Mehrheit der Parteien zeigt sich skeptisch

Rettung des Luzerner Blue Balls: SVP-Forderung wohl chancenlos

Quo vadis, Blue Balls? Die Zukunft ist ungewisser denn je. (Bild: jal)

Die Verhandlungen zwischen Stadtrat und Festival scheiterten und das diesjährige Blue Balls Festival fiel dem Coronavirus zu Opfer. Die SVP forderte nun mittels einer Motion, dass die Stadt erneut eine umfassende Unterstützung für das Festival prüfen soll. Wenig Gefallen am Vorstoss finden Grüne, SP, CVP und FDP.

Unerwartet eilte die SVP zur Rettung des Luzerner Blue Balls zu Hilfe. Eine Motion, die Jörg Krähenbühl und Marcel Lingg im Namen der SVP-Fraktion einreichten, fordert Klärung, was das diesjährige Aus für die Zukunft des Festivals bedeutet (zentralplus berichtete).

Krähenbühl und Lingg fordern, dass der Stadtrat einen Planungsbericht ausarbeiten solle. So soll aufgezeigt werden, aus welchen Gründen die Idee einer Stiftung scheiterte. Zudem könnten Varianten vorgeschlagen werden, wie das Blue Balls ab 2021 durch die Stadt unterstützt werden könnte.

Eine Umfrage der «Luzerner Zeitung» zeigt nun, wie der Vorstoss bei den Parteien ankommt.

SP-Grossstadtrat Adrian Albisser ist der Meinung, dass eine Interpellation gereicht hätte, um der Frage nach der gescheiterten Verhandlungen auf den Grund zu gehen. Jetzt sei aber der falsche Zeitpunkt, um über eine Neukonzipierung zu diskutieren, weil das einen längeren Unterbruch des Festivals mit sich ziehen könnte. Zudem fanden gerade erst Verhandlungen statt. «Nun wieder welche aufzunehmen und den Veranstaltern eigene Vorstellungen aufbürden zu wollen, wäre nicht sehr partnerschaftlich», wird Albisser zitiert.

CVP-Fraktionschefin Mirjam Fries ist gegenüber der Motion skeptisch. Sie fände es persönlich kritisch, dass die Stadt den Lead übernehmen soll. Auch sie hätte eine Interpellation mehr begrüsst. Intern habe man die Motion noch nicht diskutiert.

Grünen-Fraktionschef Christian Hochstrasser sagt, dass es nicht Aufgabe der Stadt sein sollte, für das Überleben eines Festivals zu sorgen. Die Stadt könne weiterhin öffentlichen Raum zur Verfügung stellen, aber eine grössere Unterstützung lehne die Partei ab.

FDP-Fraktionschefin Sonja Döbeli lehnt persönlich die Motion ab, intern wurde die Motion noch nicht diskutiert. «Das Blue Balls ist keine städtische Aufgabe», wird Döbeli zitiert. Die Veranstalter seien privat, ein städtischer Planungsbericht sei unangebracht.

Einzig die GLP signalisiert Offenheit. Grossstadträtin Judith Wyrsch kann die Fragen nachvollziehen. Sie sagt, dass jedoch das Konzept angepasst werden soll.

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