Nicht alle Jugendlichen im Kanton Luzern sind so aktiv wie diese. (Bild: Kanton Luzern)
Der Anteil normalgewichtiger Kinder und Jugendlicher ist im Kanton Luzern stabil. Doch je älter sie werden, desto höher ist der Anteil an Übergewichtigen.
Wie fit ist der Nachwuchs im Kanton Luzern? Die Pädagogische Hochschule Luzern erfasst im Auftrag des Kantons periodisch den Body-Mass-Index von Kindern und Jugendlichen. Im soeben veröffentlichten Monitoring wurden gemäss einer Mitteilung des Kantons die Informationen von knapp 2500 Kindern und Jugendlichen im Schuljahr 2023/24 erfasst.
Der Befund zeigt: Der durchschnittliche BMI-Wert steigt mit zunehmendem Alter unabhängig vom Geschlecht an. Während gemäss dem Kanton in der vierten Klasse ungefähr jedes sechste Kind (17,3 Prozent) von Übergewicht betroffen sei, sei es in der Sek bereits jede fünfte Person (21,6 Prozent).
Grosse Unterschiede zwischen Schultypen
Der Bericht zeigt auch, dass vor vier Jahren rund 4 Prozent der Jugendlichen in der achten Schulstufe übergewichtig waren. Nun sind es 7,3 Prozent. Zudem sind laut dem Kanton Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund überdurchschnittlich oft von Übergewicht betroffen. «Je älter diese Jugendlichen sind, umso deutlicher zeigen sich die Unterschiede», heisst es in der Mitteilung.
Auffallend ist gemäss den Behörden, dass es grosse Unterschiede zwischen den Schultypen gebe. Sprich: In der achten Klasse der Volksschule sind 21,6 Prozent übergewichtig, in der gleichen Stufe der Kantonsschulen nur 7,7 Prozent. In der Berufsschule im dritten Lehrjahr sind 25 Prozent übergewichtig. Dies gegenüber 14,5 Prozent im zwölften Schuljahr der Kanti.
Zudem gibt es auch einen Geschlechtergraben. Junge Männer sind öfter übergewichtig (28 Prozent) als junge Frauen (21 Prozent).
Tendenzen gemäss Programmleiterin «bedenklich»
«Die mit dem Alter steigende Übergewichtsproblematik und die Tendenz zu einem höheren Anteil adipöser Kinder und Jugendlicher sind bedenklich. Es braucht darum langfristige Präventions- undInterventionsmassnahmen für Kinder und Jugendliche», lässt sich Isabelle Müller, Programmleiterin Ernährung und Bewegung der kantonalen Dienststelle Gesundheit und Sport in der Mitteilung des Kantons zitieren.
Essentiell sei die Schaffung eines bewegungsfreundlichen Umfelds und der einfache Zugang zu wirksamen Sportmöglichkeiten, insbesondere für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, sagt Flavio Serino, welcher für die Studie bei der PH Luzern verantwortlich ist.
Die Erhebung ist in dieser Form zum dritten Mal durchgeführt worden.
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