Betreiber wollen langfristig Aussenbeiz

So soll der «Stadtkeller» in Luzern umgebaut und aufgewertet werden

Wird umfassend umgebaut, soll seinen Charme und das Ambiente aber behalten: Der «Stadtkeller» in der Luzerner Altstadt. (Bild: bic)

Nach zwölf Jahren im Besitz von Eckhard Schwöbel wird der Stadtkeller in Luzern umgebaut und an die Bedürfnisse eines modernen Gastro- und Eventlokals angepasst. Eine grosse Herausforderung.

Der Stadtkeller in der Luzerner Altstadt mit dem Restaurant, der mitunter sehr engen, aber beliebten Artisten Bar ist als Musiklokal in der ganzen Schweiz bekannt. Nun wird die Location aufgehübscht, die 2009 um ein Haar in einen Dessous-Laden umgewandelt worden wäre und quasi in letzter Minute vom heutigen Besitzer Eckhard Schwöbel gerettet wurde.

Bei der Stadt liegt ein entsprechendes Baugesuch auf. Während die Touristenströme weiterhin ausbleiben und keine grösseren Veranstaltungen möglich sind, werden Bauarbeiter das Lokal in Beschlag nehmen.

Denkmalschutz als Herausforderung

«Das Restaurant Stadtkeller in der Altstadt von Luzern weist sehr grossen Sanierungsbedarf auf, allem voran die haustechnischen Anlagen wie Sanitär- und Lüftungsinstallationen. Aber auch die Betriebseinrichtungen, wie Küche und Buffetanlage, sind veraltet», heisst es im Baugesuch. Weiter wird in dem gut 770 Quadratmeter grossen Lokal die Bühne erneuert sowie die Licht- und Tontechnik angepasst.

Der Bauherrschaft ist es wichtig, den Gesamteindruck des Restaurants aufzuwerten, ohne dabei den typischen Charakter des historischen Wirtshauses am Sternenplatz zu verlieren. «Ziel ist es, den Charme des Stadtkellers als Luzerner Traditionsbeiz weitgehend zu erhalten», heisst es im Projektbeschrieb. Die gesamte Liegenschaft steht unter Denkmalschutz.

Die Nachbarn sollen es künftig leiser haben

«Die geplante Sanierung erstreckt sich über den gesamten Betriebsbereich des Restaurants vom 1. Untergeschoss bis hin zum 2. Obergeschoss», so das Baugesuch weiter. Insbesondere wird die komplette Gastroeinrichtung ersetzt. Ebenso die bestehenden Holzfenster aus dem Jahr 2007. Diese sind betreffend Schallschutz ungenügend. «Es ist der Bauherrschaft ein grosses Anliegen, dass auch während des Konzertbetriebs die Lärmemissionen gegen aussen so gering wie nur möglich gehalten werden», steht im Baugesuch.

Die neuen Holzfenster werden in Grösse, Teilung und Farbgebung den bestehenden Fenstern nachempfunden, um die denkmalgeschützte Fassade optisch nicht zu verändern. Zusätzlich wird auch die aus fluchtwegtechnischen Gründen nötige neue Eingangstür, neben dem Warenlift, ersetzt. Die bestehende Tür stammt aus dem Jahr 1933 und dient als «Vorlage für eine qualitativ hochwertige Nachbildung». Details wie das Türgitter sollen in der neuen Tür wieder eingesetzt werden. Veranschlagt sind Baukosten von rund 2,4 Millionen Franken.

Charme der Gaststube soll erhalten bleiben

Gebaut wird auch an der Gaststube beziehungsweise dem Konzertlokal. «Vor allem die charakteristischen Rundbögen und die bestehenden Holzvertäfelungen bleiben erhalten und werden farblich herausgearbeitet», schreibt das Projektteam dazu. Die Putzstruktur der Rundbögen würden «abgeglättet», um einen etwas moderneren Ausdruck zu erzielen und den Fokus auf die sogenannten Gurtbögen zu setzen. Der Steingutbodenbelag soll im Restaurant erhalten bleiben und in den erhöhten Bereichen (Saal, Podest) ist ein Parkett- oder Dielenboden vorgesehen.

«Vor allem die charakteristischen Rundbögen und die bestehenden Holzvertäfelungen bleiben erhalten und werden farblich herausgearbeitet.»

Aus dem Baugesuch

Im Saal wird die gewölbeartig abgehängte Decke demontiert. «Diese stammt gemäss den Plänen aus der neueren Zeit», heisst es im Baugesuch. Die neue abgehängte Decke werde, wie in den Plänen von 1933 erkennbar, deutlich flacher ausgebildet», so das Projekteam.

Die Artisten Bar, im südlichen Teil des Erdgeschosses, wird ebenfalls mit neuer Gastroeinrichtung ausgestattet. Auch hier bleibt der Steingutbodenbelag bestehen und die hölzernen Wandvertäfelungen werden nur farblich dem Gesamtkonzept angepasst. Die farbenprächtigen Deckenmalereien bleiben zudem bestehen, um den Wiedererkennungswert der «Bar mit Kultstatus» zu erhalten.

Auf dem Sternenplatz soll weiterhin gewirtet werden

Wie Dutzende andere Bars und Restaurants durfte im letzten Sommer der «Stadtchessel», wie er im Volksmund häufig genannt wird, draussen einen Teil der Boulevardflächen für den Gastrobetrieb nutzen. Dies wollen die Betreiber auch künftig tun. Darum haben sie parallel zum Baugesuch ein entsprechendes Nutzungsgesuch eingereicht, um sich diese Möglichkeit längerfristig zu sichern.

«Die Rückmeldungen, die der Stadtkeller über die Sommermonate zu diesen circa 40 Aussensitzplätzen erhielt, waren durchwegs positiv. Der Sternenplatz wurde zusätzlich belebt und der Stadtkeller konnte erstmals richtig am Sommergeschäft teilnehmen und in dieser Zeit seine Attraktivität für Einheimische und Touristen deutlich steigern», hält die Bauherrschaft fest.

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