Arbeitsplätze schaffen würde. Auch bis zu 600 Mietwohnungen sind geplant. Bereits 2016 sollen die ersten Objekte bezugsbereit sein. Für den Schweighofpark spricht das Timing: Sollte es beim Mattenhof Verzögerungen geben – was bekanntlich bei noch nicht bewilligten Projekten schnell geschehen kann – hätte GfK ein Problem. Die ersten Bauten des Schweighofparks werden hingegen rechtzeitig zur Verfügung stehen. Von den Verantwortlichen war am Freitagnachmittag niemand erreichbar.

«Wir würden die GfK mit offenen Armen empfangen.»

Matthias Senn, Gemeindeammann Kriens

Der Krienser Gemeindeammann Matthias Senn will sich auf Anfrage nicht zu den Recherchen von zentral+ äussern. Er verhehlt aber nicht: «Wir würden GfK mit offenen Armen empfangen.»

Stadt zieht den Kürzeren

Ziemlich sicher leer ausgehen wird im Buhlen um die GfK die Stadt Luzern. Das einzige Areal, das sich von der Grösse her eignen würde, ist die Rösslimatte. Diese liegt gleich hinter dem Bahnhof und soll dereinst 20’000 Quadratmeter Bürofläche an bester Lage bieten. Das Problem hier: Das von den SBB betreute Projekt ist erst in der Startphase. Frühster Baustart dürfte kaum vor 2016 sein, frühster Bezugstermin 2018. Das ist zu spät. Der städtische Wirtschaftsbeauftragte Peter Bucher sagt: «GfK ist ein attraktives Unternehmen, die würden wir nehmen.» Andere geeignete Standorte kann die Stadt noch keine aufweisen. In Littau wird zwar dereinst viel Neues entstehen, jedoch dauert das noch Jahre.

So soll die Überbauung Mattenhof dereinst aussehen.

So soll die Überbauung Mattenhof dereinst aussehen.

(Bild: zvg)

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