Regionales Leben
Zehn Personen starben 2019 auf Luzerns Strassen

Weshalb Rentner immer öfter in Strassenunfälle verwickelt sind

Über 2’000 Unfälle ereigneten sich letztes Jahr im Kanton Luzern. (Symbolbild: sah) (Bild: sah)

Rund 2’100 Verkehrsunfälle registrierte die Luzerner Polizei im letzten Jahr. Erfreulicherweise zeigt die Unfallkurve deutlich nach unten. Sorge bereitet aber die Häufigkeit, mit der Senioren an Verkehrsunfällen beteiligt sind.

Die neusten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Luzerns Strassen sind seit den 1990er-Jahren  deutlich sicherer geworden. Seit 1994 hat die Anzahl registrierter Verkehrsunfälle um fast 40 Prozent abgenommen.

Dennoch knallt es praktisch täglich. Vergangenes Jahr wurden insgesamt 2’138 Verkehrsunfälle registriert. Dabei verloren 10 Menschen ihr Leben. 145 wurden schwer verletzt, 1’035 leicht, wie einer Mitteilung von Lustat Statistik Luzern zu entnehmen ist.

Meistens liegt’s am Verhalten oder dem Zustand

Einige der statistischen Erkenntnisse liegen auf der Hand. Etwa, dass 80 Prozent der Unfälle auf das «Verhalten oder den Zustand» der lenkenden Person zurückzuführen sind. Solange eine Mehrheit der Autos nicht selbstfahrend ist, dürften diese beiden Faktoren auch in Zukunft die massgebenden sein.

Im Detail ist aber interessant, dass es zu 133 Unfällen aufgrund von Alkoholeinwirkung kam. 31-mal führten Übermüdung und Einschlafen am Steuer zu Unfällen. Zu denken geben sollte zudem die Tatsache, dass das Nichtgewähren des Vortritts bei Fussgängerstreifen besonders oft mit Verletzten oder Toten endet. 2019 war dies in 51 von 52 Fällen die Konsequenz.

Zunahme ist demografisch bedingt

170 über 65-Jährige verunfallten im letzten Jahr. Das ist eine besorgniserregende Zunahme von 28 Personen gegenüber dem Vorjahr. Der starke Anstieg lässt sich, zumindest teilweise, mit der demografischen Entwicklung der Bevölkerung erklären.

Gemäss Lustat sind Rentnerinnen sowohl in absoluten Zahlen wie auch anteilsmässig immer öfter an Unfällen beteiligt. «Das hat einerseits mit der demografisch bedingten Zunahme der älteren Bevölkerung zu tun, anderseits bleiben ältere Menschen zunehmend länger fit und mobil und bevölkern den Strassenverkehr dadurch stärker als früher», schreibt Lustat dazu. Von den 65-Jährigen und Älteren verunfallte der grösste Teil im Auto (71 Personen). 47 davon sassen hinter dem Lenkrad.

Stadt, Agglo und Sursee sind Hotspots

Wo viele Menschen leben, kommt es auch häufiger zu Unfällen. Diese Binsenweisheit wird auch in der Unfallstatistik belegt. So geschahen über 50 Prozent der Unfälle im Agglokern oder der Stadt Luzern. Auch die Hälfte aller verunfallten Personen wurde in diesen beiden Regionen gezählt.

Die höchste Unfalldichte verzeichnete jedoch die Region Sursee/Sempachersee, 3,5 Unfälle mit Personenschaden pro 1’000 Einwohner wurden hier festgestellt. Der kantonale Durchschnitt liegt bei 2,3 Unfällen pro 1’000 Einwohner.

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.


Regionales Leben
Apple Store IconGoogle Play Store Icon