Neue Angebote für Pendler

Lokales statt Ketten: Bahnhof Luzern setzt auf regionale Take-Aways

So soll das neue Lokal «Pazo Bowl» am Luzerner Bahnhof aussehen. (Bild: zvg)

Das gastronomische Angebot am Bahnhof Luzern erhält Zuwachs: Sowohl im Untergeschoss wie auch auf Gleisebene entstehen im Spätsommer neue Take-Away-Läden. Die SBB setzen auf Instagram-erprobte Gastrokonzepte abseits der grossen Ketten.

Noch sitzen manche Pendlerinnen im Homeoffice. Doch die Pflicht hat der Bundesrat kürzlich in eine Empfehlung umgewandelt, die Corona-Fallzahlen gehen zurück und so dürfte am Bahnhof Luzern bald wieder mehr Leben einkehren.

Das geschieht nicht nur in den Zügen und auf den Perrons, sondern auch in kulinarischer Hinsicht. Gleich mehrere Lokale bieten den Passagieren neue gastronomische Abwechslung, wie aktuell aufliegende Baugesuche zeigen.

Dass es solche braucht, davon sind Claudio Affolter und Thierry Fuhrer überzeugt. Die beiden Gründer der Firma Crafthouse mit Sitz in Emmenbrücke eröffnen im Untergeschoss einen neuen Take-Away namens Pazo Bowl. Das neue Lokal im Luzerner Bahnhof soll Anfang September eröffnet werden.

Von japanischen Suppen …

Im Angebot stehen die trendigen Poké Bowls und die japanische Nudelsuppe Ramen. Dazu morgens ein «healthy breakfast» wie Granola oder Chia-Samen-Pudding. Die beiden Unternehmer sind überzeugt, dass die Nachfrage nach gesunden und frischen Speisen sowie vegetarischen Alternativen zum Fertigsalat vorhanden ist.

«Gefragt war etwas, das schnell produziert ist, aber wegkommt von den Fastfood-Klassikern Kebab und Burger.»

Claudio Affolter, Gastrounternehmer

Claudio Affolter hat in Luzern die Hotelfachschule absolviert und leitet inzwischen die Gastrohalle im Freiruum in Zug. Dort führt der gebürtige Berner bereits die Ramenbar Nana T Nana und die Nana Sushi Bar, ebenso hat er das Konzept für das dortige «Paia Poké» entwickelt. Die nötige Erfahrung ist also vorhanden.

Der Anstoss für ein gesundes, trendiges Gastrokonzept sei indes von den SBB ausgegangen, sagt Claudio Affolter. «Gefragt war etwas, das schnell produziert ist, aber wegkommt von den Fastfood-Klassikern Kebab und Burger», so der Unternehmer. Die Idee sei, am Bahnhof Luzern etwas frischen Wind reinzubringen und den Pendlern etwas Neues zu bieten. SBB-Sprecher Martin Meier bestätigt, dass der regionale Bezug bei der Auswahl wichtig sei.

Claudio Affolter führt im Zuger Freiruum bereits eine Ramen- und eine Sushibar. (Bild: zvg)

… über italienische Klassiker …

Frischen Wind bringt auch das neue Lokal einen Stock höher, beim Ausgang Richtung KKL. Dass die alte Wagenrampe einem Verpflegungsangebot weicht, haben die SBB bereits vor einem Jahr bekannt gegeben (zentralplus berichtete).

«Die Corona-Krise hat nicht zu mehr Leerständen auf Flächen von Zentralschweizer SBB-Bahnhöfen geführt.»

Martin Meier, SBB-Sprecher

Inzwischen ist klar, wer ins kleine Lokal einzieht: Die Pizzeria La Bestia, die bereits an der benachbarten Frankenstrasse ein Restaurant betreibt. Auch hierbei handelt es sich um ein lokales Unternehmen, dessen Inhaber auch am «Wolf Burger» oder am «Lido House» beteiligt und in der Region entsprechend gut etabliert ist.

Im Spätsommer soll mit dem «La Bestia Stazione» beim Gleis 14 am Bahnhof eine Take-Away-Filiale hinzukommen. Nebst Pizza wird es hausgemachte Pasta und Getränke geben.

… zu Kaffeekreationen

Literarische Nahrung mitsamt Kaffee gibt es derweil im Untergeschoss. Orell Füssli plant im Luzerner Bahnhof eine neue Filiale. Ergänzt wird sie durch eine Kaffeebar von Luzerner Gastronomen. Die Betreiber von «Kaffeekranz» sind bereits im Himmelrich aktiv und in der Fussgänger-Unterführung des Bahnhofs (zentralplus berichtete).

Im Unterschied zu den anderen beiden dauert es hier aber noch etwas länger, bis der Betrieb anläuft. Die Umbauarbeiten starten gemäss Baugesuch Anfang 2022. Die Eröffnung folgt im Frühling des nächsten Jahres.

Wer übrigens denkt, dass es wegen der fehlenden Pendler in der Pandemie zu den vielen Wechseln kommt, liegt falsch. «Die Corona-Krise hat nicht zu mehr Leerständen auf Flächen von Zentralschweizer SBB-Bahnhöfen geführt», sagt SBB-Mediensprecher Martin Meier. Die bestehenden Mietverträge seien ausgelaufen, weshalb sie in der Folge neu ausgeschrieben wurden – und den Pendlern von Luzern in Zukunft mehr Regionales bieten werden.

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3 Kommentare
  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 29.06.2021, 12:23 Uhr

    Ich bin eigendlich etwas überrascht von diesem Vorschlag.
    Überall wird etwas gebastelt aber nichts konkretes.
    Es wäre schön wenn Sie den UBahnhof miteinbeziehen würden.
    Eine neue Tiefgarage Planen.zufahrt von zentralstr. oder Rösslimatt.Schulen,Bibliothek. passbüro.Einwohneramt usw beim Bahnhof.
    Velopark und ekleinwagen im noch jetziger Tiefgarage planen.Dan könnte Mann den Europapark
    Autofrei machen.
    Das Inseli mit dem Aushub vom Tiefbahnhof vergrössern und .und….

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  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 29.06.2021, 12:07 Uhr

    Find ich super
    Das ist ein Multikultureller Trffpunk,dann soll auch das Essen so sein.
    Und auch ein Ort wo Mann sich schnell verpflegen will

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  • Profilfoto von Scheidegger
    Scheidegger, 28.06.2021, 13:18 Uhr

    Man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Das Neuste vom Neusten! Kreative Gastrokonzepte von selbst ernannten Meistergastronomen. Der Bahnhof wird zur neuen Ausgehmeile in Luzern. Man darf sich auf kulinarische Höhepunkte freuen. Oder nennen wir es einfach Unfug. Bin mir noch nicht schlüssig.

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