Einen Namenswechsel schwebt der Emmer SVP vor. Statt «Gemeindeverwaltung» soll sich Emmen auf allen öffentlichen Kanälen «Dienstleistungszentrum Gemeinde Emmen» nennen. Der entsprechende Schriftzug könnte etwa das Gemeindehaus zieren. Vergangenen Herbst reichte die Partei ein Postulat mit dieser Forderung ein.
Es sei eine Selbstverständlichkeit, «dass wir in Emmen als Pionier nicht öffentliche Gelder verwalten sollten, sondern schweizweit vorauseilend unsere Verwaltung in ein Dienstleistungszentrum umbauen sollten», heisst es im Postulat als Begründung.
Ausserdem hätten es die Mitarbeitenden der Gemeinde «verdient» als «Dienstleister» und nicht nur als «Verwalter» bezeichnet zu werden. «Kleiner Aufwand mit grossem Ertrag», findet die SVP.
Emmen sieht sich mehr als «Gestalterin»
«Nicht nötig», meint hingegen der Gemeinderat, wie er in einer Mitteilung schreibt. Der Dienstleistungscharakter der Gemeindeverwaltung sei längst etabliert. Und die Gemeinde verstehe sich vielmehr als «Gestalterin». m Rahmen der erarbeiteten Vision und Mission hätten die Verwaltungsmitarbeitenden das Gemeindegebäude etwa sinnbildlich als «Gestaltungsgebäude» bezeichnet. Die Zukunft werde «gestaltet» und nicht «verwaltet».
Und: Der Begriff «Dienstleistungszentrum» könne Erwartungen wecken, die über die Aufgaben einer Gemeindeverwaltung hinausgehen, heisst es in der Mitteilung. Besonders, da auf kantonaler und Bundesebene die Bezeichnung «Verwaltung» einheitlich geregelt sei. «Eine eigenständige Bezeichnung auf kommunaler Ebene würde gemäss Gemeinderat eher Verwirrung stiften als Klarheit schaffen», so der Gemeinderat.
Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Im kommenden Mai kommt das Geschäft in den Einwohnerrat.
Es ist nicht der erste Vorstoss, der eine Umbenennung von Emmen forderte. Im September forderte die SP, dass sich Emmen nicht mehr als Gemeinde, sondern als Stadt bezeichnet (zentralplus berichtete).
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