Tourismusdirektor Perren setzt auf Digitalisierung

Ritterschlag: Luzern ist bester Touri-Ort im Alpenraum

Luzern ist ein Tourismus-Magnet. Im Bild die Kapellbrücke.

(Bild: Montage les)

Erfreuliche News für die Tourismusregion Luzern. In einem internationalen Vergleich mit der Konkurrenz aus dem Alpenraum liegt sie auf Platz 1. Der Tourismusdirektor freut sich, sieht aber auch grosse Herausforderungen. Und Weggis legt einen erstaunlichen Sprung hin. Die Gründe.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut BAKBasel vergleicht jährlich 149 internationale Tourismus-Destinationen im Alpenraum. Dabei wird eine Rangliste für Sommer- und Winterdestinationen erstellt. Und eine gemischte, wo sich Luzern von Platz 2 im Jahr 2015 neu auf Platz 1 verbessern konnte. «Diese Spitzenposition ist natürlich höchst erfreulich und eine Bestätigung, dass wir als Tourismusdestination gut unterwegs sind», sagt der Luzerner Tourismusdirektor Marcel Perren.

Das ausgezeichnete Abschneiden verdanke Luzern der hohen Dichte an Attraktionen, der einzigartigen Lage am Vierwaldstättersee, der herausragenden Auslastung der Hotelkapazitäten und der Erhöhung der Marktanteile, teilt Luzern Tourismus mit. «Diese Studie ist insofern speziell wertvoll, weil sie einen fundierten Vergleich mit anderen internationalen Destinationen bietet», so Perren (siehe Box).

Städte als grösste Konkurrenten

Das hervorragende Resultat ist vor allem auf die ausgezeichnete Performance im Sommer zurückzuführen – in dieser Rangliste ist Luzern, wie in den meisten Vorjahren, wiederum die erfolgreichste Destination. «Wir konnten uns aber auch in den Wintermonaten steigern», erklärt Perren. Dies zeige, dass das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure funktioniere und «Luzern Tourismus» einen guten Job mache.

Beim Wintertourismus finden sich vor allem Skigebiete auf den Spitzenrängen, im Sommer sind es eher städtische Destinationen. «Interlaken ist sicher unsere grösste Konkurrenz im Sommer», sagt Perren, «ein Vergleich ist insbesondere möglich, weil auch Interlaken viele internationale Gäste anzieht.» Zu den weiteren starken Konkurrenten zählt Perren Salzburg und Innsbruck.

Nächster Schwerpunkt: Digitalisierung

Ständig hört man in den Medien, wie schwierig es der Tourismus derzeit habe – Stichwort Frankenstärke. In Luzern scheint es aber rosig zu laufen. Warum? Perren sagt: «Klar ist der starke Franken auch für uns eine Herausforderung, und wir müssen uns ständig anpassen.» Zu den grossen Stärken Luzerns würden die vielen internationalen Gäste gehören. «Doch auch bei den Logiernächten von Gästen aus dem europäischen Raum konnten wir wieder zulegen», so der Tourismusdirektor.

«Wir müssen weiterhin qualitative Top-Leistungen erbringen», sagt Perren zu den Herausforderungen der Tourismus-Destination Luzern. «Und das Thema Digitalisierung spielt eine immer wichtigere Rolle.» Die Nachfrage der Gäste nach digitalen Angeboten erhöhe sich ständig. «Wir sind an diesem Thema dran und wollen ihm in Zukunft eine hohe Priorität einräumen.»

Was heisst das konkret? Perren sagt: «Die Digitalisierung ist im Tourismus angekommen und wird die Tourismusbranche in den nächsten Jahren grundlegend revolutionieren.» Alles werde vernetzter, schneller und mobiler. «Die Gästewünsche wirklich zu kennen und individuell anzusprechen, ist eine grosse Chance der Digitalisierung. Konkret heisst dies zum Beispiel, dass wir dabei sind, ein neues Online-Gästeportal für die Tourismusregion Luzern-Vierwaldstättersee zu entwickeln.»

Der Luzerner Tourismusdirektor freut sich über die Spitzenposition.

Der Luzerner Tourismusdirektor freut sich über die Spitzenposition.

(Bild: Lucerne Tourismus)

Weggis – mit dem grössten Fortschritt

So funktioniert die Studie

BAKBasel analysiert im Rahmen des «Internationalen Benchmarking Programms für den Schweizer Tourismus» seit über zehn Jahren die Performance und die Wettbewerbsfähigkeit von 149 Destinationen im Alpenraum: 38 Destinationen befinden sich in der Schweiz, die restlichen in Österreich, Italien, Deutschland, Frankreich und Slowenien. Die Performance wird anhand des «BAK TOPIndex» gemessen. Diese Kennzahl wird jeweils für die Sommersaison, für die Wintersaison sowie für das ganze Jahr aus den Faktoren Nachfrageentwicklung (Gewichtung 20%), Auslastung (50%) und Ertragskraft (30%) der Ferienregion berechnet.

Die zweite Luzerner Destination Weggis hat einen grossen Sprung im Ranking gemacht und konnte sich am besten entwickeln. Die Region konnte sich von Rang 102 im Jahr 2014 auf Rang 39 im Jahr 2015 verbessern. Eine gute Ausgangslage für die künftige Entwicklung ist auch, dass sich Weggis sowohl im Sommer – Rang 6 – wie auch in der Wintersaison verbessern konnte. «Weggis verdankt den grossen Sprung in der Rangliste der verbesserten Auslastung der Hotelbetten sowie der erhöhten Ertragskraft», erklärt Perren. «Besonders wichtig war die schärfere Positionierung als Wohlfühl- und Wellness-Region.»

«Die Angebotsdichte unserer Tourismusregion ist wohl weltweit einzigartig», sagt Perren. Und Weggis habe stark vom internationalen Marketing durch Luzern Tourismus und den Rigi-Bahnen profitiert. «Dadurch ist es gelungen, neue Märkte zu erschliessen.»

Keine Werbe-Offensive geplant

Gross Werbung mit dem neuen Spitzenplatz machen will Perren übrigens nicht. Er sagt: «Für uns ist dieser Spitzenplatz in erster Linie ein erneuter Motiviationsschub. Wichtiger als diese Rangliste ist aber, dass der Gast weiterhin von der Leistung überzeugt ist», so Perren.

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