Eine Brücke für Fussgänger über die Tribschenstrasse in Luzern ist seit Montag blau und weiss bemalt. Aber wohl nicht für lange, wie sich herausstellt.
Wer dieser Tage die Tribschenstrasse in Luzern entlanggefahren oder -gegangen ist, hat es vielleicht bemerkt: Eine Fussgängerbrücke ist nicht mehr wie zuvor. Der Übergang, etwa auf Höhe des Richard-Wagner-Museums, ist unverhofft farbig anzutreffen. Unterhalb des Geländers ist die Brücke abwechselnd blau und weiss.
Stadt will Täter zur Kasse bitten
Die Stadt Luzern habe mit der Neugestaltung des Fussgängerübergangs nichts zu tun. Das bestätigt Mary Christen, Sachbearbeiterin Strasseninspektorat Stadt Luzern. Ebenso wenig wisse die Stadt, wer dahintersteckt. Ungeschoren will sie die Täterschaft aber nicht entkommen lassen. «Wie in allen Fällen von Vandalismus und Sprayereien in diesem Ausmass werden wir vom Strasseninspektorat ‹Anzeige gegen Unbekannt› erstatten», sagt Christen. Die Ermittlungen sind eingeleitet.
Sollten die selbst ernannten Malermeister gefasst werden können, werde die Stadt ihnen eine Rechnung stellen, wie Christen ausführt. Die Täterschaft müsste dann als Strafe für die Kosten aufkommen, die sie verursacht habe. Wie hoch die Rechnung dann wäre, sagt das Strasseninspektorat indessen nicht. Lange wird die Brücke ihr neues Gewand nicht tragen. Die Stadt entferne die Farben «in absehbarer Zeit», erklärt Christen.
Es ist illegal, es muss weg
An vielen Orten im Kanton Luzern finden sich entlang von Strassen ähnliche Farbgestaltungen. Wer den unrechtmässigen Aufwand betreibt und aus welchen Gründen, ist meist nicht bekannt (zentralplus berichtete). Vor fünf Jahren machten FCL-Fans von sich reden, als sie nach einem Heimspiel ihres Vereins die Randsteine am Bundesplatz im Lokalkolorit bemalten (zentralplus berichtete).
Ob auch diesmal Fans für die Umgestaltung der Brücke an der Tribschenstrasse verantwortlich sind, ist unbekannt. Aber egal, wer aus welchen Gründen die Brücke angemalt hat, die Stadt sieht sich in der Pflicht: «Auch wenn die Farben weiss und blau gewisse Emotionen auslösen mögen: Als Stadt sind wir auch in diesem Fall und unabhängig von einer ästhetischen Beurteilung verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden», sagt Mary Christen. Denn es handle sich um eine «illegale Sprayerei» und müsse deshalb auf jeden Fall entfernt werden.
- Unter aller Sau – fasst die Vandalen!
- Wunderschön, bitte mehr davon
- Sieht okay aus, aber ist unnötig
- Blau ond Wiiis, ja das send eusi Farbeeeeee
- Schriftlicher Austausch mit Mary Christen, Sachbearbeiterin Strasseninspektorat Stadt Luzern