Traditionslokal in Zuger Altstadt sucht Pächter

Restaurant Taube: Im Frühling soll neues Leben einkehren

So sieht es momentan in der «Taube» aus.

(Bild: wia)

Sechs lange Jahre war es still um das Restaurant Taube in der Zuger Altstadt: «Gesamtrenovation» hiess es während den letzten zwei Jahren. Doch nun ist der Umbau so gut wie abgeschlossen und der Hauseigentümer hat sich auf die Suche nach einem Pächter gemacht.

Inzwischen sind es schon beinahe sechs Jahre, seit im Restaurant Taube in der Zuger Altstadt die letzten Gerichte serviert wurden. Dann verabschiedeten sich die Wirte Daniel und Therry Schäfer. Das bekannte Zuger Lokal war nicht mehr.

Der Abschied war nicht ganz freiwillig. Das Gebäude an der Unter Altstadt 26 war sanierungsbedürftig und erfüllte die Brandschutzvorschriften nicht mehr. So konnte es nicht mehr länger betrieben werden.

Renovation war nicht ohne

Die Eigentümer waren sich uneins, wie es mit der Liegenschaft weitergehen soll. So sah sich das damalige Wirtepaar gezwungen, die «Taube» zu verlassen. Nachdem zwischenzeitlich geplant war, in der «Taube» ein Teehaus einzurichten (zentralplus berichtete), entschied sich Hauseigentümer Markus Mende doch, aus der Traditionsbeiz wieder ein Restaurant zu machen (zentralplus berichtete).

«Es war von Anfang an klar, dass die Renovation etwas länger dauern wird.»

Dan Semrad, Geschäftsführer CSL Partner Architekten

Um dies Tatsache werden zu lassen, war eine Gesamtrenovation notwendig. Den Auftrag dafür bekam das Baarer Architekturbüro CSL. «Aufwendig» sei der Umbau gewesen, lässt Inhaber Dan Semrad verlauten. Schwierigkeiten habe es jedoch keine gegeben, trotz des stattlichen Alters des Gebäudes. Die ältesten Mauerreste stammen aus der Zeit um 1300.

Die alte Brandmauer bleibt

«Es war von Anfang an klar, dass die Renovation etwas länger dauern wird. Wir wollten den Archäologen genügend Zeit lassen für die Untersuchung», erklärt Semrad.

In etwa so könnte sich das Restaurant Taube in naher Zukunft präsentieren.

In etwa so könnte sich das Restaurant Taube in naher Zukunft präsentieren.

(Bild: Visualisierung CSL Partner Architekten)

Während des Umbaus habe man sich intensiv mit der Denkmalpflege ausgetauscht, mit einer für beide Seiten zufriedenstellenden Lösung, so der Architekt. Alte Teile wurden restauriert, neue Teile eingefügt. Unter anderem blieb die alte Brandmauer erhalten. Diese ist vom Stadtbrand 1371 gezeichnet.

Nur Details fehlen noch

Nach über zwei Jahren ist der Umbau nun beinahe abgeschlossen, in ein bis zwei Wochen sollen auch noch die letzten Details wie Steckdosen oder Lampen integriert werden. Bauherr Markus Mende wollte mit der Suche nach einem neuen Pächter erst beginnen, wenn die Räumlichkeiten bezugsbereit sind. Ursprünglich war übrigens eine Bauzeit von 14 Monaten vorgesehen.

Die «Taube» war legendär und ich hoffe, dass die neue «Taube» ebenso zum Fliegen kommt.»

Stadtrat André Wicki 2017 über das Restaurant Taube

Nun ist es beinahe so weit. Entsprechend hat der gebürtige Deutsche ein Beratungsunternehmen damit beauftragt, einen geeigneten Pächter zu finden. Ziel ist eine Übernahme bereits per 1. April. «Erfahrung im Führen von Restaurantbetrieben mit erfolgreicher Leistungsbilanz» muss der Pächter haben, so steht es im Inserat.

Ein «gehobenes Gastronomiekonzept»

Weiter ist die Rede davon, dass ein «gehobenes Gastronomiekonzept» angestrebt werde. Rund 40 Sitzplätze auf zwei Etagen sollen es werden. Das Restaurant soll sich im Erdgeschoss befinden, wie aus dem Änderungsgesuch hervorging.

Der Hauptraum war für die Seite der Unter Altstadt geplant, mit einem kleinen Gastraum in Richtung Zugersee. Im Untergeschoss soll es einen weiteren Saal geben plus Küche und Technikräume. Von einer Aussenterrasse respektive einem Garten ist nicht die Rede.

Ob dies immer noch der aktuelle Stand ist, bleibt unklar. Markus Mende war in nützlicher Frist für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Das Restaurant Taube in der Zuger Altstadt erwacht zu neuem Leben.

Das Restaurant Taube in der Zuger Altstadt erwacht zu neuem Leben.

(Bild: wia)

So manche Zuger Gemeinde kämpft um eine lebendige Restaurantlandschaft (zentralplus berichtete). So ist es auch für die Stadt Zug wichtig, dass der Name eines der traditionsreichsten Zuger Restaurants zurückkehrt.

Nicht umsonst sagte Stadtrat André Wicki 2017: «Es ist sicherlich eine Bereicherung, wenn in der unteren Altstadt wieder ein Restaurant eröffnet wird. Die «Taube» war legendär und ich hoffe, dass die neue «Taube» ebenso zum Fliegen kommt.»

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