Neues Konzept vorgelegt

Luzerner Stadtfest: Vereine sollen ganze Plätze leiten

«entdecke – fiire – begägne» lautet das Motto des Stadtfests in Luzern. (Bild: Archivbild 2022: Emanuel Ammon/Aura)

Weil die letzten beiden Stadtfeste erfolgreich gewesen seien, will die Stadt Luzern sich auch weiterhin an der Finanzierung beteiligen.

Das Luzerner Stadtfest 2023 konnte eine positive Bilanz ziehen. Strahlender Sonnenschein und zufriedene Gesichter hätten das Stadtbild geprägt, schrieb das Organisationskomitee im vergangenen Sommer (zentralplus berichtete). Der Stadtrat will, dass das Stadtfest auch in diesem Sommer mit dem bisherigen Festkonzept und dem «bewährten» Organisationskomitee durchgeführt wird. Dafür legt die Exekutive dem Grossen Stadtrat ein Konzept vor.

Das Stadtfest soll weiterhin ein Begegnungsort für die Luzerner Bevölkerung sein (zentralplus berichtete). Es soll den Zusammenhalt der Gesellschaft auch über das jeweilige Fest hinaus fördern, schreibt der Stadtrat. Das Motto lautet: «entdecke – fiire – begägne / Vo Lozärn für Lozärn». In erster Linie soll das Fest eine Feier sein. Weiter soll ein Gewinn erzielt werden, der im Anschluss gespendet wird.

Vereine sollen bei der Leitung von Plätzen stärker einbezogen werden

Fürs kommende Fest will die Stadt Vereine und Organisationen stärker im Betrieb von einzelnen Plätzen einbeziehen. Damit verspricht sie sich eine bessere Führung der Veranstaltungsplätze. Ausserdem sollen Gruppen auf einem Platz zusammenarbeiten, die sich schon kennen (beispielsweise Guggenmusigen). Dadurch soll die Absprache und die Koordination einfacher werden.

Die Stadt könnte sich in diesem Zusammenhang auch vorstellen, Umsatzbeteiligung pro Platz einzuführen. Diese würde die Acht-Franken-Entschädigung pro Person und Stunde ersetzen. Dadurch sollen Vereine noch stärker motiviert werden, mitzumachen und einen Platz selbstständig zu führen.

Fest sei ohne städtische Unterstützung nicht möglich

Nach der zweimaligen Durchführung des Stadtfests stellt der Stadtrat fest, «dass das Fest seinen Platz im gesellschaftlichen Leben der Stadt Luzern wiedergefunden hat, Jung und Alt anspricht und aus seiner Sicht einen Mehrwert für Luzern und die Bevölkerung darstellt». Im aktuellen Bericht, der dem Grossen Stadtrat vorgelegt wird, spricht die Stadt deshalb nun die Finanzierung für die drei kommenden Feste.

Die Stadtfeste 2022 und 2023 hätten gezeigt, dass diese ohne städtische Gelder auch in kleinerer Grösse nicht hätten durchgeführt werden können. Um der Organisatorin eine gewisse Planungssicherheit zu geben, will die Stadt die Unterstützung jeweils für die nächsten drei Jahre sprechen. Nach zwei Festen sollen die Finanzen überprüft und allfällige Änderungen vorgenommen werden.

Die Stiftung «Luzern hilft» beantragt einen jährlichen Beitrag der Stadt von 235’000 Franken. Die Gesamtausgabe für die Jahre 2024 bis 2026 beträgt also 705’000 Franken. Pro Jahr gehen davon jeweils 205’000 an das Fest als Patronatsgeberin und die restlichen 30’000 Franken an die Geschäftsstelle der Stiftung.

Nur etwa drei Viertel des Sonderkredits wurden verwendet

Vor knapp vier Jahren hat der Grosse Stadtrat einen Sonderkredit für die drei Stadtfeste 2021 bis 2023 gesprochen. Im Jahr 2021 musste das Fest aufgrund der Coronapandemie in einem kleinen Rahmen durchgeführt werden. Beim Alternativanlass «Luzern zu Tisch» speisten rund 600 Gäste auf unterschiedlichen Plätzen in Luzern. Die Stadtfeste in den zwei darauffolgenden Jahren konnten wie geplant stattfinden. 2022 wurden 51’000 und 2023 sogar 70’000 Besucher verzeichnet (zentralplus berichtete).

Im Jahr 2022 gestaltete sich die Suche nach Freiwilligen als «grundsätzlich schwierig», schreibt die Stadt. Das Organisationskomitee sei ausserdem aufgrund der Wetterverhältnisse und der Diskussionen zum bargeldlosen Bezahlen gefordert gewesen. Im Jahr 2023 seien dann etliche organisatorische Abläufe verbessert worden. Die Rückmeldung der Platzverantwortlichen und der Helferinnen seien viel besser gewesen als im Jahr zuvor. Das Stadtfest 2022 schloss mit einem Gewinn von rund 77’000 Franken und jenes im Jahr 2023 mit einem von rund 47’000 Franken ab. Davon wurden 40’000 und 30’000 Franken gespendet.

Der damals gesprochene Sonderkredit von 840’000 Franken wurde mit 615’000 Franken beansprucht. Das Stadtfest verwendete nicht den ganzen Betrag, da das Fest im Jahr 2021 viel kleiner ausfiel und die Defizitgarantie nicht benötigt wurde. Diese Defizitgarantie ist im neuen Antrag nicht mehr drin, auch weil das Stadtfest in den letzten zwei Jahren Rückstellungen machen konnte.

Verwendete Quellen
  • Bericht und Antrag an den Grossen Stadtrat
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