«Help! A Beatles Tribute» in der Chollerhalle Zug

Revival der berühmtesten Topffrisuren der Welt

«Help! A Beatles Tribute» begeisterten in der Zuger Chollerhalle.

(Bild: zVg)

Am Samstagabend gastierten Help! in der Chollerhalle Zug. Die Beatles-Coverband machte dort im Rahmen ihres extensiven Europaprogramms Halt und begeisterte ein kleines, aber feines Liebhaberpublikum mit originalgetreuen Versionen der Hits, die eine ganze Ära geprägt haben.

«Help! A Beatles Tribute», das sind vier (teilweise wechselnde) Musiker, die sich bezüglich ihrer Herkunft oder wahren Identität äusserst bedeckt halten. Bei Facebook steht zum Beispiel schlicht John, Paul, George and Ringo.

Diese Einstellung kommt der Glaubwürdigkeit ihrer Darbietung unwahrscheinlich zugute und zeichnet wohl zu einem grossen Teil für ihren Erfolg: Die professionelle Coverband spielt regelmässig in 13 verschiedenen Ländern in ganz Europa, von Deutschland, Österreich und Belgien über Holland, Italien, Spanien bis hin zur Schweiz. Ihr Tourprogramm ist, mit Verlaub, atemberaubend. Dass die vier bei dieser Auslastung trotzdem mit so viel Elan in der Chollerhalle auftreten, ist gleich doppelt beeindruckend.

Schweizerisches Füssewippen und grosse Hits

Denn: Zum einen ist da ihr immenses Auftritts- und Reisepensum, zum anderen die Eigenheit des Schweizer Publikums. Die Chollerhalle tat sich diesbezüglich mit der teilweisen Bestuhlung des Saales möglicherweise keinen Gefallen, denn die Zuschauer, vor allem die älteren Semester, klebten in ihren Sitzen. Was nicht heissen soll, dass sie weniger mitgerissen worden wären, aber eben auf ganz schweizerische Art: Füsse wippten, Hände klopften, Köpfe wiegten sich hin und her.

Auch die Instrumente und das Aussehen der Musiker kam fast an das Beatles-Original heran.

Auch die Instrumente und das Aussehen der Musiker kam fast an das Beatles-Original heran.

(Bild: lif)

Help! liessen sich mitnichten beirren, denn wo sie hinsahen, blickten sie in die strahlenden Gesichter von Fans, die sich in eine andere Zeit zurückkatapultiert fühlten. Wie könnte es auch anders sein, denn das Set von Help! ist wohldurchdacht. Sie steigen mit treibenden Nummern wie «Hard Day’s Night» oder «Baby You Can Drive My Car» ein und steigern sich bis zu «Come Together», «Can’t Buy Me Love» und «I Saw Her Standing There». Gegen Ende wird’s mit «Obladi Oblada» und der Aufforderung zur Polonaise zwar etwas volksfestlich, aber den Leuten gefiel’s: die Menschenschlange zog sich unentwegt händeschwingend und singend durch die Chollerhalle. Zum Abschluss gehen es Help! ruhiger an und spielen unvergessliche Balladen wie etwa «Hey Jude».

Kein Beatles-Verschnitt

Gleich von Beginn an war klar, dass es dem Quartett mitnichten um Selbstpromotion, sondern ausschliesslich um eine möglichst originalgetreue Wiedergabe der Beatles und ihrer Hits geht. Und die liefern Help! ab. Während mehr als zwei Stunden reihen sie Song an Song und zeigen dabei eine grosse Liebe zum Detail: Alle tragen Topffrisur (und zwar wirklich), sie spielen auf Instrumenten, die denen der Beatles so nahe wie möglich kommen und tragen Outfits, die jenen der vier Vorbilder nachempfunden sind.

Am auffälligsten jedoch ist ihre musikalische Bemühung um Authentizität: So hört man etwa in den Liedern einen unaufdringlichen, britischen Akzent heraus, den die Bandmitglieder in ihrer Sprechstimme nicht haben, den Beatles-typischen Chorgesang hat das Quartett ebenfalls raus. Wie beim grossen Vorbild kommen ausserdem alle vier als Leadsänger an die Reihe.

Standing Ovations zum Abschied

Dass sich «John Lennon» aber nicht mit runder Brille oder dergleichen anbiedert, ist ein weiteres Plus: Help! sind kein Beatles-Verschnitt, sondern vier sehr gute Musiker, die Lieder einer Band spielen, die sie offensichtlich verehren und deren Vermächtnis sie eindrucksvoll live am Leben erhalten. Dass der Funke überspringt, bewies das eingangs kühle Publikum in Zug: Am Ende wurden Help! mit brausendem Applaus, Beifallspfiffen und -rufen und gleich zwei Standing Ovations verabschiedet.

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