Entstaubt die Christbaumkugeln und packt die Mailänderli auf den Tisch – bald kommt das Christkindli. Auch die höchsten Politiker der Kantone Zug und Luzern sind in Feierlaune.
Gegenüber zentralplus erzählen sie, was sie in der besinnlichen Zeit tun. Sie sprechen über schreckliche Poplieder, die einfach dazugehören, altehrwürdige Rezepte für Suppenhühner und feuchtfröhliche Silvester-Partys. Eines ist bei allen sicher: die Polit-Geschäfte bleiben im Büro.
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was Stefan Moos an Weihnachten auf keinen Fall macht
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Ferdinand Zehnder, Luzerner Kantonsratspräsident
zentralplus: Ferdinand Zehnder, wie feiern Sie Weihnachten?
FerdinandZehnder: Wir feiern Weihnachten mit der ganzen Familie. Der Höhepunkt ist jeweils das Nachtessen an einem grossen langen Tisch und das Singen der Weihnachtslieder.
zentralplus: Was ist an Ihrer Weihnachtsfeier aussergewöhnlich?
Zehnder: Das Zusammenkommen von Alt und Jung sowie die Gesellschaftsspiele. Beim Nachtessen kocht jeder einen Gang, mit dem Resultat, dass alle aktiv etwas zum Fest beitragen und das Abendessen sehr variantenreich wird.
zentralplus: Was machen Sie an Weihnachten auf keinen Fall?
Zehnder: Schlechte Weine trinken.
zentralplus: Was machen Sie in der Altjahreswoche?
Zehnder: Ich werde die «sitzungsfreie» Zeit geniessen, wenn möglich draussen in der Natur und bei Begegnungen mit Freunden.
zentralplus: Wie feiern Sie Silvester?
Zehnder: Silvesterabend werde ich diesmal besonders ausgiebig geniessen, weil ich das erste Mal seit Jahrzehnten am 1. Januar nicht im Restaurant arbeiten muss. Ich habe das immer gerne gemacht, freue mich nun aber, dass ich den Jahresbeginn etwas gemütlicher angehen kann.
zentralplus: Was sind Ihre Vorsätze?
Zehnder: Ich werde im neuen Jahr mehr Sport treiben. Ob dies wohl genügt, um eine Figur wie die Artisten im Zirkus Knie zu erhalten?
zentralplus: Was möchten Sie im neuen Jahr auf keinen Fall erleben?
Zehnder: Auf keinen Fall wünsche ich mir Tumulte im Kantonsrat.
zentralplus: Bis wann finden Sie es angemessen, sich «es guets Neus» zu wünschen?
Zehnder: Grundsätzlich bis zum 6. Januar oder so lange, wie man es wirklich auch ernst meint.
Stefan Moos, Zuger Kantonsratspräsident ab dem 1. Januar
zentralplus: Stefan Moos, wie feiern Sie Weihnachten?
Stefan Moos:Weihnachten feiere ich traditionell und klassisch: herunterfahren, vorbereiten, Baum schmücken, gemütlich feiern, singen, kleine Bescherung, fein essen und «Dog» spielen.
zentralplus: Was ist an Ihrer Weihnachtsfeier aussergewöhnlich?
Moos: Vielleicht, dass ich dreimal nacheinander feiere. Am 24. mit meiner Partnerin und ihren Kindern, am 25. feiern wir mit meinen Eltern, meinen Kindern, Geschwistern, Schwägerin und Schwager, Nichten und Neffe. Am Stephanstag feiern wir dann auch noch mit den Eltern und der Familie meiner Partnerin. Ich schätze solche Traditionen sehr.
zentralplus: Was machen Sie an Weihnachten auf keinen Fall?
Moos: Ich werde keine Mails beantworten und keiner Diät nachkommen.
zentralplus: Was machen Sie in der Altjahreswoche?
Moos: Ich werde mich in den Bündner Bergen mit Skifahren und Langlaufen aktiv erholen. Natürlich darf das Ausschlafen auch nicht fehlen.
zentralplus: Wie feiern Sie Silvester?
Moos: Konkret geplant haben wir noch nichts. Feuchtfröhliche Partys hatten wir in jungen Jahren genug. Wir werden ein gemütliches Essen und feinen Wein geniessen, vielleicht Jassen oder wieder «Dog» spielen sowie kräftig auf das neue Jahr anstossen.
zentralplus: Was sind Ihre Vorsätze?
Moos: Die gleichen wie jedes Jahr! Und mit dem ehrenvollen Amt als Kantonsratspräsident steht eine grosse Herausforderung vor mir. Diese will ich gut meistern und dabei auch Freude haben.
zentralplus: Was möchten Sie im neuen Jahr auf keinen Fall erleben?
Moos: Gesundheit ist das Wichtigste. Deshalb wünsche ich mir, dass meine Lieben und ich nicht ernsthaft krank werden oder sich verletzen.
zentralplus: Bis wann finden Sie es angemessen, sich «es guets Neus» zu wünschen?
