Junge Talente an der «Sprungfeder»

Schafft es eine Zuger Band ins Finale?

Die Gewinner der letzten Zuger Vorrunde beim Abdriften in andere Sphären: Die Zuger Band Blue Moon. (Bild: zvg)

Am Samstag kämpfen junge Zuger Musiker um einen Platz im Finale. Zu gewinnen gibts einiges. Aber die Konkurrenz ist stark. Und die Taktiken sind unterschiedlich. Besonders eine Band hat sich eine gute Strategie zurechtgelegt: Sie macht einfach alles.

Auch in Zug geht die Vorrunde der «Sprungfeder» über die Bühne – und die Zuger Bands haben schon die Keller aufgeräumt, die Saiten neu bespannt und den Kühlschrank gefüllt: Drei Bands aus Zug treten am Samstag in der Industrie 45 gegeneinander und gegen zwei Schwyzer Bands an. Schon nervös? «Nein, noch nicht», sagt Dominik Zäch von der Zuger Band «A.k.a. Unknown», «das kommt dann noch.» Kommt dann noch, wenns darum geht, es vielleicht sogar in die Schüür nach Luzern zu schaffen, zum grossen Finale.

Die Konkurrenz ist stark, findet zumindest Rico Miglierina von der Band Carpet Stain. «Was da für Talente dabei sind, das hat mich echt beeindruckt. Dass es auf so kleinem Raum so viele gute junge Bands gibt.» Seine Band stammt nicht ganz aus Zug, eigentlich hat sie in Hausen am Albis ihren Bandraum eingerichtet, einen Katzensprung von Baar, in den Untiefen des Säuliamts. In einem Dorf mit geschätzten fünf Bands pro Einwohner. Miglierina ist gerade im Proberaum am Üben, die letzten beiden Abende hat die Band hier verbracht, am Freitag noch einmal, dann muss es klappen. «Hausen ist wirklich ein Musikdorf», sagt Miglierina, «so viele Konzerte und Open Airs wie hier gibt es sonst nirgends.»

Spezialtickets ausverkauft

Rock, Funk, Reggae und ein bisschen Red Hot Chili Peppers: Am letzten Donnerstag hatte Carpet Stain noch am «Has Club Festival» in Hausen gespielt, davor am Rampe Openair, auch hier. Warum jetzt nach Zug an die Sprungfeder? «Im Säuliamt haben wir schon viel gespielt, jetzt wollen wir auf die andere Seite und da neue Leute finden, die unsere Musik hören wollen.» Dass die einheimischen Bands mehr Fans herankarren, davor hat Miglierina keine Angst – er hat vorgesorgt. «Wir haben 20 Tickets reserviert, die waren nach einem Tag alle ausverkauft.»

Die Sprungfeder hat als Wettbewerb an Attraktivität zugelegt, das spüren auch die jungen Zuger Bands: «Es gibt jetzt beim Finale eine Videoaufzeichnung und du bekommst auch gleich einen Live-Mitschnitt», sagt Rafael Casaulta von der Zuger Band «R we alone?». «Das ist schon sehr spannend.» Er ist kein Sprungfeder-Frischling, 2011 hat er es mit seiner damaligen Band Whitefield ins Finale nach Luzern geschafft und sich da den zweiten Platz geholt. Jetzt kommt der zweite Versuch, mit neuer Band. Whitefield war Punk, «jetzt ist es mehr Blues und Rock», sagt Casaulta.

Das gibts zu gewinnen

Die «Sprungfeder» soll für junge Bands eine Chance sein, um in der Band-Karriereleiter einen Sprung nach vorne zu unternehmen (zentral+ berichtete). Deshalb gibts für die Gewinner:

Erster Platz: 6'000 Franken in Form eines Gutscheines für Studio-Produktion (drei Songs, gemischt und gemastert) bei Soundfarm. Zusätzlich ein Konzert als Support in der Schüür Luzern für eine normale Supportgage von 300 bis 400 Franken sowie zwei Festivalauftritte für Spesen am Glücklich Open Air Luzern (Mitte September 2016) sowie am Rock the Docks Festival in Zug (Ende August 2016).

Zweiter Platz: 1'000-Franken-Gutschein für Equipment.

Dritter Platz: 500-Franken-Gutschein für Equipment.

Irgendwie kommt das Ganze entspannter daher als auch schon: Die jungen Zuger Bands sind gut vernetzt, man hat sich auf diversen Bühnen schon getroffen, brauchts denn da die Sprungfeder überhaupt noch? Gibts nicht heute andere Wege, um an Ruhm, Ehre, Backstagebier und Feedback zu gelangen? «Es ist nicht der einzige Weg», sagt Casaulta, «aber dass man ein Demo gewinnen kann, das ist natürlich sehr interessant. Und auch der Gig an sich, in der Industrie und dann in der Schüür, wenn man da vor vollem Haus spielen kann, das ist fantastisch.»

«Wir haben uns noch nicht entschieden»

Für die fünf Jungs von A.k.a. Unknown gehts vor allem um den Auftritt. «Und ums Feedback, es ist immer gut, wenn jemand zuhört und nachher Rückmeldungen gibt», sagt Dominik Zäch. A.k.a. Unknown ist der Exot unter den Bands, was Stilrichtungen angeht. «Wir haben uns noch nicht entschieden», sagt Zäch und lacht, «deshalb machen wir ein bisschen alles.» Funk gegen Blues gegen alles. Und dann sind da noch die Schwyzer Bands, die mit Überraschungen aufwarten könnten. Wir sind gespannt, ob wieder eine Zuger Band im Final landet. Und vielleicht sogar gewinnt.

 

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