Luzerner Jungparteien fordern Absage der «Prügelnacht»
Die von den Hells Angels organisierte «Prügelnacht» soll Ende Januar in Littau stattfinden. Doch die Luzerner Jungparteien wehren sich gegen die Durchführung der Kampfveranstaltung. Mit einer Ausnahme.
In einem offenen Brief fordern die Juso, die Jungen Grünen, die Junge GLP, die städtische Junge Mitte und die städtischen Jungfreisinnigen Luzerns die Absage der «Prügelnacht». Diese soll Ende Januar im Kirchzentrum St. Michael im Luzerner Ortsteil Littau stattfinden (zentralplus berichtete).
Nachdem medial bekannt wurde, dass die Kampfveranstaltung von der Rockergruppe Hells Angels organisiert wird und dass daran auch ein in der rechtsextremen Szene bekannter Kämpfer aus Lausanne teilnimmt, war unklar, ob die Kirchgemeinde St. Theodul in Littau weiterhin bereit sein würde, die eigenen Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.
Die Kirche gab am Dienstagabend bekannt, die Veranstalter gewähren zu lassen. Unter anderem mit der Begründung, die «Prügelnacht» werde vom internationalen Kickboxverband unterstützt (zentralplus berichtete).
«Rechtsextreme Ideologien sind eine echte Gefahr»
An die Kirchgemeinde St. Theodul in Littau richtet sich darum auch der Appell der Luzerner Jungparteien. Sie fordern die Vermieterin der Räumlichkeiten dazu auf, die Veranstaltung zu verbieten. «Jetzt braucht es eine Absage der ‹Prügelnacht›», schreiben sie im offenen Brief.
Die Jungparteien begründen die Forderung einerseits mit der Teilnahme des aus dem rechtsextremen Millieu entstammenden Lausanner Kämpfer. Er soll ein SS-Tattoo tragen, sein Körper soll mit Naziparolen übersät sein. Ein anderer eingeladener Kämpfer, der nur wegen einer Verletzung nicht teilnimmt, pflege Verbindungen zur verbotenen Neonazigruppe «Blood and Honour».
«Rechtsextreme Ideologien sind eine echte Gefahr für unsere Gesellschaft», schreiben die Jungparteien. Luzern dürfe der rechtsextremen Szene keine Bühne und Möglichkeit zur Vernetzung geben, müsse stattdessen Haltung zeigen und sich klar distanzieren.
Mit Kirchensteuern finanzierte Räume
Schliesslich verweisen die Jungparteien im offenen Brief auch die Kirchensteuern. «Wir tolerieren nicht, dass in mit Kirchensteuern finanzierten Räumen Neonazis nach Lust und Laune prügeln», schreiben sie. Unterschrieben ist der Brief von den Präsidenten der Jungparteien. Nicht unterschrieben wurde der Brief von der Jungen SVP Luzern.
- Offener Brief der Juso, der Jungen Grünen, der Jungen GLP, der städtischen Jungen Mitte und der städtischen Jungfreisinnigen Luzerns