Kahlschlag im Support-Bereich

Ruag International will 150 Stellen abbauen

Ruag International macht derzeit im Aviatikbereich monatlich rund drei Millionen Franken Verlust. (Symbolbild) (Bild: RUAG)

Weil die Coronakrise weiterhin für Verluste sorgt und andere Massnahmen nicht gegriffen haben, plant der Rüstungskonzern nun, 150 Stellen zu streichen. Es ist die zweite Entlassungswelle des Konzerns in diesem Jahr.

Zwar habe man die Auswirkungen der Coronakrise mit Kurzarbeit und Abbau von Ferien und Überzeit und einem rigiden Sparkurs kurzzeitig abfedern können, gereicht hat das scheinbar aber nicht. Wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung schreibt, ist vor allem der Aviatikbereich betroffen.

Hier macht das Unternehmen monatlich drei Millionen Franken Verlust. Eine Besserung ist erst in einigen Jahren in Aussicht. CEO Urs Kiener sagt: «Das Vorkrisenniveau im Flugverkehr dürfte frühestens 2024/25 wieder erreicht werden.» Angesichts dieser düsteren Prognose müsse man jetzt einen weitreichenden Wandel einleiten, um die Nachhaltigkeit langfristig zu sichern.

Kritik von der Gewerkschaften

Deswegen rechnet die Ruag im Supportbereich mit einem Abbau von rund 150 Stellen. Die Entlassungen sollen bis Ende 2021 erfolgen. Die Supportfunktionen sollen sich neu an «die neue Grösse von Ruag International anpassen», wie es in der Mitteilung weiter heisst. In der Schweiz, wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hat, und die meisten Mitarbeiter betroffen sind, soll ein Sozialplan zum Einsatz kommen.

Die Gewerkschaft Unia kritisiert das Vorgehen des Rüstungskonzerns. «Dieser zweite Abbau seit Februar 2020 trifft den Wirtschaftsstandort Schweiz hart», schreibt sie in einer Medienmitteilung. Sie sieht die Entlassungen als direkte Folge des Bundesratsentscheids, die Ruag zu privatisieren. Die Unia und ihre Partner fordern nun vom Bundesrat und den Arbeitgebern, dass sie die «soziale Verantwortung übernehmen und einen Stellenabbau verhindern.»

Schon im Februar hat der Konzern in Emmen die Streichung von 90 Stellen bekannt gegeben (zentralplus berichtete).

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