Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine der ansteckendsten Viruserkrankungen bei Nutztieren. Sie kann in kürzester Zeit alle Klauentiere (Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen) eines Betriebes befallen und bei manchen Tieren tödlich enden. Bei Ferkeln zum Beispiel.
In den vergangenen Monaten wurden in Deutschland, in Ungarn und der Slowakei diverse Ausbrüche gemeldet. Noch sei die Schweiz zwar nicht betroffen, entwarnt der Luzerner Kantonstierarzt Martin Brügger. Doch: Das kann sich ändern. Für den Ernstfall wurde jetzt auf dem Luzerner Land trainiert.
Bei einem Einsatz vergangene Woche haben Mitarbeiter des Veterinärdienst Luzern gemeinsam mit Formationen des Zivilschutzes Luzern geübt, was geschehen müsste, wenn in einem Luzerner Schweinebetrieb die Seuche ausbrechen würde. Möglichst «realistisch», erklärt der Kanton in einer Mitteilung zur Übung.
Die Übung war ein Erfolg – mit Luft nach oben
Der Ablauf war wie folgt: Zuerst haben die Zivilschützer nach Anweisung der Amtstierärztin am Testbetrieb eine Basis errichtet, inklusive Kommandoposten, Materialdepot, sowie Personen-/Material- und Fahrzeugschleusen. Dann wurde der Stall gereinigt und desinfiziert. Selbstverständlich, ohne dass Tiere drinnen waren. Am Ende erfolgte die Abnahme, der Einsatz sei für die Zivilschützer «intensiv» gewesen.
Nur durch die Schleuse durften Berechtigte die Gefahrenzone betreten. Denn: MKS kann von Menschen verschleppt werden. So sei auch für den Kanton Luzern die Einschleppung der Seuche via Menschen die «grösste Gefahr» für einen Ausbruch – und jederzeit möglich, sagt der Kantonstierarzt Martin Brügger gemäss Mitteilung.
Insgesamt habe die Übung gezeigt, dass der Kanton auf den Ernstfall vorbereitet sei, sagt Brügger. Doch Luft nach oben bleibt: Wie in der Mitteilung steht, habe man wichtige Erkenntnisse zur «Optimierung der Abläufe» gewonnen.
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