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Politiker mit Wutanfällen, ein moderner KI-Jesus und einsichtslose Regierungsrätinnen: Der Samichlaus hat viel zu tun. Von Luzern bis Zug verteilt er Lob – und spart nicht mit seiner Rute, wenn’s nötig ist.
Mandarinen und Geschenke gibt's für die Guten, Tadel für die Bösen: Auch zentralplus legt sich heuer am 6. Dezember Mantel und Kutte um, um Personen aus Sport, Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft zu loben und zu ermahnen.
zentralplus verteilt dabei Ruten 🏏 und Mandarinen 🍊 an jene, die besonders Gutes oder Schlechtes in diesem Jahr gemacht haben.
🏏: Aeschi für sein unmögliches Verhalten
Er liess es gar mit Uniformierten der Bundespolizei darauf ankommen: der Zuger SVP-Nationalrat Thomas Aeschi.
Es ist der 12. Juni, Bundeshaus in Bern: Der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk wird empfangen. Die Polizei riegelt das Parlamentsgebäude weiträumig ab, die grosse Treppe vor der Statue der drei Eidgenossen im Bundeshaus wird kurzzeitig gesperrt.
Sehr zum Missfallen von Aeschi. Er und sein Parteikollege Michael Graber wollen die Treppe passieren. Die Uniformierten fordern sie auf, nicht weiterzugehen – doch Aeschi beharrt darauf. Schliesslich kommt es zu einem Handgemenge mit der Bundespolizei (zentralplus berichtete). Ob dies ein juristisches Nachspiel hat, ist noch offen (zentralplus berichtete).
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Der Samichlaus ist darüber alles andere als amüsiert. Sich über die Regeln stellen zu wollen und sich den Anweisungen des Sicherheitspersonals zu widersetzen, zeichnet das Bild eines Mannes, der sich für etwas Besseres als alle anderen hält. Oder, wie Cédric Wermuth, SP-Co-Präsident, gegenüber «Nau» festhielt: «Das ist die Impulskontrolle eines Kindergärtners.»
Der zentralplus-Samichlaus hat diese Schlagzeilen grummelnd gelesen. Darüber ist er mächtig genervt. Zur Strafe schickt er gleich zwei besonders streng dreinblickende Schmutzli – vielleicht sogar in Uniform? – vorbei.
🍊: KI-Jesus für seine offene Haltung gegenüber «anders»-Liebenden
Liebe ist Liebe – und davon gibt es «viele Arten»: Luzerns KI-Jesus sorgte weltweit für Schlagzeilen (zentralplus berichtete). zentralplus nahm ihn ins Verhör – und staunte doch hie und da ob dem «moderneren» KI-Jesus. «Homosexualität ist eine Facette der menschlichen Erfahrung und Ausdruck einer tiefen emotionalen Verbindung zwischen zwei Menschen», erwiderte der KI-Jesus auf die Frage, was er von Homosexualität halte (zentralplus berichtete).
Die wahre Sünde liege in Hass und Ablehnung gegenüber anderen, nicht jedoch im Lieben oder Geliebtwerden. Da nickt der bärtige zentralplus-Samichlaus zustimmend und schenkt der göttlichen Maschine ein saftiges Mandarindli – in virtueller Form natürlich: 🍊
🏏: FCL für die ständigen Unruhen
Bereits letztes Jahr musste der zentralplus-Samichlaus den FCL tadeln (zentralplus berichtete). Und auch heuer guckt der Samichlaus wieder erbost. Es rumort weiter. Sein Präsident: weg (zentralplus berichtete). Sein Finanzchef: weg. Sein Kommunikationschef: weg. Sie alle haben wohl selbst keinen Bock mehr auf das ewige Theater. Wenn die so weiter machen, bleibt bald nur noch die Eckfahne auf dem Platz. Der Samichlaus ist «not amused» und packt seine Rute aus. Vielleicht bringt das mal etwas Ordnung ins Mittelfeld – oder wenigstens ins Vereinsbüro.
🍊: Stadtluzerner Strassenwischer fürs Supercool-Sein
Sie sind Luzerns coolste Strassenwischer: Livio und Swen. Die beiden Angestellten vom Luzerner Strasseninspektorat haben sich nicht nur als Saubermänner, sondern auch als waschechte Entertainer bewiesen.
Das beweisen sie immer wieder auf dem Instagram-Profil der Stadt Luzern:
Ihre kultigen Instagram-Videos bringen Humor und verleihen selbst verstopften Gullys eine Portion Glamour. Der zentralplus-Samichlaus ist begeistert und schielt auch etwas neidisch auf die pinke Mütze von Swen.
So oder so: Gut gelaunt und besonders tief greift der Samichlaus in seinen Jutesack. Dafür gibts nicht nur zwei Mandarindli, sondern gleich zwei Dubai-Schokolade-Samichläusse.