Moos: Die Regel, dass man sich bis zum Dreikönigstag ‹es guets Nüüs› wünscht, finde ich sinnvoll. Ganz halte ich mich nicht daran. Wenn ich nach dem 6. Januar jemanden im neuen Jahr erstmals treffe, wünsche ich ihm noch «es guets Nüüs». Aber gegen Mitte Januar ist dann schon fertig.
Reto Wyss, Luzerner Regierungsratspräsident
zentralplus: Reto Wyss, wie feiern Sie Weihnachten?
Reto Wyss: Ich werde mit meiner Familie – meiner Frau und meinen beiden erwachsenen Kindern – Weihnachten feiern, mit allem, was dazu gehört. Gemütliches Beisammensein, feines Essen und bereichernde Gespräche. Und am 25. Dezember besuche ich den Weihnachtsgottesdienst in Rothenburg.
zentralplus: Was ist an Ihrer Weihnachtsfeier aussergewöhnlich?
Wyss: Aussergewöhnlich ist an unserem Weihnachtsfest vielleicht der Hauptgang am 24. Dezember. Nach Tradition der Grossmutter meiner Frau aus Bergamo essen wir ein Suppenhuhn.
zentralplus: Was machen Sie an Weihnachten auf keinen Fall?
Wyss: Ich werde mich zurückhalten mit Arbeiten. Da wir für das neue Jahr bereits gut vorbereitet sind, bin ich zuversichtlich, dass das gelingen wird.
zentralplus: Was machen Sie in der Altjahreswoche?
Wyss: Da werde ich die Zeit mit meiner Frau in den Schweizer Bergen geniessen und mich sportlich betätigen, gerne auch mal was kochen, Freunde treffen sowie die eine oder andere Lektüre lesen.
zentralplus: Wie feiern Sie Silvester?
Wyss: Den Jahreswechsel werde ich mit meiner Frau feiern. Wir werden den Tag ruhig angehen lassen.
zentralplus: Was sind Ihre Vorsätze?
Wyss: Dankbar zu sein für das, was wir haben. Uns geht es gut – das vergisst man schnell mal im Alltagstrott. Demütig sein dafür, dass wir in einem Land leben, welches politische Stabilität und Sicherheit gewährleistet. Und natürlich freue ich mich auf die zweite Hälfte meines Präsidialjahres und den damit verbundenen Anlässen.
zentralplus: Was möchten Sie im neuen Jahr auf keinen Fall erleben?
Wyss: Wir nehmen das Jahr, wie es kommt, und versuchen aus jeder Situation das Beste zu machen.
zentralplus: Bis wann finden Sie es angemessen, sich «es guets Neus» zu wünschen?
Wyss: Ich denke – und gemäss Knigge soll das die Empfehlung sein – es ist in Ordnung, wenn man sich bis Mitte Januar ein gutes Neues Jahr wünscht. Es ist aber nicht nur der Wunsch wichtig, sondern dass wir auch alle etwas beisteuern, dass das Jahr gut wird – sei es bei der Arbeit oder im Privaten.
Andreas Hostettler, Zuger Landammann ab dem 1. Januar
zentralplus: Andreas Hostettler, Wie feiern Sie Weihnachten?
AndreasHostettler: Ganz traditionell, mit einem feinen Essen im Kreise der engeren Familie, sowie mit Weihnachtsbaum, Musik und Geschenken.
zentralplus: Was ist an Ihrer Weihnachtsfeier aussergewöhnlich?
Hostettler: Auch wenn alle schon erwachsen sind, schenken wir uns allen etwas. Die Geschenke dürfen passend, witzig, schon lange gewünscht oder einfach originell verpackt sein. Je mehr Päckli unter dem Baum, desto besser.
zentralplus: Was machen Sie an Weihnachten auf keinen Fall?
Hostettler: Den alljährlich gleichen Weihnachtsliedern, wie beispielsweise «Last Christmas», aus dem Weg gehen – die gehören einfach dazu!
zentralplus: Was machen Sie in der Altjahreswoche?
Hostettler: Ganz bewusst das vergangene Jahr Revue passieren lassen und schauen, welche Ziele für das neue Jahr gesteckt werden sollen.
zentralplus: Wie feiern Sie Silvester?
Hostettler: Im ganz kleinen Familienkreis in Engelberg.
zentralplus: Was sind Ihre Vorsätze?
Hostettler: Vorsätze ergeben für mich keinen Sinn. Aber ich setze mir zu verschiedenen Lebensbereichen konkrete Ziele und halte diese auch schriftlich fest.
zentralplus: Was möchten Sie im neuen Jahr auf keinen Fall erleben?
Hostettler: Sehr schmerzhaft sind immer Verluste oder Krankheit von nahestehenden Menschen – auch wenn dies zum Leben gehört.
zentralplus: Bis wann finden Sie es angemessen, sich «es guets Neus» zu wünschen?
Hostettler: Sicher bis Mitte Januar, danach nur noch bei ganz engen Bekannten und Freunden.
Nathan Affentranger ist seit März 2024 Praktikant bei zentralplus. Er hat einen Entlebucher Dialekt, eine Antipathie für Beamtensprache und ein Masterdiplom in Philosophie. Am liebsten schreibt er über die kleinen Absurditäten des Alltags.