Das aktuelle «Kriens info», das offizielle Magazin der Stadt Kriens, sorgt derzeit für Gesprächsstoff. In der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Kriens, wenn …» berichtet ein Krienser, dass das zugestellte Heft stinke. «Ist euch auch aufgefallen, dass die April-Ausgabe einen Geruch verströmt, sodass man Angst um seine Gesundheit haben muss?», fragt er in seinem Beitrag in die Runde – und trifft damit offenbar einen Nerv: Zahlreiche Kommentare bestätigen den seltsamen Geruch.
Während einige vermuten, dass der Geruch von der Druckfarbe oder dem Papier stammt, nehmen es andere mit Humor: «Meiner Meinung (Nase) nach riecht es nach China-Produkt», ist sich ein Kommentator sicher.
Bis anhin scheinen sich die Krienserinnen nur in den sozialen Medien darüber auszutoben. Denn Marc Lustenberger, Mediensprecher der Stadt Kriens, erklärt, dass er bisher keine Rückmeldungen aus der Bevölkerung zu diesem Thema erhalten habe.
Die Gründe sind erfreulich
Dennoch kann er zentralplus die Ursache für den ungewöhnlichen Geruch erklären: Bei der Produktion habe die beauftragte Brunner Medien AG einen Wechsel der Druckfarben vorgenommen – von lichthärtenden UV-Farben hin zu bioölbasierten Farben. Zusammen mit dem verwendeten Recyclingpapier aus Perlen sei dies ein bewusster Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, begründet Lustenberger.
Die Geruchsbildung entstehe beim Trocknen der pflanzlichen Öle und lasse sich nicht komplett vermeiden. «Da die Geruchsempfindung von Person zu Person unterschiedlich ist, ist es nachvollziehbar, dass es auch zu negativen Rückmeldungen kommt», sagt er weiter.
Die Verwendung bioölbasierter Farben im Offsetdruck ist stark im Aufschwung – sie verdränge die bisherigen UV-Farben zunehmend. Die Brunner Medien AG arbeitet laut Lustenberger gemeinsam mit Farbherstellern daran, die Geruchsbildung künftig weiter zu reduzieren.
«Kriens info» erscheint zehnmal jährlich und wird an alle Haushalte in Kriens verteilt. Inhaltlich bietet es Informationen aus dem Stadthaus, Vereinsnachrichten, Veranstaltungshinweise und Beiträge aus dem lokalen Leben.
Das Magazin hinterlässt also nicht nur einen nachhaltigen Geruch in den Krienser Haushalten, sondern ist tatsächlich nachhaltig. Wir wollten es genau wissen und haben den Selbsttest gemacht. Herr Lustenberger hat recht, das Geruchsempfinden ist subjektiv. Das Heft riecht eher nach einem Ölgemälde als nach einer synthetischen Leggings von Temu.
ist seit Oktober 2024 als Praktikantin bei zentralplus tätig. Als echte Lokalpatriotin liebt sie die Stadt Luzern und schreibt gerne über die Menschen, die hier leben. Sie mag es harmonisch, teilt aber auch gerne aus.
Oh weh, O weh, warum nur stinkt mein Heft nicht. ich werde jetzt nochmals intensiv daran "schmöcke". Bin nämlich schon lange auf der Suche nach einem Problem, welches mich beschäftigen könnte …