Neue Konkurrenz für bisherige Betreiber

Stadt Luzern schreibt Weihnachtsmärkte neu aus – ausser einen

Seit dem Jahr 2008 gibt es den Weihnachtsmarkt auf dem Franziskanerplatz. Nun könnte der «Lozärner Weihnachtsmärt» Konkurrenz bekommen. (Bild: zvg)

Die Stadt Luzern erlaubt neuen Interessenten, sich für Weihnachtsmarkt-Plätze zu bewerben. Doch ein Weihnachtsmarkt profitiert noch immer von einer Sonderregelung.

Einer der traditionsreichen Weihnachtsmärkte auf städtischem Grund ist derjenige auf dem Franziskanerplatz. Er existiert seit über 15 Jahren. In den vergangenen Jahren sind zusätzlich weitere Märkte dazugekommen. So etwa einer im Vögeligärtli und einer auf dem Inseli.

Wie zentralplus bereits im vergangenen November berichtete, gelten nicht für alle Weihnachtsmärkte die gleichen Konditionen (zentralplus berichtete). So bezahlte etwa der Weihnachtsmarkt auf dem Inseli für die Benutzung des öffentlichen Grundes für Stände 250 Franken pro Quadratmeter und Jahr. Der Weihnachtsmarkt auf dem Franziskanerplatz hingegen zahlt pauschal 2'000 Franken für die gesamte Dauer des Marktes. Der Weihnachtsmarkt Venite auf dem Kapellplatz bezahlt für die Nutzung des Grundes gar nichts.

Weihnachtsmarkt Venite muss keine Konkurrenz fürchten

Bereits damals kündigte die Stadt Luzern an, die Praxis zu ändern. Wie sie jetzt mitteilt, werden die Märkte auf dem Inseli, dem Franziskanerplatz und im Vögeligärtli neu ausgeschrieben. Die Stadt Luzern gewährt die Zuschläge für fünf Jahre. Eine Ausnahme bildet das Inseli, wo aufgrund der geplanten Neugestaltung der Zuschlag vorerst nur für drei Jahre gewährt wird. Die künftigen Betreiber der Weihnachtsmärkte auf den drei Plätzen werden gleich hohe Platznutzungsgebühren bezahlen.

Die Stadt begründet die Ausschreibung der Plätze damit, dass neuen Interessenten die Möglichkeit offenstehen müsse, sich für einen Markt auf einem der drei öffentlichen Plätze zu bewerben. Dafür sprechen auch «wettbewerbsrechtliche Gründe», sagt Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen. «Die Ausschreibung gibt einem Neuen genau die gleiche Chance, ein spannendes Konzept einzureichen», so Lütolf.

Ein wenig erstaunt daher, dass ein Platz auf der Ausschreibung fehlt – der Kapellplatz. Mario Lütolf begründet: «Venite ist als ein internationales Weihnachtsforum geprägt durch das Engagement gemeinnütziger Kreise. Er hatte deshalb von Anfang an eine Sonderstellung, indem er keine Nutzungsgebühr entrichten musste.»

Weiter sagt Lütolf: «Die Stadt definiert Venite in Anbetracht des kirchlich-gemeinnützigen Hintergrundes als Veranstaltung, die von einem Gebührenerlass profitieren soll. Deshalb wurde Venite bei der Ausschreibung nicht in Betracht gezogen.»

Weihnachtsmarkt Venite sei nicht mit anderen vergleichbar

Laut Lütolf dürfe man die Ausrichtung der Weihnachtsmärkte ohnehin nicht vergleichen. Zudem gebe es den Weihnachtsmarkt Venite nur vier Tage. Dies im Gegensatz zu den anderen Weihnachtsmärkten, die mehrere Wochen auf ihren Plätzen bestehen.

Der Weihnachtsmarkt Venite wird also weiterhin von einer Sonderbehandlung profitieren. Für die anderen gilt: Die bisherigen Betreiber müssen sich in einem allfälligen Wettbewerb gegen andere Interessenten behaupten. Bis am 4. Juni können die Unterlagen eingereicht werden. Die Vergabe erfolgt dann im Herbst.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen
  • Medienmitteilung der Stadt Luzern
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