Zuger Seefest: kein Feuerwerk und keine Flugshow mehr
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Das Stadtparlament gibt grünes Licht für das Zuger Seefest ohne Feuerwerk, dafür mit Neuerungen. Dabei kommt auch die Transparenz des Veranstalters zur Sprache.
Ein Verzicht sei kein Verlust, betonte Stadtpräsident André Wicki, als er am Dienstag vor den Grossen Gemeinderat trat. Das Stadtparlament hat an diesem Abend über die finanzielle Unterstützung des Zuger Seefests für die nächsten vier Jahre entschieden.
Der Stadtrat wolle künftig kein Feuerwerk und keine Flugshow mehr, wiederholte Wicki, was bereits im Bericht und Antrag steht. «Dafür fangen wir schon um 16 Uhr an, das kommt den Familien entgegen.» Zusätzlich soll es zwischen 20 Uhr und Mitternacht neu einen Sunset Dance geben – für die Jugend.
Kein Feuerwerk mehr am Zuger Seefest
Das Zuger Seefest ist mit 30’000 Besuchern jährlich die grösste Veranstaltung im Kanton Zug. Seit dem Jahr 1973 wird das Stadtfest ausgerichtet. Seit 2018 veranstaltet der Verein Zug Sports das Zuger Seefest – mit finanzieller Unterstützung der Stadt (zentralplus berichtete).
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In den Jahren 2019 bis 2022 erhielt der Veranstalter pro Durchführung rund 120’000 Franken aus den Stadtkassen. Für die Jahre 2024 bis 2027 sollen es 99’000 Franken pro Seefest sein. Der Grund: Das traditionelle Feuerwerk wird, wie im letzten Jahr, wegfallen. Es sei nicht mehr zeitgemäss, findet der Stadtrat.
Neues Konzept des Zuger Seefests wird begrüsst
Im Grossen Gemeinderat gab das Aus des Feuerwerks kaum zu reden. Daniel Marti (GLP) begrüsste es, dass der Stadtbeitrag durch die Streichung um 20’000 Franken gekürzt werden konnte. Auch Delia Meier von der Fraktion ALG-CSP begrüsste den Entscheid – und lobte das neue Konzept. Einzig Philip C. Brunner (SVP) betonte, er wolle nicht, dass das Feuerwerk «auf alle Zeiten ins Wasser fällt».
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Künftig soll das Seefest früher beginnen, es soll mehr Live-Konzerte und einen Sunset Dance mit DJ und Live-Elementen geben. Christoph Iten (Mitte) bezeichnete den Schritt als «mutig, aber gut». Doch: «Ohne Feuerwerk ist das Fest nachhaltiger. Ob es sich ohne Feuerwerk als Publikumsmagnet auch finanziell nachhaltig betreiben lässt, muss sich zeigen.»
Mangelnde Transparenz des Veranstalters wird kritisiert
Weiter kam Iten auf den Veranstalter zu sprechen. «Wir stehen wir alle vier Jahre wieder vor der gleichen Thematik: Es wird fehlende Transparenz bemängelt.» Rückendeckung gab es aus den Reihen der SP. «Es ist nicht immer transparent, wer, wo, wie viel Geld verdient. Kultur darf und muss etwas kosten, wir wollen nur die genauen Geldflüsse verstehen», sagte Jérôme Peter. «Wir erwarten volle Transparenz.»
Bereits vor vier und vor acht Jahren habe die SVP den Finger in die Wunde gelegt, erzählte Christoph Iten. Dieses Jahr habe die Mitte-Fraktion kritisch nachgehakt. Das Thema: Die Beiträge werden an den Verein ausgerichtet, detaillierten Einnahmen und Ausgaben sind nicht ersichtlich. Damit die Angelegenheit ein für alle Mal geklärt wird, kündigte Iten einen Vorstoss an.
Dafür gab es sogar Sympathie aus der Stadtregierung. «Wir achten auf offene Bücher von Seiten Zug Sports», sagte Stadtpräsident André Wicki. Aber auch er wünsche sich eine Lösung für mehr Transparenz und erwarte den angekündigten Vorstoss.
Auch Zug Magic wird finanziell unterstützt
Einige Zahlen konnte Wicki bereits ausweisen. Der städtische Anteil am Zuger Seefest betrage rund 33 Prozent der Gesamtkosten. 25 Prozent nehme der Verein durch Gastronomie ein, knapp 39 Prozent durch Sponsoring. Übrig bleibe noch ein kleiner Kantonsbeitrag von aufgerundet 10’000 Franken.
Bei der Abstimmung zum Bericht und Antrag des Stadtrats stimmten alle 35 Gemeinderäte einstimmig für die Finanzierung. Damit ist der städtische Beitrag für die nächsten vier Seefeste gesichert.
Ebenfalls Thema war die Weiterführung der Wasser- und Lichtshow Zug Magic. Das Spektakel, welches letzten Sommer zum ersten Mal aufgeführt wurde, soll den gesamten Juli wiederkehren (zentralplus berichtete). Der Stadtrat will den Veranstalter mit 164’000 Franken pro Jahr unterstützen und habe das beim Grossen Gemeinderat beantragt.
- Livestream der Sitzung des Grossen Gemeinderats
- zentralplus-Medienarchiv
- Bericht und Antrag