🏏: Quaggamuscheln – fürs Kommen
Sie hat sich durchgekämpft und den Behörden die Blässe ins Gesicht getrieben: die Quaggamuschel. In diesem Sommer ist sie im Zugersee angekommen (zentralplus berichtete). Und auch Japankäfer und Tigermücke sorgen nur für Probleme … Darauf hätten die Zugerinnen – und auch der Samichlaus – gut verzichten können.
🍊: Zuger Freiruum – fürs Bleiben und Beleben
Der zentralplus-Samichlaus schlendert durch den Zuger Freiruum und reibt sich seinen gut genährten Bauch: Der Freiruum bietet einen Treffpunkt für Gross und Klein, eine kulinarische Reise. Er belebt Zug – und darf nun auch in die Verlängerung gehen (zentralplus berichtete). Das freut den zentralplus-Samichlaus.
🏏: Andreas Hostettler für seine Fehltritte
Es war nicht das Jahr von Andreas Hostettler. Nach dem Abstimmungsdebakel zur Transparenz-Initiative im Juni im Kanton Zug, die für ungültig erklärt wurde, wusch er seine Hände in Unschuld. Stattdessen schob Regierungsrat Andreas Hostettler die Schuld den Gemeinden und dem Volk in die Schuhe (zentralplus berichtete).
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Später rügte ihn die Zuger Staatswirtschaftskommission. Der Direktor des Innern wurde gerüffelt, weil in seiner Direktion zwischen Kaderpersonen private Liebesbeziehungen geführt werden, Personen in politischen Ämtern wurden in Kaderpositionen berufen und Familienangehörige sollen in seiner Direktion eine Arbeitsstelle erhalten haben (zentralplus berichtete).
Da fallen dem zentralplus-Samichlaus glatt die Barthaare aus. Dafür schwenkt er die Rute – gleich zweimal.
🍊: Solothurner – für Kater Lee
Kater Lee ist das Maskottchen des SC Cham. Er kratzte diesen Winter am Fenster einer Anwohnerin, diese erkannte, dass der Kater verletzt war. Das Tier wurde zum Arzt gebracht, um die Tierarztkosten des Streuners zu decken, haben Chamerinnen ein Spendenaufruf gestartet (zentralplus berichtete). Bereits kurze Zeit später war das Geld zusammen – sogar Unbekannte aus Fribourg und Solothurn spendeten für das Büsi in Not (zentralplus berichtete)
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Gemeinsam etwas Gutes tun und an Leute – oder Büsis – in Not etwas abgeben: Der Samichlaus ist entzückt. Dafür gibt's viele Mandarindli an die Spenderinnen – und für Kater Lee ein Leckerli und ein weiches Kissen aus dem Stoff des Mantels des Samichlaus höchstpersönlich.
🏏: Luzerner Regierung – fürs keine Einsicht haben
FDP-Ständerat Damian Müller hätte Verwaltungsratspräsident des Luzerner Kantonsspitals (Luks) werden sollen. So zumindest, wenn es nach der Luzerner und Nidwaldner Regierung gegangen wäre (zentralplus berichtete). Das sorgte für massive Kritik, viele befürchten Interessenskonflikte infolge Ämterkumulation. Schliesslich beugte sich Müller dem öffentlichen Druck, nicht Spitalchef zu werden.
Die Luzerner Regierung blieb jedoch bei ihrem Standpunkt: alles kein Problem. Müller hätte den Verwaltungsrat «bestens ergänzt» (zentralplus berichtete).
Ob dieser Uneinsichtigkeit hebt der Samichlaus gleich beide buschigen Augenbrauen und schüttelt seinen Kopf so kräftig, dass ihm glatt die Mütze verrutscht: «Sogar der Weihnachtsmann hat nur einen Job. Und das aus gutem Grund.» Zur Strafe schwenkt der Samichlaus die Rute.
🍊: Der SAC – für keine Scheissmomente
Es ist kein Thema, das man am Stammtisch kaum anreisst: das Verrichten der Notdurft. Doch ist es besonders ärgerlich, wenn der Kot nicht in die WC-Schüsseln, sondern auf die Wanderwege gelangt. Deswegen lancierte der Schweizer Alpen-Club eine Kampagne – und hat damit ein Tabu gebrochen (zentralplus berichtete). Dafür gibt's ein Mandarindli – auch an jenen Mann aus Emmenbrücke, der Hundekot aufliest (zentralplus berichtete).
Der Samichlaus hängt seine Rute zurück an den Nagel, streicht sich den roten Mantel glatt und wirft einen letzten Blick auf das vergangene Jahr. Ob politische Dramen, tierische Helden oder saubere Strassen – es gab genügend Anlässe für Lob und Tadel. Na dann: Hohoho, bis zum nächsten Mal!
- zentralplus-Medienarchiv
- Artikel von «Nau»