180 Bäume gefällt

Zell: Schädlings-Käfer kostet bisher rund 250’000 Franken

Für Menschen ist der Asiatische Laubholzbockkäfer nicht gefährlich – für Bäume aber umso mehr. (Bild: Kanton Luzern)

In Zell geht ein «Baum-Mörder» umher. Die Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Lawa) versucht den Schädling «Asiatischer Laubholzbockkäfer» zu bekämpfen. Für dieses Jahr kosten diese Bemühungen rund 250'000 Franken.

Der Asiatische Laubholzbockkäfer befällt Laubholzarten wie Ahorn, Weide und Esche und lässt sie wie ein gelöcherter Käse zurück. Mitte August ist der Schädling in der Gemeinde Zell entdeckt worden (zentralplus berichtete). Nach wissenschaftlichen Befunden liegt der Befall jedoch mindestens sechs Jahre zurück. Seit der Entdeckung versuchen die Lawa und das Bundesamt für Umwelt (Bafu) nun den Befall zu tilgen. Die Lawa hat mit Suchteams bestehend aus Spürhunden und Baumpflegespezialistinnen das Ausmass des Befalls ermittelt, wie der Kanton schreibt.

Bisher habe das Lawa rund 180 Bäume, darunter 75 mit nachweislichen Käfer-Befall, gefällt, gehäckselt und verbrannt. Das Bafu spricht vom bisher grössten Befall in der Schweiz. Die bisherigen vier Fälle haben der Bund und die Kantone erfolgreich getilgt.

Beim Befall lässt der Schädling den Baum wie gelöcherten Käse zurück.
Beim Befall lässt der Schädling den Baum wie gelöcherten Käse zurück. (Bild: Kanton Luzern)

Als nächsten Schritt führt das Lawa ein Monitoring des Bauminventars durch. Zudem stelle die Dienststelle Fallen und Fangbäume auf. Damit versuche das Lawa die Laubholzbockkäfer, die «ihren Baum» verloren haben, beim Wirtswechsel zu schnappen. Damit konnte das Lawa schon einige Käfer sammeln, wie der Kanton mitteilt. Die Kosten für die Massnahmen schätzt die Dienststelle für dieses Jahr auf rund 250'000 Franken. 60 Prozent davon übernimmt der Kanton, 40 Prozent der Bund.

Eine erfolgreiche Tilgung sei frühestens nach vier Jahren Befallsfreiheit erreicht. Weiterhin sei der Kanton auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen.

Das kann die Bevölkerung tun

Der Kanton bittet die Zeller, Funde von potenziellen Schädlingen, Käfer oder Larve, sowie krank aussehende Bäume zu melden (per E-Mail an [email protected]). Den Käfer bewahren sie am besten in einem Glas mit gelöchertem Deckel im Kühlschrank auf, bis er abgeholt wird. Die Zellerin sollen zudem ihre Gartenabfälle sammeln und aufzubewahren. Des Weiteren wird gebeten, vorerst auf den Verkauf oder Weitergabe von Brennholz ausserhalb des Gemeindegebiets zu verzichten.

Verwendete Quellen
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