Bundesrat Alain Berset möchte eine Bundesregelung für den Fremdsprachenunterricht ab der Primarschule einführen. Der Luzerner Bildungsdirektor Reto Wyss lehnt dies ab. Ein Eingriff des Bundes in die kantonale Bildungshoheit sei übereilt und unverhältnismässig.
Die Kantone hätten sich in den vergangenen Jahren sehr bemüht, selbst eine gesamtschweizerische Harmonisierung des Sprachenunterrichts zu erreichen, schreibt Bildungsdirektor Reto Wyss (CVP) in seiner am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme an den Bund, wie die Nachrichtenagentur sda mitteilt.
Grund für Bersets Pläne ist, dass einzelne Kantone den Unterricht in einer zweiten Landessprache infrage stellen. So ist auch im Kanton Luzern eine Volksinitiative mit dem Titel «Eine Fremdsprache an der Primarstufe» hängig.
Wyss hält weiter fest, dass die Harmonisierung noch nie zuvor auf einem so hohen Stand gewesen sei. Der Bund soll – wenn überhaupt – möglichst spät eingreifen, wenn die Harmonisierung nicht vorankomme.
Im Kanton Luzern wird seit 2006 ab der dritten Klasse Englisch unterrichtet, ab der fünften zusätzlich Französisch. Halte der Bundesrat an seinen Plänen fest, so fordert die Luzerner Regierung, dass dieses Modell weiterverfolgt werde.
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