Anlaufstelle geplant – auch für Projekt in Kriens

Netzwerk Neubad lanciert neue Zwischennutzungen

Gianluca Pardini vom Neubad will das Wissen um Zwischennutzungen im Haus nutzen. (Bild: zVg)

Das Neubad in Luzern gilt als Paradebeispiel einer Zwischennutzung. Jetzt gründet der Neubad-Verein die neue Drehscheibe «Temporär», die Hauseigentümerinnen und Nutzer zusammenbringt. Mit dem Krienser Bell-Areal steht bereits ein erstes Projekt in den Startlöchern.

Der Verein Netzwerk Neubad schreitet voran. Per Frühjahr 2022 wird ein neues Pilotprojekt vorangetrieben. «Temporär», wie es genannt wird, soll künftig als Anlauf- und Fachstelle für Zwischennutzungsprojekte in Luzern und der ganzen Zentralschweiz dienen.

Eine logische Schlussfolgerung nach über acht Jahren Zwischennutzungsbetrieb im Neubad Luzern, findet Gianluca Pardini, Vorstandsmitglied im Neubad: «Im Haus hat sich in den vergangenen acht Betriebsjahren ein wertvolles Wissen in Bezug auf Zwischennutzungen und deren Umsetzung entwickelt. Aus diesem Grund möchten wir diesen Wissensschatz auch nach dem dereinstigen Ende der Zwischennutzung bewahren. So entstand das Bedürfnis, dieses neue Pilotprojekt zu starten.»

Schnittstelle zwischen Eigentümerin und Zwischennutzer

«Temporär» heisst das Projekt, das künftig als Schnittstelle zwischen Eigentümer und Zwischennutzerin dienen soll, wenn es um die Realisation von temporär umgenutzten Liegenschaften geht. Dafür mietet oder leiht «Temporär» Objekte zur Zwischennutzung. Diese werden wiederum an aktive Nutzerinnen und Betreiber in befristeter Untermiete vermittelt und abgegeben.

«Wir finden es wichtig, dass es künftig eine professionelle Anlaufstelle gibt, die mit ihrem Wissen unterstützen kann.»

Gianluca Pardini, Vorstandsmitglied Verein Netzwerk Neubad

Als Vertragspartnerin übernehme «Temporär» das Risiko respektive die Verantwortung gegenüber dem Eigentümer und den Nutzerinnen. Und stelle dabei sicher, dass gesetzliche und vertragliche Bestimmungen eingehalten werden. 

Zudem möchte das Projekt auch Eigentümerinnen, Gemeinden und Städte beraten. Ein Projekt, das in Luzern wichtiger ist als irgendwo sonst: «Seitens der Behörden gibt es auf städtischer wie auf kantonaler Ebene derzeit keine Anlaufstelle für Zwischennutzungen», sagt Pardini. Das sei auch nicht zwingend deren Aufgabe. «Wir finden es aber wichtig, dass es künftig eine professionelle Anlaufstelle gibt, die mit ihrem Wissen unterstützen beziehungsweise Projekte entwickeln und umsetzen kann.»

Erstes Objekt in Kriens in Griffnähe

«Wir erhalten im Neubad immer wieder von überall her Anfragen, wenn es um Unterstützung bei Zwischennutzungs-Analysen und um die konkrete Umsetzung geht», so Pardini. Das Wissen, das im Neubad schlummert, soll durch Beratungen und Mandate auch weitervermittelt worden sein. Doch: «Die Nachfrage für eine solche Anlaufstelle schätzen wir als gross ein und bewegt uns dazu, jetzt damit zu beginnen.»

Ein erstes Projekt steht bereits in den Startlöchern: In Zusammenarbeit mit der Basler Organisation «Unterdessen – Wir organisieren Zwischennutzungen» steht «Temporär» für eine fünfjährige Zwischennutzung von zwei Bürogebäuden auf dem ehemaligen Bell-Areal in Kriens im Gespräch (zentralplus berichtete). Dafür sowie für den Aufbau von «Temporär» wird jetzt eine neue Stelle geschaffen.

«Wir suchen zusammen mit unserer Projektpartnerin per Februar 2022 eine Person, die eine neu entstehende Geschäftsstelle besetzt», sagt Gianluca Pardini. Die Stelle ist im 80-Prozent-Pensum ausgeschrieben. Was in Kriens dereinst entstehen könnte, ist noch nicht spruchreif. Details kann Pardini zum heutigen Zeitpunkt nicht nennen.

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