Trinkwasser-Desaster in Luzern: weiter keine Entwarnung
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Die EWL hat am Wochenende eine bakterielle Verunreinigung im Trinkwasser des Matthof-Langensand Quartiers festgestellt. Zwar führt der Wasserversorger nun Reinigungsarbeiten durch. Das Problem, vermutlich sind es Fäkalien, besteht aber weiterhin.
Trotz all der Massnahmen: Wie die EWL am Dienstagabend mitteilt, hat sich die Situation im Quartier Matthof-Langensand nicht verändert. Die bakterielle Verunreinigung bestehe weiterhin und die Massnahmen gälten nach wie vor.
Wegen dieser Verunreinigung müssen die Anwohner seit Samstagabend ihr Wasser abkochen (zentralplus berichtete). Im Wasser sind Milchsäurebakterien festgestellt worden. Im Trinkwasser sind diese ein schlechtes Zeichen: Im Lebensmittelbereich sind sie ein Indikator für Fäkalien. Wegen einer Kommunikations-Panne ist die Meldung über «Alertswiss» jedoch erst am Sonntag verschickt worden (zentralplus berichtete).
EWL beschwichtigt: Trinkwasser-Panne ist nicht gefährlich
Wie die EWL-Mediensprecherin Esther Schmid auf Anfrage sagt, brauchen sich die Anwohnerinnen jedoch keine Sorgen zu machen: «Für einen gesunden Menschen ist das in der Regel kein Problem.» Solltest du jedoch plötzlich Durchfall oder Fieber bekommen, rät Schmid den Arzt zu kontaktieren.
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Wie es scheint, halten sich die negativen Auswirkungen bis anhin in Grenzen. Die Nachfrage bei der Permanence Luzern bestätigt: Seit der Wasser-Verunreinigung habe es in der Permanence keinen signifikanten Anstieg von Magendarm-Problemen gegeben. Und auch beim Luzerner Kantonsspital haben sich gemäss Mediensprecher Markus von Rotz keine Personen mit Beschwerden wegen verschmutztem Trinkwasser gemeldet.
Nach wie vor gilt jedoch für die Bevölkerung, dass sie das Wasser für folgende Tätigkeiten abkochen muss:
- Trinken, Getränkezubereitung (zum Beispiel Eiswürfel)
- Nahrungszubereitung
- Zähne putzen
- Medizinische Zwecke (Wundreinigung, Nasenspülen usw.)
- Geschirrabwasch von Hand
- Kaffee-, Teezubereitung mit Haushaltsgeräten
- Waschen von Obst, Gemüse, Salat oder weiteren Lebensmitteln
- Trinkwasser für empfindliche Haustiere
Beim Geschirrspüler (höchste Temperaturstufe), für die allgemeine Reinigung, zur Toilettenspülung, fürs Duschen oder fürs Wäschewaschen sei das Abkochen nicht nötig. Zum Trinken oder als Säuglingsnahrung sollten die Anwohner jedoch auf Mineralwasser ausweichen.
Ursache nach wie vor unklar
Wie es zur Verunreinigung kommen konnte, sei derzeit noch in Abklärung. Auf Anfrage vermutet Nadja Kunz Rütimann, Co-Leiterin Marketing und Kommunikation der EWL, dass die Bakterien durch ein Leck bei einer Baustelle ins Trinkwasser gelangt sind (zentralplus berichtete).
Laut der EWL arbeite man mit Hochdruck daran, die Trinkwasserversorgung schnellstmöglich wiederherzustellen. «Dies kann aber mehrere Tage dauern.» Bis dahin werden die Anwohner aktiv über weitere Entwicklungen informiert, wie der Wasserversorger schreibt. Bei Fragen könne man sich an die Störungsmeldestelle (041 369 63 63) wenden.
Hinweis: Der Artikel wurde mit der Antwort vom Luzerner Kantonsspital ergänzt.