Neues Jahr, neue Verkehrsregeln

Rechtsabbiegen bei Rot: Den Velos in Zug winken neue Freiheiten

Velofahrer sollen flüssiger durch den Verkehr kommen. (Bild: Adobe Stock)

Die Schweiz ist um eine kleine Verkehrstafel reicher geworden. Sie erlaubt Velofahrern an gewissen Kreuzungen rechts abzubiegen – trotz roter Ampel. In Zug werden dazu nun Dutzende von Verzweigungen evaluiert.

Ein kleines gelbes Piktogramm-Velo soll den Verkehrsfluss für Velofahrer verbessern: Das neue Verkehrssignal kann an der Seite von Ampeln angebracht werden und erlaubt es Velofahrerinnen auch bei Rot rechts abzubiegen.

Es ist eine von zahlreichen Neuerungen, die per 1. Januar in Kraft getreten sind (zentralplus berichtete). Nebst Velos sollen so auch E-Trottis, Mofas und E-Bikes flüssiger durch den Verkehr kommen.

Vortritt bleibt bei Fussgängern

So funktioniert die neue Regel: Velos, Mofas und weitere Langsamverkehrsmittel dürfen an Ampeln bei Rot rechts abbiegen, sofern dies mit einer Tafel mit einem gelben Velo und einem Pfeil signalisiert ist. Dabei muss auf Fussgänger sowie den Querverkehr geachtet werden, denn diese haben weiterhin Vortritt. 

Der Bund illustriert die neue Regelung in diesem Video:

Zug will im Sommer entscheiden

Im Kanton Zug laufen dazu derzeit Abklärungen, wie Marcel Tobler, Kommunikationsverantwortlicher bei der Sicherheitsdirektion auf Anfrage sagt. In Zusammenarbeit mit dem kantonalen Tiefbauamt und den Gemeinden wird ein externes Unternehmen beauftragt, alle Kreuzungen im Kantonsgebiet mit entsprechenden Ampeln zu evaluieren. «Es sind rund 40 Knotenpunkte, die geprüft werden, ob sie grundsätzlich in Frage kommen», erklärt Tobler.

Die Evaluation soll voraussichtlich im Sommer vorliegen. «Auf deren Grundlage wird dann entschieden, ob und gegebenenfalls wo die neue Regelung implementiert werden soll», sagt Tobler.

Zürich geht voraus

Bereits einen Schritt weiter ist die Stadt Zürich. Dort werden diese Woche insgesamt 81 Schilder montiert, um die neue Regelung an den entsprechenden Verzweigungen umzusetzen, wie der «Tages Anzeiger» berichtet. Ein Pilotversuch an zehn Kreuzungen wurde bereits im vergangenen November absolviert.

Im Frühling und Spätherbst will man die Wirkung der neuen Regelung gezielt beobachten und danach möglicherweise an weiteren Verzweigungen in der Stadt umsetzen.

Karin Rykart, Sicherheitsvorsteherin der Stadt Zürich, erklärt, wie die neue Regelung in Zürich umgesetzt werden soll:

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Marly Enzler
    Marly Enzler, 06.01.2021, 19:44 Uhr

    Was für ein Fortschritt! Aber wir haben ja sonst keine Probleme, glückliches Land. Als ob sich 90% der Velofahrer von einem Rotlicht bisher hätten bremsen lassen, insbesondere im rotgrünen Zürich von Frau Rykart. Glaubt jemand, das neue Täfelchen werde beachtet? @Sicherheitsdirektion ZG: Den Aufwand für diesen Blödsinn können Sie sich ersparen. Einfach nicht umsetzen, fertig!

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  • Profilfoto von Andreas Peter
    Andreas Peter, 06.01.2021, 12:07 Uhr

    Ob das so eine gute Idee ist?
    Stelle mir das Überholen der anderen um rechts abzubiegen, bei einer verstopften Velospur zwischen denen, die geradeaus wollen und den Autos nicht gerade lustig vor.
    Auch mit den Fussgängern wird es vermehrt «rumpeln», bei der bekannten Velofahrer Disziplin.
    Mal sehen…

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