Neues Angebot kommt bei Einwohnern an

Motzen per Whatsapp: Hünenberg in der Pionierrolle

Die Gemeinde Hünenberg setzt nun auf Whatsapp.

(Bild: Adobe Stock Hachri/Montage zentralplus)

Seit rund zwei Wochen haben die Hünenberger die Möglichkeit, via Whatsapp ihrer Gemeinde Mängel zu rapportieren. Der zusätzliche Kanal verfehlt seine Wirkung nicht, wenn auch teilweise triviale Dinge gemeldet werden. Doch genau dies ist das Ziel.

Das Einhorn galoppiert voran: Hünenberg bietet als erste Zuger Gemeinde seiner Bevölkerung seit Ende April einen Whatsapp-Dienst an. Konkret: Herr und Frau Hünenberger können Anregungen und Mängel so der Gemeinde melden (zentralplus berichtete). Sei dies eine defekte Strassenlampe oder Scherben auf dem Trottoir, die sie antreffen.

Doch wird der Dienst überhaupt genutzt oder wartet man in der Gemeinde vergebens vor dem Bildschirm auf Nachrichten?

Werkhof kam zum Einsatz

«Der Infodienst ist gut angelaufen», sagt Robin Ammann, bei der Gemeinde Leiter Präsidiales und Finanzen. Neben einigen Feedbacks, dass man die Idee eines Whatsapp-Dienstes gut finde – im Moment jedoch nichts zu beanstanden habe, «haben wir bislang konstruktive Rückmeldungen bekommen, die wir verwerten konnten», sagt Ammann.

Als Beispiel nennt er einen kaputten Dolendeckel, der gemeldet worden sei. «Dies haben wir dann an den Werkhof weitergeleitet», erklärt Ammann. Denn genau darum gehe es beim Whatsapp-Dienst: um Triage. Sprich, das Aufnehmen der Anregungen und deren Weiterleitung an die zuständigen Personen.

Mehrere Leute kümmern sich drum

Für den Dienst zuständig ist die Einwohnerkontrolle. «Es ist also nicht nur eine Person, welche sich am PC um die Whatsapp-Nachrichten kümmert», erklärt Ammann.

«Ich glaube nicht, dass die bislang gemeldeten Dinge alle auch per Mail reingekommen wären.»

Robin Ammann, Leiter Präsidiales und Finanzen Gemeinde Hünenberg

Die Idee stamme aus der Social-Media-Abteilung der Gemeinde. Der Vorschlag habe dann in der Verwaltung Anklang gefunden und wurde sogleich ins Leben gerufen. Ein Ok des Gemeinderats war nicht notwendig.

Einfacher als per Mail

Ziel des Projekts sei es, einen zusätzlichen Kanal zu schaffen und so das Melden von Schäden oder Ähnlichem einfacher zu gestalten. Ammann: «Ich glaube nicht, dass die bislang gemeldeten Dinge alle auch per Mail reingekommen wären.»

Es sei halt weniger aufwendig, kurz das Handy zu zücken, den Schaden zu fotografieren und gleich per Whatsapp zu melden. Zumal Whatsapp ja längst nicht mehr nur von der jungen Generation benutzt werde. Entsprechend spreche man mit dem Dienst ein breites Publikum an.

Blickt man über die Kantonsgrenzen hinaus, sitzt Hünenberg nicht allein auf dem Whatsapp-Thron. So steht beispielsweise der Bevölkerung der Aargauer Gemeinde Schinznach-Bad seit vergangenem Jahr ein ähnlicher Infodienst zur Verfügung. Bloss, dass Whatsapp in der Gemeinde der Thermalbäder zum Informieren der Bürger dient. So können diese beispielsweise an Termine und Anlässe erinnert werden. Ähnliches gilt seit Anfang Jahr für die Gemeinde Rümlingen in Baselland.

In Saas Fee und Wil bekommt die Bevölkerung sämtliche «Breaking News» aus der Gemeinde aufs Handy – man muss sich bloss dafür anmelden. Der Dienst ist jeweils kostenlos. Laut Ammann gebe es auch Gemeinden, die beides anbieten, also sowohl Infos senden als auch empfangen.

Folgen bald auch Infos der Gemeinde?

Kann man sich auch in Hünenberg vorstellen, die Bevölkerung via Whatsapp auf dem Laufenden zu halten, sprich dass man nicht nur Inputs aufnimmt? «Wir haben dies evaluiert. Aktuell ist dies nicht vorgesehen – für die Zukunft bleibt es jedoch eine Möglichkeit», sagt Ammann.

Vorerst wolle man sich auf die Rolle des Empfängers konzentrieren und schauen, ob sich der Dienst bewährt. «Nach drei bis sechs Monaten ziehen wir eine erste Bilanz und analysieren, ob wir den Whatsapp-Dienst fortsetzen und wo allenfalls Anpassungen nötig sind», so Ammann.

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