So gewinnst du garantiert jedes «Eiertütschen»
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Es ist an Ostern mindestens so populär wie die «Schoggihasen» oder das «Nestli»-Suchen: das «Eiertütschen». Zwei «Ostereiertütsch»-Champions aus Luzern plaudern aus dem Nähkästchen, was es braucht, um das nächste Duell für sich zu entscheiden.
Harte Schale, weicher Kern: Das trifft ganz besonders auf Sarah und Gian-Luca Danuser zu, denn das verheiratete Paar hat vergangenes Jahr den Titel an der «Eiertütsch»-Meisterschaft in Eschenbach gewonnen. zentralplus besuchte die 34-jährige Lehrerin und den 37-jährigen Elektroinstallateur bei sich daheim, um mehr über die wichtigsten Kniffe und Tricks für ein erfolgreiches «Eiertütschen» zu erfahren.
Team «Elektroschlag» hat sich in Schale geworfen
Dabei erklärt Gian-Luca Danuser, wie alles angefangen hat: «Wir wollten mit unserer Teilnahme den Organisator, die Feldmusik Eschenbach, unterstützen. Zudem war es etwas, das es so vorher im Ort noch nie gegeben hat. Wir sind Fans von solch speziellen Anlässen, weshalb wir uns da ganz besonders ins Zeug legen.» Das unterstreichen die beiden «Eiertütsch»-Sieger, die unter dem Namen «Elektroschlag» gewonnen haben, mit ihrem ausgefallenen Outfit, mit dem sie uns empfangen haben – sie in einem Pulli mit Spiegeleiermotiven und er in einem weissen Poncho mit einem riesigen Eigelb auf der Vorderseite.
zentralplus: Was braucht es denn nun, um sich gegen die Konkurrenz – in ihrem Fall waren es fünf andere Paare – durchzusetzen?
Gian-Luca Danuser: Wir haben uns im Vorfeld Gedanken gemacht. Grundsätzlich ist es natürlich wichtig, immer mit dem Spitz anzugreifen, da dies der härteste Teil des Eis ist. Im unteren Teil ist es am weichsten, da sich dort die Luftblase befindet. Wir haben beschlossen, ein bisschen von der Seite her auf das gegnerische Ei zu schlagen. Ob das wirklich geholfen hat, können wir nicht abschliessend beurteilen.
zentralplus: Was braucht es sonst noch, um erfolgreich zu sein?
Sarah Danuser: Es ist auch wichtig, wie man das Ei hält. Am besten ist es, das Ei etwa zu zwei Dritteln mit der Hand abzudecken, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Und man sollte es möglichst locker umfassen, damit nicht schon vor dem Duell zu viel Druck darauf lastet. Zudem ist Schnelligkeit auch ein entscheidender Faktor.
zentralplus: Sollte man vor dem «Eiertütschen» üben?
Gian-Luca Danuser: Das ist empfehlenswert, ja. Jetzt vor Ostern sind wir immer sehr intensiv damit beschäftigt – gerade auch mit den beiden Kindern.
zentralplus: Wie viele Eier habt ihr beim Üben vor der Meisterschaft verschlagen?
Sarah Danuser: Wir haben uns vier Seidenhühner angeschafft. Das sagt eigentlich schon alles, wie viele Eier wir verbraucht haben (lacht). Meistens legen sie zwei Eier pro Tag, also weniger als normale Haushühner. Gelegentlich gibt es auch Legepausen.
Gian-Luca Danuser: Die Eier der Seidenhühner sind allerdings etwas kleiner als herkömmliche Eier. Aber es ist sicher sinnvoll, mit verschiedenen Eiern zu üben. Dadurch wird der Druck nicht kleiner, wenn wir das nächste Mal an einer Meisterschaft antreten (lacht).
zentralplus: Welche Eisorte eignet sich für ein «Tütschen» besonders gut? Gibt es da Unterschiede?
Sarah Danuser: An Wettbewerben oder Meisterschaften treten ja alle immer mit den Eiern an, die vom Veranstalter zur Verfügung gestellt werden. Das ist dann alles die gleiche Sorte. Grundsätzlich ist die Schale von jungen Hühnern härter als jene von älteren.
zentralplus: Hängt nicht vieles vor allem vom Glück ab?
Gian-Luca Danuser: Es ist nicht nur Glückssache. Der richtige Winkel ist entscheidend, und es ist auch ein bisschen Taktik dahinter – wenn auch nicht fundierte.
Sarah Danuser: Und natürlich auch Talent (lacht).
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zentralplus: Wenn ihr nur eine Person ins Rennen schicken dürftet: Wer würde das sein? Wer von euch ist besser im «Eiertütschen»?
Sarah Danuser: Wir spielen nicht gegeneinander, da wir ja mittlerweile alle Tipps gegenseitig ausgetauscht haben. Wir sind vor allem als Team unschlagbar.
Gian-Luca Danuser: Das fördert nicht gerade den Teamgeist, wenn wir gegeneinander spielen. Wenn, dann müssen jetzt die Kinder daran glauben. Sonst würde das nachher vermutlich noch eine Ehekrise auslösen (lacht).
Einen vom richtigen «Schlag»
Dieses Jahr organisiert die Feldmusik Eschenbach keine «Eiertütsch»-Meisterschaft. Nächstes Jahr findet gemäss Gian-Luca Danuser eventuell wieder eine statt. Dann würden die Titelträger natürlich wieder antreten, um den mit dem 3D-Drucker gefertigten Pokal wieder zu sich nach Hause zu holen. Inzwischen haben die beiden genügend Zeit, um mit ihrem eigenen «Eiertütsch»-Nachwuchs fleissig zu trainieren.
- Interview mit Sarah und Gian-Luca Danuser vor Ort