Tipps für die Ferien im Grünen

Auch bei Regenwetter – So fällt Dein nächster Camping-Trip nicht ins Wasser

Wie man es sich vorstellt: Camping in der freien Natur. (Bild: Adobe Stock)

Der Föhn bricht zusammen, Regenwolken ziehen auf. Auch wenn es für die kommenden Tage nicht danach aussieht, wissen Camper: Der nächste Sonnentag kommt bestimmt. Wie Camping-Neulinge und Wiedereinsteiger sich dafür wappnen, weiss die Spezialistin.

Giswil statt Gran Canaria: Corona hat des Schweizers Reisepläne ordentlich auf den Kopf gestellt. Um sich keiner unnötigen Gefahr auszusetzen, wollen viele diesen Sommer in der Schweiz Ferien machen – und nicht wenige davon auf den hiesigen Campingplätzen.

Frei und ungebunden sei man dort, unter lauter aufgeschlossenen und unkomplizierten Campern, weiss Nicole Wagner, Redaktorin des TCS-Magazins «Camping Insider». «Nirgends lernt man so viele verschiedene Menschen kennen und findet trotzdem immer einen gemeinsamen Nenner.» 

Damit das Seelenbaumeln im Grünen allerdings nicht zum blauen Wunder wird – hat Wagner folgende Tipps für Camping-Einsteiger.

«Campen ist nicht gleich Campen»

Wer bin ich? Mit dieser Frage haben sich nicht schon Generationen von Philosophen abgemüht. Und auch ein jeder Camper muss sich ihr annehmen. Mag ich es lieber einfach? Reicht mir ein dünnes Nylonstöffchen als Schutz vor der Umwelt (Zelt)? Oder gar nur eine Hängematte? Oder darf es ruhig etwas stabiler und komfortabler sein (denke: Van, Wohnmobil oder Wohnwagen).

Oder ist Camping eigentlich so ganz und gar meine Sache nicht? Vielleicht gelingt dann der Einstieg ins Camping-Universum übers glamouröse Campen, dem sogenannten Glamping (von «Glamour» und «Camping»). «Für jede Vorliebe und für jedes Bedürfnis gibt es die passende Unterkunftsform», weiss Wagner.

Nah und kurz ist Trumpf

Wenn ich bereits weiss, wer ich bin, gilt es die nächsten Hürden zu überwinden. Wo spanne ich meine Hängematte, schlage ich mein Zelt auf, parkiere ich mein Wohnmobil? Und wie lange? Wagner rät Neueinsteigern, sich in Zurückhaltung zu üben und erst zu testen, ob einem das Campingleben überhaupt zusagt.

Dazu eignet sich am besten ein Kurzaufenthalt (wie wäre es mit einem verlängerten Wochenende?) auf einem Campingplatz in der Nähe. Somit entfällt die lange Anfahrt und die Camping-Übung ist im Notfall entsprechend schnell und verlustarm abgebrochen. Das vor allem, wenn man den nächsten Tipp auch beachtet.

Mieten statt kaufen

Weiss man noch nicht, wie sehr einem das Campieren zusagt, sollte man sämtliches Equipment erst mieten. Ob Zelt oder fertig eingerichtete Unterkunft auf einem Campingplatz: «Das Angebot reicht von einfach bis luxuriös», weiss Wagner. Je nachdem wollen einige Sachen aber trotzdem mitgebracht werden. Dazu gibt es im Netz eine Vielzahl von Packlisten (wie hier). Dort finden sich einleuchtende Utensilien wie etwa Sackmesser, Jasskarten und Unterhosen. Aber auch weniger Offensichtliches wie Antirutschmatten für Küchenutensilien im Wohnwagen.

Nie ohne – Moskitonetz

Draussen zu sein, ist zweifelsohne reizvoll. «Was aber nützt einem der schönste, lauschigste Platz inmitten der Natur, unter freiem Sternenhimmel, wenn die ganze Idylle von lästigen Mücken gestört wird», fragt Wagner rhetorisch und rät deshalb: Campen immer mit Moskitonetz. «Das rettet vor so manch ungemütlicher Situation.»

Camping-Knigge

Auch wenn der Alltag auf dem Campingplatz Pause macht, ein paar Regeln gilt es trotzdem zu beachten. Etwa, dass man die geltenden Ruhezeiten einhält und in der Nacht nicht rumgrölt. Dass man auf Sauberkeit achtet, Geschirr nicht in den Sanitärräumen, sondern an den vorgesehenen Orten wäscht, Rücksicht nimmt auf die Nachbarn. Und dass man es lockeren Kleidervorschriften zum Trotz nicht auf die Spitze treibt. Denn «Nackedeis sind gar nicht erwünscht», hält der TCS auf seiner Homepage fest. Wer den gesunden Menschenverstand walten lässt, dem dürfte auch einleuchten, dass man Wohnwagen- und Wohnmobiltoilette nicht irgendwo, sondern bloss an den eigens dafür vorgesehenen Entsorgungsstationen entleert und reinigt.

Bonus: Und wenn es trotzdem mal regnet?

Selbst der beste Wetterbericht liegt manchmal falsch. Klar: Sturm und Regen trüben das Camping-Erlebnis. Wenn es zu bunt wird, sollte man auch in Betracht ziehen, den Trip abzubrechen. Wer aber im Dauerregen campieren muss, dem sei schliesslich folgendes geraten:

  • Eine wasserdichte Blache unter dem Zelt anbringen
  • Das Zelt richtig spannen
  • Nasse Sachen im Vorzelt lassen, damit es im Innern nicht feucht wird
  • Feuchte Gegenstände trocknen, zum Beispiel an einem geschützten Ort beim Campingplatz
  • Das Zelt lüften, damit die Feuchtigkeit raus kann
  • Für gute Unterhaltung im Zelt sorgen
  • Trotzdem raus – zum Beispiel in eine Stadt in der Nähe
  • Das nasse Zelt bei der Rückkehr an der Wäscheleine trocknen lassen

Apps und Webseiten

Wer noch weitere Informationen benötigt, um den ersten Schritt in die Camping-Welt zu wagen, dem bietet das Internet Antworten auf so ziemlich jede Frage. Hier hat der Camping-Experte TCS eine Vielzahl von Links und Apps aufgelistet.

Wer sich diese Regeln und Tipps beherzigt und dabei nicht ganz vergisst, Spass zu haben, dem winkt ein unvergessliches Erlebnis. Und wird vielleicht auch zum Camping-Jünger. Denn Wagner weiss: «Camping ist Lebenseinstellung.»

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon
    _next_f.push([1,""])