Nicht ganz frei von Selbstironie

Wir präsentieren: Unser Best of Photoshop 2017

Rötel. Oder eher eine siamesische Rüsselbarbe mit angemaltem Bauch. Und ja, das sieht absichtlich derart abverheit aus.

(Bild: Montage lha)

Klar. Journalisten müssen schreiben können. Dass unser Berufsstand heutzutage immer mehr auch für die Illustration zuständig ist, kann ungeahnte Fähigkeiten zu Tage treten lassen. Oder zumindest den Wunsch, einmal besser zu werden. Hier ist unser Photoshop-Best-of des letzten Jahres.

Der Text steht, ist bereit zum Online-Schicken, aber oha. Da fehlt ja noch das Bild. Und was tut der geneigte Journalist? Er greift tief in die Trickkiste und bedient sich des heiligsten aller Programme. Photoshop. Ein langweiliges Bild einfärben, nette Symbole dazu, ein knalliger Hintergrund. Zu kitschig? Ach was, unter Zeitdruck wird der Trashfaktor plötzlich zum Trumpf.

Wir rekapitulieren deshalb das Jahr noch einmal, nehmen uns den abgedroschenen Satz «Ein Bild sagt mehr als tausend Worte» zu Herzen und zeigen Ihnen die tollsten Blüten, welche unsere selbsterlernten Photoshop-Skills dieses Jahr getrieben haben.

Dafür werfen wir nur einen letzten Blick aufs Jahr 2016, um einen Orientierungspunkt zu erhalten. Denn mit solchen optischen Grossartigkeiten setzten wir die Messlatte für das Jahr 2017 sehr hoch. Und sorgten bei einigen Leuten zudem für Kopfschütteln.

Auch 2016 war für zentralplus kein schlechtes Photoshop-Jahr. Auch wenn das einige Politiker anders gesehen haben mögen.

Auch 2016 war für zentralplus kein schlechtes Photoshop-Jahr. Auch wenn das einige Politiker anders gesehen haben mögen.

(Bild: les)

So haben wir uns denn ins Zeug gelegt, wollten uns schliesslich keine Blösse geben und haben gephotoshopt, was das Zeug hielt.

So etwa haben wir uns der Zuger Bauten angenommen, von denen wir finden, dass sie Zug nicht schöner, sondern hässlicher machen. Und haben sie deshalb dem Erdboden gleichgemacht – in diesem Fall musste das Haus Zentrum weichen – und stattdessen Gaudì bauen lassen.

Statt Haus Zentrum haben wir Gaudi an den Zuger Hirschenplatz gepflanzt.

Statt Haus Zentrum haben wir Gaudi an den Zuger Hirschenplatz gepflanzt.

(Bild: wia)

Architektonisch hatten wir noch viel mehr zu bieten. Man könnte fast meinen, in der Redaktion seien einige vielversprechende Hochbauzeichner verloren gegangen. So fanden wir etwa, dass der Velohighway doch bitteschön nicht beim Neubad zu Ende sein soll, sondern mittels Brücke weitergeführt werden könnte in Richtung Innenstadt.

Eine Brücke mitten in die Stadt. Statt nur zum Neubad. Das wünscht sich unser Autor Jonas Wydler.

Eine Brücke mitten in die Stadt. Statt nur zum Neubad. Das wünscht sich unser Autor Jonas Wydler.

(Bild: jwy)

Weiter haben wir photoshoptechnisch für politische Höhepunkte gesorgt. Die Luzerner SVP-Nationalrätin Yvette Estermann wollte im Januar ein Treffen zwischen Trump und Putin in der Schweiz arrangieren. Ein derartiger Kuschelkurs mit dem russischen Präsidenten darf bildlich nicht unbeantwortet bleiben, fanden wir.

Estermann und Putin freundschaftlich vereint. So gut, dass selbst ein gewiefter Photoshop-Freund zweimal hingucken muss.

Estermann und Putin freundschaftlich vereint. So gut, dass selbst ein gewiefter Photoshop-Freund zweimal hingucken muss.

(Bild: Montage les)

Und dann haben wir dieses Jahr gegen alle biologischen Möglichkeiten verstossen und uns unsere eigene Fischart kreiert. Aus Siamesischer Rüsselbarbe haben wir flugs einen Zuger Rötel gebaut. Und das mit einer Ungeschicktheit, die uns allen die Schamesröte ins Gesicht treibt. Aber wir stehen dazu.

Rötel. Oder eher eine siamesische Rüsselbarbe mit angemaltem Bauch. Und ja, das sieht absichtlich derart abverheit aus.

Rötel. Oder eher eine siamesische Rüsselbarbe mit angemaltem Bauch. Und ja, das sieht absichtlich derart abverheit aus.

(Bild: Montage lha)

Polit-Themen machen uns täglich das Leben schwer. Denn wie bitte bebildert man ein neues Steuergesetz? Einen interkantonalen Finanzlastenausgleich? Einen budgetlosen Zustand? Darum waren wir dieses Jahr auf hübsche Metaphern angewiesen. Etwa die der alten Zöpfe, die laut unserem Autor dringend abgeschnitten werden müssten.

Alte Zöpfe müssen ab. Sinn- und auch sonst bildlich.

Alte Zöpfe müssen ab. Sinn- und auch sonst bildlich.

(Bild: jwy)

Auch bei Heinz T. aus Z. musste die Metapher quasi den Kopf herhalten. Denn der Finanzdirektor hat nach Jahren in den roten Zahlen, schwupps, schwarze aus dem Hut gezaubert.

Zug hat dieses Jahr wieder schwarze Zahlen aus dem Hut gezaubert. Dieses Sinnbild war zu gut, um es zu ignorieren, befand der Journalist.

Zug hat dieses Jahr wieder schwarze Zahlen aus dem Hut gezaubert. Dieses Sinnbild war zu gut, um es zu ignorieren, befand der Journalist.

(Bild: wia)

Andere politische Angelegenheiten führten unsere Journalist/innen an die Grenzen des guten Geschmacks.

Ein Politiker, der mit Hitler und Stalin wirbt? Das ist nicht nur fragwürdig, sondern auch eine Steilvorlage für eine Photoshop-Vorlage.

Ein Politiker, der mit Hitler und Stalin wirbt? Das ist nicht nur fragwürdig, sondern auch eine Steilvorlage für eine Photoshop-Vorlage.

(Bild: wia)

Dieses Jahr war für den deutschen Tennismatador Boris Becker ja ein ganz besonderes. 50 ist er geworden, und da hat nicht nur Bobbele, sondern auch Zug etwas mitzufeiern. Dies, da der mehrfache Wimbledongewinner auch hierzulande Spuren hinterlassen hat. Drum, Hut auf, die Party geht los. Ob Becker will oder nicht.

zentralplus wünscht Bobbele alles Gute zum Geburtstag und verpasst ihm auch grad das richtige Outfit.

zentralplus wünscht Bobbele alles Gute zum Geburtstag und verpasst ihm auch grad das richtige Outfit.

(Bild: lob)

Und dann griffen wir dieses Jahr zwischendurch auch auf altbewährte Methoden der Leserzahlmaximierung zurück. Nackte, rote Menschen beispielsweise, kombiniert mit flauschigen Hunden und guter Aussicht.

Der Frühling: ein Meisterstück in einem Akt. Und ein paar Fruchtfliegen.

Der Frühling: ein Meisterstück in einem Akt. Und ein paar Fruchtfliegen.

(Bild: wia)

Das Ziel: Ihnen auch im kommenden Jahr mit wunderbaren Bildern dienen zu können, welche noch wunderbareren Texten schmeicheln.

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