Neue Betreiber gefunden

Das Tramhüsli in Emmen öffnet seine Tore wieder

Geben das Tramhüsli an die Bevölkerung zurück: Joerg Haase (links) und Nikita Filippov (rechts) empfangen ab Februar wieder Gäste. (Bild: zvg)

Im Restaurant Tramhüsli in Emmenbrücke kehrt neues Leben ein. Im vergangenen Mai wurde der Betrieb coronabedingt eingestellt. Ab Februar bieten zwei Wahlschweizer im Emmer Wahrzeichen eine «kreative» Küche an.

Die Zukunft des Tramhüslis in Emmenbrücke ist gesichert. Die bisherige Betreiberin IG Arbeit Luzern sah sich im vergangenen Mai coronabedingt gezwungen, den Betrieb aufzugeben, weil sie die Betriebsverluste nicht mehr länger tragen konnte (zentralplus berichtete). Seither blieb die Küche in dem historischen Gebäude kalt.

Bis jetzt. Denn nach einer mehrmonatigen Suche hat die Stiftung Tramhüsli einen Nachfolger gefunden. Genau genommen sogar zwei, denn ab dem 1. Februar leiten gleich zwei Männer die Geschicke des Lokals. Joerg Haase und sein Geschäftspartner Nikita Filippov nehmen sich der Aufgabe an – und das mit Freuden. «Ich war früher schon oft als Gast hier», sagt Haase gegenüber zentralplus. «Es freut mich, das Tramhüsli nun wieder für die Bevölkerung zu öffnen.» Für beide ist es der erste Betrieb, den sie selbstständig leiten.

Im Tramhüsli Emmen gibts eine «kreative» Karte

Der 44-jährige Joerg Haase ist in Deutschland geboren und lebt seit zwölf Jahren in Emmen. Mit Gastronomie kennt er sich aus. In seiner alten Heimat hat er die Hotelfachschule absolviert und war seither in verschiedenen Gastrobetrieben tätig – auch in Luzern. Sein Geschäftspartner Nikita Filippov, der seit acht Jahren in Emmen lebt und ursprünglich aus Estland stammt, blickt auf eine ähnliche Geschichte zurück.

Ein Bild aus alten Zeiten: das Tramhüsli in Emmen. (Bild: zvg)

Was aber erwartet die Gäste kulinarisch? «Wir sind sehr experimentierfreudig, werden vieles ausprobieren und unsere Gäste immer wieder überraschen», ist Joerg Haase überzeugt. Angeboten werden beispielsweise verschiedene Salad Bowls oder Burger mit Pulled Pork oder Pulled Beef. «Wir wollen schauen, wie die Kundschaft auf unsere Angebote reagiert. Was gut läuft, bleibt im Sortiment», sagt Joerg Haase.

Auch Nikita Filippovs estnische Wurzeln sollen gelegentlich ihren Weg auf die Teller finden. Die Speisekarte bleibt «kreativ», wie Haase betont. Dafür sorgt ein junger Koch, den die beiden Betreiber einstellen konnten. «Gottseidank», sagt Haase und lacht. Denn in der gegenwärtigen Lage sind Fachkräfte begehrte Mangelware (zentralplus berichtete).

Respekt vor Corona

Um der Corona-Situation entgegenzuwirken, werden viele Gerichte auch als Take-away verkauft. Haase stellt aber klar: «Wir sind kein reines Take-away-Lokal.» Vielmehr soll das Tramhüsli Emmen zu einem Treffpunkt werden.

Darum wird auch in das Tramhüsli-Nebenlokal 702A neues Leben einkehren. Die einst als Kaffeerösterei betriebene Räumlichkeit wollen die neuen Betreiber als Eventlokal für Live-Musik, Ausstellungen, Meetings, private Anlässe und Kleinkunst vermieten. Beide Unternehmer sind sich bewusst, dass eine Restauranteröffnung inmitten einer Pandemie ein Risiko mit sich bringt. «Wir gehen respektvoll mit der Sache um», sagt Haase und fügt an: «Irgendwann muss man es aber wagen. Das Tramhüsli soll aufgehen.»

Nikita Filippov (links) und Jörg Haase (rechts) waren schon früher im Tramhüsli zu Gast.
Nikita Filippov (links) und Joerg Haase (rechts) waren schon früher im Tramhüsli zu Gast. (Bild: zvg)

Neue Öffnungszeiten

In der Startphase bis April wird das Tramhüsli Emmen ausser am Montag jeden Tag geöffnet haben – abgesehen von einigen Wirtesonntagen. Später, wenn zusätzliches Personal gefunden und eingestellt wurde, wollen die Gastronomen ihren Gästen an sieben Tagen ein Plätzchen bieten. Für Ende April, wenn die Abläufe im Betrieb eingespielt sind, ist ein dreitägiges Welcome-back-Tramhüsli-Opening geplant. Läuft alles nach Plan, wollen die beiden im Sommer auf der Terrasse Grill- und Smoker-Events anbieten.

Dass das Tramhüsli nach rund einem Dreivierteljahr aus seinem Dornröschenschlaf geholt wird, freut auch den Stiftungsrat. «Wir freuen uns, dass es uns trotz der schwierigen Umstände in der Pandemie gelungen ist, zwei motivierte und gut vernetzte Persönlichkeiten zu verpflichten», schreibt Stiftungsrats-Präsident Benedikt Schneider in einer Mitteilung. Der Stiftungsrat ist überzeugt, dass die neuen Betreiber die Emmer Gastro- und Kulturszene bereichern und das Vertrauen, die Geduld und das Warten der Gäste belohnen werden.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der Stiftung Tramhüsli vom 13. Januar 2022
  • Persönliches Gespräch mit Co-Betreiber Joerg Haase
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3 Kommentare
  • Profilfoto von Antonio
    Antonio, 19.02.2022, 15:47 Uhr

    Endlich wieder daaaaaa!!!👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻
    Wir haben feine Flammkuchen gegessen😋😋😋😋
    Jetzt hat es einen warmen Charme mit Tramhüsli Bildern.
    Danke, es war sehr schön und Super Gastfreundlich!!!
    Lg Tony & Prisca😃

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  • Profilfoto von Jörg
    Jörg, 14.01.2022, 11:16 Uhr

    Toll solche Leute Braucht es Mut, und Kreativ, wünsche Euch 2 alles Tolle ,werde euch gerne mal besuchen, als kleiner war ich oft dort mit dem Trottinett und Drehte meine Runden als noch der 2er dort kehrte, die Schnaufende Dampflok fuhr.

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  • Profilfoto von Roli Greter
    Roli Greter, 13.01.2022, 23:18 Uhr

    Viel Glück und freundliche Gäste wünsche ich den beiden, ich freue mich auf die Wiedereröffnung.

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