Nach heftigen Überschwemmungen

Luzerner Lido-Chef: «Es wird Ende August, bis wir wieder Normalbetrieb haben»

Marcel Wiesler, der Geschäftsleiter des Strandbads Lido. (Bild: ida)

Das Strandbad Lido in Luzern steht zentimetertief unter Wasser. Und es regnet weiter. Der Geschäftsleiter des Lidos, Marcel Wiesler, rechnet damit, dass es bis weit in den August gehen wird, bis das Wasser weg, die Wiese getrocknet ist. Wie viel vom teuren Beach-Sand übrig bleiben wird? Wohl eine Kiesfläche.

Flipflops wären definitiv die bessere Option als Gummistiefel gewesen: Zu dieser Erkenntnis kommen wir, als wir nach einer abenteuerlichen Reise im Strandbad Lido in Luzern eintreffen. Wadentief sind wir zuvor durchs Wasser gewatet, die Gummistiefel quietschten, bis auch sie nicht mehr durchs Wasser waten, sondern komplett im Wasser stehen, bis sich im Innern des Schuhs selbst eine Überschwemmung bildet.

Wesentlich passender gekleidet ist Marcel Wiesler. Der Geschäftsleiter des Strandbad Lidos begrüsst uns – in Flipflops und kurzer Hose. «Komm, bevor das Lido ganz unter Wasser steht», sagte er zuvor noch am Telefon. Und damit hat er nicht unrecht – denn das Lido steht stellenweise bereits zentimetertief unter Wasser. Seit Tagen beobachtet Wiesler den Wasserpegelstand, packt mit den fünf Lido-Bademeistern und Bauarbeitern an, um das Strandbad – so gut es eben geht – vor dem Wasser zu schützen. Die Sandsäcke sind rar, doch Sand ist im Lido zur Genüge da. 100 Sandsäcke hat das Lido von den Behörden bekommen, den eigenen Sand füllen sie in Abfallsäcke auf, um noch mehr Sandsäcke herzustellen.

Petrus hat die Fäden in der Hand. Seit Tagen ist die Hochwasser-Situation in Luzern akut, Reuss und Vierwaldstättersee schwappen bereits stellenweise übers Ufer, der Seepegel steigt und steigt – und ist in 24 Stunden um fast einen halben Meter gestiegen (zentralplus berichtete).

Im Video erzählt Marcel Wiesler, wie hart die Wassermassen das Lido treffen – und was sie dagegen tun:

Gehofft, dass es nicht noch einmal wie 2005 kommt

Bis das Lido seinen normalen Betrieb aufnehmen kann, wird also einige Zeit verstreichen. In den letzten Jahren hatte das Lido immer wieder mit starken Unwettern zu kämpfen. «Wir hatten immer mal wieder Wasserschäden – die kamen aber mehr von Unwettern und Überschwemmungen vom Würzenbach her als vom See», sagt Wiesler mit Blick auf den Vierwaldstättersee. Er trat als Geschäftsleiter des Lidos im Jahr 2006 an – ein Jahr nach dem grossen Hochwasser. «Ich habe immer gehofft, dass es mich nicht auch einmal trifft. Und jetzt, jetzt werden wir das auch noch erleben.»

Weitere Eindrücke, wie es derzeit im Lido aussieht, erhältst du in der Bildergalerie:

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3 Kommentare
  • Profilfoto von Odermatt
    Odermatt, 15.07.2021, 18:49 Uhr

    Jetzt muss mal gearbeitet werden für den hohen Eintrittspreis. Und der Pool der vor dem Unweter schon ungeheizt war, kann jetzt über die Unwetterversicherung repariert werden…Wirklich jammern auf hohem Niveau.

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  • Profilfoto von Scheidegger
    Scheidegger, 15.07.2021, 15:49 Uhr

    Auch einer der das Arbeiten nicht erfunden hat. Jammern auf hohem Niveau. Vorwärts machen und die Gummistiefel montieren.

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  • Profilfoto von Peter Meier
    Peter Meier, 15.07.2021, 15:33 Uhr

    Jammern auf hochem Niveau — Was gibt es denn einfacheres als eine überschwemmte Wiese wieder Instand zu setzen? Mühsamer wird es mit Wasser im Keller, Wohnung oder einem Geschäft!!!

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