Luzerner Wirte kämpfen gegen Sachbeschädigung

Rathaus-Brauerei sucht «WC-Vandalen» via Gewinnspiel

Immer wieder muss die «Rathaus Brauerei» Geld und Zeit wegen Schmierereien auf dem WC einsetzen. Geschäftsführer Alois Keiser fährt nun eine neue Taktik. (Bild: PLU)

Es verursacht Kosten, nervt und löst bei den Betroffenen wenig Verständnis aus. Immer wieder werden in Restaurants Toiletten mit Stift und Spraydose «umdekoriert». Die Luzerner Rathaus-Brauerei geht nun aktiv dagegen vor und lanciert einen Wettbewerb.

Es ist für die Betreiber frustrierend. In vielen Toiletten von Bars, Clubs und Restaurants leben Vandalen ihre «kreative Seite» aus. Kaum entfernen die Betreiber eine Schmiererei, kommt auch bald schon die nächste. Als vor rund sieben Monaten die Toiletten der «Schüür» von einem FCL-Fan bekritzelt worden sind, haben die Betreiber mit Konsequenzen gedroht. Nach einem kleinen Shitstorm auf Social Media hat sich damals die Sache gelegt (zentralplus berichtete).

Von diesem Problem kann auch die Rathaus-Brauerei ein Liedchen singen. Auch da werden die Toiletten immer wieder durch Stifte und Spraydosen beschädigt.

Rathaus-Brauerei lanciert ein spezielles «Sommer Gewinnspiel»

Um die Verursacher zu finden, gehen die Betreiber der Rathaus-Brauerei jetzt einen ganz neuen Weg. Statt mit rechtlichen Konsequenzen zu drohen, lancieren die Gastronomen ein «Sommer Gewinnspiel».

Wenn du Hinweise geben kannst, wer die Künstler sind, gewinnst du ein Fass Bier oder einen Gutschein von 180 Franken. «Dieses Kunstwerk ist uns etwas Wert! Wenn du den Künstler / die Künstler(n) kennst; lass es uns wissen», schreiben die Betreiber auf Facebook.

Rathaus-Braui wird ein- bis zweimal im Jahr verschmiert

Dass sich Vandalen beim WC der Rathaus-Brauerei verewigen, ist leider keine Seltenheit. «Dies passiert rund ein- bis zweimal im Jahr», sagt Geschäftsführer Alois Keiser. Und weiter: «Es sind immer die gleichen Hieroglyphen, die da hingekritzelt werden.»

Diese Kritzeleien lösen bei den Betreibern auch einigen Aufwand aus. «Sicherlich einmal im Jahr müssen wir deswegen neu streichen.» Der Maler war erst gerade in der Rathaus-Brauerei und hat die letzten «Kunstwerke» übermalt. «Diese Arbeiten hat der Maler erst vor rund zwei Wochen erledigt. Dass es nun schon wieder passiert ist, war echt zu viel.» Daher geht die Wirtschaft jetzt in die Offensive. Durch den Aufruf auf Facebook erhofft sich der Beizer auch, dass die Zivilcourage bei den Menschen aktiviert wird. «Der Täter wird ja wohl nicht alleine auf dem WC gewesen sein. Wenn ein Gast dies sieht, könnte er den Täter ja auch darauf ansprechen.»

Zugenommen haben die Vandalenakte in den letzten Jahren nicht. Lachend sagt uns Keiser: «Am wenigsten Schmierereien gab es während des Lockdowns!» Der Geschäftsführer der Rathaus-Brauerei scheint trotz des Mehraufwandes den Humor nicht verloren zu haben.

Ist der gleiche Täte wie in der Schüür aktiv?

Was uns auffällt: Der eine unbekannte Täter hat die gleiche Schrift wie damals der Täter bei der Schüür. «FCL» wurde auf dieselbe Art geschrieben. Das «F» wird an der gleichen Stelle heruntergezogen. Das «L» hat am gleichen Orten einen Kreisel und am Ende einen Hick nach oben. Wir haben unseren Tipp auf jeden Fall an Alois Keiser weitergegeben. Es bleibt spannend, ob dieser Hinweis eventuell sogar einen Wert von einem Fass Bier hat.

Links ist die Schmiererei der Rathaus-Brauerei zu sehen, rechts die Schmierereien der Schüür. Was meinst du? Die Ähnlichkeiten sind auf jeden Fall da...

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2 Kommentare
  • Profilfoto von M. Moser
    M. Moser, 21.07.2022, 22:26 Uhr

    Narrenhände verschmieren Tisch und Wände; ein alter Spruch meines Grossvaters. Heute noch modern. Diese «Tags» genannten Sprayereien und Schmierereien sind ein Armutszeugnis für die Leute die so etwas machen. Das einfachste wäre wohl eine Schliessanlage mit Codierung. Der Code kann beim Servicepersonal erfragt werden. Und eine Videoüberwachung vor den WC-Anlagen, dazu ein grosser Hinweis auf die Videoüberwachung und dann könnte es sein das plötzlich ein narrenhändischer Depp im Netz zappelt.

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  • Profilfoto von Hanspeter
    Hanspeter, 20.07.2022, 10:14 Uhr

    Wir sind definitiv ein Provinznest…

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