Zu eng und gefährlich – Luzerner Markt soll zügeln
Velos und nun noch eine Grossbaustelle – zu viel auf dem engen Raum, finden die städtische SP und GLP. Der Luzerner Wochen- und Monatsmarkt soll darum von der Bahnhofstrasse weg.
Der Platz ist eng. Heute schon. Und dem Wochen- und dem Monatsmarkt auf dem Jesuitenplatz und an der Luzerner Bahnhofstrasse droht, noch weiter bedrängt zu werden. Das fürchten zumindest die städtische SP und GLP. In einem gemeinsamen Postulat fordern sie den Stadtrat auf, zu prüfen, ob und wohin der Markt verlegt werden könnte.
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Das Problem: Mit der Neugestaltung der Bahnhofstrasse kommendes Jahr und den Bauarbeiten beim Luzerner Theater ab 2028 bedrängen schon bald Baumaschinen die Marktstände. Kommt hinzu: Wenn die Bauarbeiten beendet sind, könnte für den Markt schlicht kein Platz übrig bleiben.
«Das Problem wird sich verschärfen»
«Die Dimension des neuen Luzerner Theaters ist in seinem Volumen deutlich grösser als der bestehende Bau und droht – mitunter durch Wegfall des heutigen Theaterplatzes – die sonst schon engen räumlichen Bedingungen für die Luzerner Märkte weiter zu verkleinern», schreiben die Postulanten. «Das Problem wird sich somit verschärfen», sagt Yannick Gauch, Grossstadtrat und Präsident der SP Stadt Luzern, gegenüber zentralplus.
Heute schon seien die Platzverhältnisse beengt. Fussgängerinnen, Marktstände und Velos – wenn in Luzern Wochenmarkt ist, müssen die Marktkunden um ihre Sicherheit fürchten. Die Marktstände befinden sich auf einer nationalen Veloroute. Eigentlich sind Velofahrerinnen an zwei Vormittagen pro Woche und einmal monatlich angehalten, die Strasse zwischen Regierungsgebäude und Seidenhofstrasse nicht zu befahren. Stattdessen sollten sie absteigen und den «Göppel» schieben. Ein eigentliches Fahrverbot ist es jedoch nicht.
Velos und Marktplatz – Brennpunkt seit Jahren
An die Empfehlung hält sich jedoch kaum jemand, wie die Postulanten schreiben und wie auch ein Augenschein von zentralplus aufzeigte (zentralplus berichtete). Das führt unweigerlich zu brenzligen Situationen. Standbetreiber beschreiben die Situation als «sehr schwierig», sie berge «grosses Konfliktpotenzial».
Und auch bei der Stadt hiess es damals: «Die Situation ist stabil angespannt und hat sich insbesondere im Zusammenhang mit den schnellen E-Bikes noch akzentuiert.» Das Thema sei ein «Dauerbrenner.» Gauch bezeichnet die Situation als «heikel». Besonders während des Wochenmarktes.
Erste Ideen: Hierhin könnten Marktstände ziehen
Die SP und die GLP fordern nun Lösungen. Konkret: Wenn sich die Situation nicht verbessern lässt, muss die Stadt eine Umplatzierung des theaterseitigen Teils des Marktes prüfen. Wohin genau, das müsse nun abgeklärt werden. Gauch hat zwar schon Ideen: «Ich könnte mir vorstellen, dass Teile des Luzerner Markts auf dem Kornmarkt oder dem Kappelplatz stattfinden könnten», sagt er. Wichtig sei, dass sich der Markt nicht verzettelt und «kompakt» bleibe. Und, dass die Marktstandbetreiberinnen eingebunden werden.
Dazu solle der Stadtrat einen partizipativen Prozess starten. Mit der Fertigstellung der umgestalteten Bahnhofstrasse im Jahr 2026 soll das überarbeitete Marktkonzept vorliegen und die Marktstände sollen zügeln können, fordern die SP und GLP.
Schreibt gerne über harte Fakten und skurrile Aufreger. Seit über zehn Jahren Journalist bei Online, Print und Fernsehen. Für zentralplus schreibt der Wahl-Luzerner seit 2024.
Hanswurst hat völlig recht! Wer ist der Auslöser und Verursacher des Problems?
Das sollte wohl jedem normal Denkende klar sein.
Hanswurst, 30.11.2024, 13:40 Uhr
Früher war vor der Jesuitenkirche ein Fahrverbot. Und jetzt sollen zahlreiche Marktstände und Hunderte von Marktbesucher /-innen wegen einer Handvoll rücksichtsloser Velorowdies weichen? Vor der Abstimmung zur Sanierung der Bahnhofstrasse wurde sicher nicht kommuniziert, dass danach die Marktstände weichen müssen! Was hat die Stadt denn mittlerweile für eine Regierung und Beamtete?