Erneutes Puff am Stadt-Strand

Ufschötti-Buvette: Luzerner Sünneler müssen auf Kultbar verzichten

Die bisherige Strandbar sollte durch eine neue Buvette ersetzt werden – daraus wird nun vorerst nichts. (Bild: bic)

Die neue Ufschötti-Buvette «Strandleben» hätte diesen Sommer den Betrieb aufnehmen sollen. Die Betreiber haben sich nun aber entschieden, den Start auf nächstes Jahr zu verschieben. Grund sind noch hängige Einsprachen. Die Stadt Luzern prüft nun ein Überbrückungsangebot.

Auch wenn es aktuell nicht danach aussieht: Der Sommer steht vor der Tür. Einer der beliebtesten Orte in Luzern, um Sonne zu tanken, ist die Ufschötti. Diese kann man sich ohne eine Bar beim Strand praktisch gar nicht mehr vorstellen. Genau dieser Fall könnte nun aber eintreffen.

Eigentlich sollte eine brandneue Buvette namens «Strandleben» dieses Jahr den Standplatz auf der Ufschötti in Beschlag nehmen. Dies, nachdem die neuen Betreiber sich in der Ausschreibung gegen den bisherigen Betreiber der Strandbar durchsetzen konnten (zentralplus berichtete). Aus der Eröffnung wird nun vorerst aber nichts, wie die Stadt Luzern mitteilt.

Einsprachen vor allem von Anwohnern

Die beiden Betreiber der neuen Strandbar sind Patrick Weber und Fabian von Holzen (zentralplus berichtete). Gemäss der Stadt Luzern haben die beiden sich entschlossen, den Start des Buvette-Betriebs auf die Saison 2022 zu verschieben.

Grund dafür seien mehrere Einsprachen gegen das Betriebskonzept, die den Baubewilligungsprozess verzögerten. Die Eröffnung der Buvette wäre deshalb frühestens im Verlauf des Frühsommers 2021 denkbar – je nach Verlauf des Beschwerdeverfahrens könnte es noch später werden. Die Unsicherheit, ob und wann die Eröffnung im Sommerhalbjahr 2021 möglich sei, verhindere notwendige organisatorische Vorkehrungen bezüglich Logistik und Personal, heisst es in der Mitteilung weiter.

Konkret gingen rund ein Dutzend Einsprachen gegen das Betriebskonzept der neuen Buvette ein, wie Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen, auf Anfrage erklärt. Er hält jedoch fest, dass bei den Einsprachen jeweils nicht die Buvette an sich im Vordergrund steht: «Deren Wirkung in Bezug auf Sicherheit und Littering wird grösstenteils geschätzt und die Idee einer Buvette akzeptiert.» Stattdessen sind es befürchtete Lärmimmissionen, die manche Anwohner zur Einsprache bewogen habe. «Es geht dabei auch um das Angebot der Buvette oder deren Öffnungszeiten», so Lütolf.

Der Standplatz der Buvette auf der Ufschötti. (Bild: zvg) (Bild: zvg)

Stadt bedauert den Entscheid, versteht ihn jedoch

Der Entscheid sei aus Sicht der Stadt «zwar verständlich, wenn auch sehr bedauerlich», wie es in der Mitteilung weiter heisst. «Denn der Betrieb einer Buvette auf der Ufschötti leistet anerkannterweise einen wertvollen Beitrag zur Aufenthaltsqualität, insbesondere in den Bereichen Sicherheit und Sauberkeit.»

Die noch hängigen Einsprachen gegen das Betriebskonzept sind nicht die ersten Hürden, welche die Buvette nehmen muss. Gegen die Vergabe des Standplatzes in neue Hände zog der vormalige Betreiber bis vor das Bundesgericht, bei dem er allerdings im Sommer 2020 unterlag (zentralplus berichtete).

Die Foodtrucks rücken nicht nach

Die neuen Betreiber können den Standplatz bis 2027 nutzen. Für diesen Sommer prüft die Stadt, ob kurzfristig eine Überbrückungsmöglichkeit realisiert werden kann. Gemäss Mario Lütolf werden dies jedoch nicht Foodtrucks sein, wie man sie etwa von den diversen Streetfood-Festivals her kennt. Auch eine fixe Bar oder ein Foodstand kann nicht infrage kommen: «Dies wäre wiederum mit komplexen Auflageverfahren verbunden.»

Stattdessen prüfe man, ob zum Beispiel während der Sommerwochen mehrere lokale Klein- und Kleinstanbieter den dafür vorgesehenen Platz auf der Ufschötti-Wiese mit ihren innovativen Angeboten nutzen könnten, so Lütolf.

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7 Kommentare
  • Profilfoto von Rolf Bühler
    Rolf Bühler, 10.06.2021, 15:50 Uhr

    Das war ja abzusehen mit dem völlig unrealistischen Konzept.
    Warum kann Sascha Welz dieses Jahr nicht die ufschötti betreiben?
    Hat es ja ausgezeichnet gemacht. Vorallem betreffend Lärm, Abfall und Sicherheit.
    Keine Reklamationen von Nachbarn

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  • Profilfoto von U. Reutimann
    U. Reutimann, 27.05.2021, 23:10 Uhr

    Ah ja, und nachdenklich erinnern wir uns auch an das ‹innovative› Gastrokonzept der Gewinner: «Für den Magen soll es hauptsächlich Fingerfood wie Hotdogs, Pommes und Käse- oder Fleischplättchen geben». Was ist da eigentlich passiert bei der Stadt? Und jetzt einen Sommer lang keine Strandbar? Warum hat man nicht zuerst die Einsprachen geklärt, bevor man Sascha rausgeworfen hat?

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  • Profilfoto von Rolf Bühler
    Rolf Bühler, 27.05.2021, 22:04 Uhr

    War abzusehen, völlig unrealistisches Konzept.
    Indirekt gibt Stadt ja zu, dass der bisherige Betreiber hervorragende Arbeit geleistet hat in Sachen Sicherheit, Sauberkeit und Lärm und dies auch von der Nachbarschaft geschätzt wurde.

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  • Profilfoto von Franziska
    Franziska, 27.05.2021, 19:24 Uhr

    Liebe Stadt
    Genau diese Situation wäre und ist dem letzten Betreiber niemals passiert
    Und wieso…?
    Genau! Weil er innovativ und flexibel genug war und den Kopf nicht in den Sand gesteckt hat, wegen einer Bau- oder anderen Bewilligungen, welche auch er schon vor Jahren nicht bekommen hat.
    Er hat eine lauschige gut funktionierende Bar aufgebaut welche nach 16 Jahren zu einer Kultbar geworden ist.
    Zu wenig innovativ war die Begründung warum er den Platz räumen musste. Ich lach mich krumm.

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    Alles Neu, 27.05.2021, 15:38 Uhr

    Noch nie existiert und schon Kult 🙂

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    Marcel Sigrist, 27.05.2021, 12:32 Uhr

    Die Lösung ist doch einfach: Der bisherige Betreiber der Kultbar Ufschötti bekommt von der Stadt Luzern eine Verlängerung und kann danach schon am ersten trockenen Tag wie die letzten Jahre weiterwirken. Es hat ja eh niemand verstanden, warum er keine weitere Bewilligung erhalten hat.

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  • Profilfoto von Stadt Luzerner
    Stadt Luzerner, 27.05.2021, 12:10 Uhr

    Eine neue Bar von einem neuen Betreiber kann unmöglich eine Kultbar sein!

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