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Der Luzerner Wochenmarkt soll verlegt werden – wegen gefährlicher Enge und rücksichtslosen Velos. Doch die Stadtregierung hat andere Pläne für die umgestaltete Bahnhofstrasse.
Es sei zu eng und gefährlich – deswegen soll der Luzerner Wochen- und Monatsmarkt vom Jesuitenplatz und der Bahnhofstrasse an einen anderen Ort zügeln. Das forderten die städtische SP und GLP (zentralplus berichtete).
Zwei Vormittage pro Woche und einmal monatlich werden Velofahrerinnen gebeten, vom Velo abzusteigen und ihr Velo zwischen Regierungsgebäude und Seidenhofstrasse zu schieben. Daran halten sich nicht alle. Immer wieder kommt es deswegen zu brenzligen Situationen. Die Stadt versucht, dem mit Sensibilisierungskampagnen wie «Rücksicht» entgegenzuwirken.
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Baustelle Bahnhofstrasse
Nun wird die Bahnhofstrasse umgestaltet – die Bagger stehen seit Oktober vor Ort (zentralplus berichtete). Die städtische SP und GLP befürchten, dass sich die Situation deswegen zuspitzen könnte. Der Stadtrat soll im Rahmen eines partizipativen Prozesses einen neuen Ort finden.
Der Stadtrat ist von dieser Idee nur mässig begeistert. Er findet: Die neu gestaltete Bahnhofstrasse wird genug Platz für alles bieten. Auch verschiedene Aktivitäten, insbesondere den Luzerner Wochenmarkt.
- Super! Der Standort hat sich bewährt.
- Hmm … ideal mit den vielen Velos ist es nicht. Ich bin skeptisch, ob die neu gestaltete Bahnhofstrasse wirklich Abhilfe schafft.
- Das geht gar nicht. Es muss ein neuer Ort her!
- Ich will nur die Antworten sehen.
Keine Alternativen in der Altstadt
Ein neuer Standort läge nicht einfach so bereit. «Es ist schwierig, einen neuen Standort zu finden, der den Anforderungen gerecht wird», schreibt die Exekutive. Die Plätze in der Altstadt wie der Mühlenplatz, Wein- und Kornmarkt seien heute stark ausgelastet. Diese Plätze zusätzlich mit über 100 Markttagen pro Jahr zu belegen, sei nicht möglich. Auch der Kapellplatz könne nicht mehr für weitere Marktstände verwendet werden.
Dennoch möchte der Stadtrat die Situation für Märkte laufend optimieren – das zeige auch der Flohmarkt, der vom Reussquai ins Vögeligärtli verschoben wurde. Zudem wird der Monatsmarkt bis mindestens 2027 pausiert. Das soll es der Stadt ermöglichen, mit dem Wochenmarkt erste Erfahrungen auf der neu gestalteten Bahnhofstrasse zu sammeln.
Hoffnung auf weniger Konflikte
Der Stadtrat ist überzeugt, dass die «neue» Bahnhofstrasse sogar einen sichereren Ort für den Markt schafft – weil die Verkehrsflächen getrennt werden. «Die Neugestaltung der Bahnhofstrasse bietet die Gelegenheit, mit dem neuen Verkehrsregime und den neu positionierten Marktständen Optimierungen umzusetzen und Erfahrungen damit zu sammeln», schreibt die Stadtregierung. Das neue Regime bewerte der Stadtrat nach einiger Zeit. Zudem prüfe die Stadt, ob und wie sie den Theaterplatz künftig für Marktveranstaltungen nutzen könnte.
Sollte sich zeigen, dass die neue Bahnhofsstrasse die Situation nicht genügend verbessert, ist der Stadtrat bereit, sich nach alternativen Standorten umzusehen. Deswegen nimmt er das Postulat teilweise entgegen.
- Postulat 22
- Stellungnahme des Luzerner Stadtrats