Vorschriften wurden verschärft

Reuss-Böötler aufgepasst: Ihr müsst jetzt Rettungswesten tragen

Wer sich mit dem Gummiboot die Reuss hinabtreiben lassen will, muss künftig eine Rettungsweste dabei haben. (Bild: Symbolbild Adobe Stock)

Noch ist die Reuss mit 16 Grad relativ kalt. Doch das schöne Wetter wird schon bald die ersten Gummiböötler auf den Fluss locken. Aber Vorsicht: Wer keine Rettungsweste dabei hat, dem drohen neuerdings Bussen.

An heissen Sommertagen sind sie zwischen dem Reusswehr und dem Nordpol in Massen unterwegs: Gummiböötler, die sich gemächlich den Fluss hinabtreiben lassen. Dieses Jahr dürfte sich der Trend noch verstärken. Denn die Stadt hat vor einigen Wochen zusätzliche Einstiegshilfen installiert (zentralplus berichtete).

Und noch etwas ist dieses Jahr anders: nämlich die Gesetzeslage. Die Binnenschifffahrtsverordnung schreibt neuerdings vor, dass Schlauchboote gut sichtbar mit Namen und Adresse des Eigentümers oder des Halters beschriftet sein müssen.

Zudem müssen alle Böötler eine Rettungsweste oder einen Rettungsring dabei haben. Wer sich nicht daran hält, muss mit Bussen rechnen – 50 Franken für fehlende Rettungsmittel und 40 Franken für fehlende Beschriftungen, wie der «Blick» berichtet. Dafür entfällt das Alkohol-Verbot (zentralplus berichtete).

Schon jetzt drohen Bussen

Macht die Luzerner Polizei nun Jagd auf fehlbare Hobby-Kapitäne? Sprecher Christian Bertschi verneint. «Wir werden keine speziellen Kontrollen machen, um Gummiböötli zu überprüfen. Es bleibt bei der normalen Patrouillentätigkeit der Wasserpolizei», kündigt er an.

Aber selbstverständlich müssten die neuen Regeln umgesetzt werden. «Offenbar wissen viele noch nichts von den neuen Bestimmungen.» Trotzdem: «Stellen wir Verstösse fest, werden die Gummiboothalter darauf hingewiesen und allenfalls gebüsst.»

Standup-Paddler müssen ihr Brett anschreiben

Auf der Reuss ist die Wasserpolizei in der Regel nicht mit einem Boot unterwegs ­– sondern zu Fuss oder mit dem Bike dem Ufer entlang. Schiffe hat die Luzerner Polizei nur auf dem Vierwaldstätter- und dem Sempachersee. Gummiboote sind dort kaum je anzutreffen. Dafür nahm – vor allem auf letzterem See – die Zahl der Standup-Paddler in den vergangenen Jahren massiv zu. «Zum Teil stellen wir 100 bis 200 Standup-Paddler auf dem See fest», sagt Bertschi. Da auf dem Sempachersee keine Kursschiffe unterwegs sind, eignet er sich besonders für die Sportart.

Wichtig zu wissen: Auch für die Standup-Paddler hat sich die Gesetzeslage geändert: «Sie müssen ihr Brett ebenfalls anschreiben», sagt Christian Bertschi. «Wir haben bereits einige auf die neuen Regeln angesprochen – und die meisten sind aus allen Wolken gefallen.» Hier ist offenbar noch einiges an Aufklärungsarbeit nötig.

Tipps für sicheres Schwimmen

Für die Reussschwimmer hat sich die Gesetzeslage nicht verändert. Die Stadt Luzern gibt aber folgende Ratschläge:

  • Baden und Schwimmen in öffentlichen Gewässern geschieht auf eigene Verantwortung.
  • Kinder nur begleitet ans Wasser lassen – kleine Kinder in Griffnähe beaufsichtigen.
  • Nie alkoholisiert oder unter Drogen ins Wasser.
  • Nie mit vollem oder ganz leerem Magen schwimmen.
  • Nie überhitzt ins Wasser springen – der Körper braucht Anpassungszeit.
  • Nicht in trübe Gewässer springen – Unbekanntes kann Gefahren bergen.
  • Luftmatratzen gehören nicht ins tiefe Wasser – sie bieten keine Sicherheit.
  • Lange Strecken nie alleine schwimmen – auch der besttrainierte Körper kann eine Schwäche erleiden.
  • Je kälter das Wasser, desto kürzer sollte der Aufenthalt darin sein – Unterkühlung führt oft zu Muskelkrämpfen.
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