Das Bundesamt für Statistik hat die Lebensqualität in Schweizer Städten analysiert. Dabei zeigt sich: Luzern ist fast überall Mittelmass – ausser bei der nächtlichen Verkehrslärmbelastung.
Beinahe 20 Prozent der Luzerner Stadtbevölkerung wird nachts mit Verkehrslärm beschallt, der über 55 Dezibel liegt. Zu diesem Schluss kommt das Bundesamt für Statistik in seiner jüngsten Ausgabe der City Statistic, die am Dienstag publiziert worden ist. Lauter ist es nachts nur noch in Genf. Dort sind beinahe 40 Prozent der Bevölkerung in der Kernstadt nachts übermässigem Lärm ausgesetzt.
Luzern liegt an zweiter Stelle – direkt vor Zürich und Basel. Es ist einer von mehreren Indikatoren, anhand deren das Bundesamt für Statistik die Lebensqualität in Schweizer Städten misst. Insgesamt beurteilte das Amt neun Städte aus der ganzen Schweiz.
Mittelmass bei Einkommen und Einbrüchen
Es zeigt sich: Luzern liegt in vielen Bereichen im Mittelmass. So etwa beim Einkommen. Das durchschnittliche steuerbare Jahreseinkommen liegt in Luzern bei ungefähr 60’000 Franken. Am meisten verdienen die Zürcherinnen mit zwischen 70’000 und 80’000 Franken, am wenigsten St. Galler mit um die 55’000 Franken.
Ebenfalls genau in der Mitte liegt Luzern bei der Sicherheit, gemessen an der Anzahl Einbrüche pro Jahr. Auf tausend Einwohner kommen in Luzern dabei drei Einbrüche. Zum Vergleich: In Genf sind es doppelt, in Lugano halb so viele.
Im unteren Bereich liegt Luzern hingegen bei der Anzahl Betreuungsplätze für Kinder. Pro tausend Kinder standen in Luzern im Jahr 2022 etwas mehr als 250 Plätze in Kitas und Tagesfamilien zur Verfügung. Die Stadt Luzern will allerdings das Angebot stärken. Wie sie am Montag bekannt gab, will sie etwa die Tagesschulen ausbauen (zentralplus berichtete).
Hohe Quote bei Schulabgängern und Erwerbstätigen
Positiv bewertet wird in Luzern die Bildung. Dies gemessen an der Anzahl 18- bis 24-Jähriger, die keinen Sek-Abschluss haben. In Luzern sind dies ungefähr sechs Prozent. Gleich viel oder etwas weniger sind es nur noch in St. Gallen, Bern und Lugano. In Lausanne beträgt die Quote über zehn Prozent.
Dieser Umstand führt denn auch dazu, dass Luzern bei der Erwerbsquote obenaus schwingt. Mit beinahe 84-Prozent gingen 2022 in Luzern so viele Personen einer Arbeit nach wie in keiner anderen der verglichenen Städten.
Das Bundesamt für Statistik publiziert die City Statistics jährlich unter Berücksichtigung laufend aktualisierter Daten. Betrachtet werden dabei 200 Indikatoren aus verschiedenen Bereichen. City Statistics ist ein europäisches Projekt, an dem die Schweiz beteiligt ist und das Daten zu den Lebensbedingungen in über 900 Städten Europas liefert.
- Taschenstatistik City Statistics BFS
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