An diesem Samstag zogen grosse und kleine Fasnächtler durch die Stadt. Der Aufmarsch der fasnächtlichen Gestalten war Teil eines Kunstprojekts des Luzerner Theaters.
In einer Strassenecke steht ein komischer Kerl und starrt auf sein Natel. Ganz in der Nähe sitzen zwei Damen auf einer kleinen Couch – aber irgendwas ist eigenartig an diesem Pärchen. Und auch die Reisegruppe bei der Kapellbrücke fällt irgendwie aus dem Rahmen.
Zwar würde das zu Coronazeiten eigentlich jede grössere Reisegruppe, aber diese fällt speziell auf. Es liegt wohl letztlich daran, dass sie alle nicht normal «bekopft» sind, sondern stattdessen einen Fasnachtsgrend zwischen den Schultern tragen.
Wer an diesem Nachmittag durch die Stadt flanierte, konnte praktisch in jeder Gasse und auf jedem Platz ein paar dieser fasnächtlichen Gestalten antreffen. Hinter der Aktion stand das Luzerner Theater und der belgische Thomas Verstraeten. Dieser verwandelt zusammen mit Luzernerinnen und Luzernern und deren Fasnachtsgrenden Luzern in einen Themenpark.
Ungewöhnliche Szenen aus dem Alltag
Im Gegensatz zur wilden, schrillen und lauten Fasnacht wurden bei dieser speziellen Kunstaktion deutlich ruhigere Töne angeschlagen. Bis auf eine maskierte Gruppe von Alphornenthusiasten, war keine Musik zu hören. Stattdessen benahmen sich die Figuren so, wie man sich im Alltag halt so benimmt: Händchenhaltend durch die Stadt spazieren, aufs Handy glotzen oder auf einer Bank ein kurzes Päuschen machen.
Gegen 200 Akteure bespielten am Samstagnachmittag diverse Plätze in Luzern. Insbesondere die Altstadt und das Gebiet um das Luzerner Theater herum, aber auch andere Orte wie etwa den Nationalquai oder die Ufschötti. Ursprünglich sahen die Pläne ein grosses Finale auf dem Theaterplatz vor. Coronabedingt musste dieses jedoch abgesagt werden.
Neuer Blick auf die gewohnte Umgebung
Ziel der Aktion sei es, den Besucherinnen der Luzerner Innenstadt eine ungewohnt heitere Perspektive auf die gewohnte Umgebung zu liefern und überraschende Geschichten über Luzern, dessen Bewohner und ihre Traditionen zu erzählen.
Wer ganz genau hinschaute, bemerkte, dass mehrere Kamerateams in der Stadt unterwegs waren, um das Treiben festzuhalten. Man darf also gespannt sein, ob demnächst noch ein filmisches Dokument dieser Aktion auftaucht.
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Michel von der Schwand, 07.06.2021, 08:05 Uhr Hoppela!
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterHegard, 05.06.2021, 19:16 Uhr Diese aufmunderten Touristen sind mir lieber.
Superidee👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter