Fassaden-Kunst für 5000 Franken

Luzerner Hobby-Maler will Wesemlin-Haus mit knallbuntem «S» verschönern

Zanonis Werk soll an der linken Hausseite entstehen. (Bild: cbu)

Die Wesemlinstrasse in Luzern säumt ein Potpourri von Gebäuden in verschiedenen Grössen, Stilen und Farben. Eines davon soll nun noch eine Ecke bunter werden. So zumindest wünscht es sich der Eigentümer.

Eingeschlossen zwischen einem orangefarbenen Neubau und einem gut erhaltenen Altbau steht der Wohnblock Nummer 15 an der Wesemlinstrasse in einem matten, fast etwas unscheinbaren Gelb. Das soll sich nun ändern. Der Grundeigentümer und Hobby-Maler Lois Zanoni will die Fassade mit einem Kunstwerk verschönern.

Acht Meter hoch soll die «Cluster Facade» werden, und sich auf der linken Gebäudeseite wie ein in die Länge gezogenes «S» über fast die ganze Höhe des Hauses erstrecken. Das geht aus einem Baugesuch hervor, das bei der Stadt Luzern derzeit aufliegt. Zanoni kam bei der aktuellen Fassadenrenovation auf die Idee des Kunstwerkes, wie er gegenüber zentralplus erklärt. «Das Gebäude hat an dieser Stelle eine Ecke, die man perspektivisch gut nutzen kann.»

Inspiration um die Ecke

Eine Fassade sei nicht nur als Gebäudeteil oder -Hülle zu betrachten, schreibt Zanoni im Projektbeschrieb. Eine Fassade habe auch das Bedürfnis einer inneren und äusseren Kommunikation. «Durch diese Figur wird diese Kommunikation nun veranschaulicht und vereinheitlicht», formuliert es der pensionierte Volkswirtschafter weiter.

Inspiriert hat ihn ein Gemälde des Luzerner Malers Werner Vogel – bei dem Zanoni auch einen Malkurs besucht hat – der unweit der Wesemlinstrasse mit einem perspektivischen Fassadenbild eines der stadtbekanntesten Gemälde geschaffen hat. Diese Erfahrung hat Zanoni noch nicht. «Ich habe schon Gemälde auf Leinwand gemalt», sagt er. Darunter auch Studien für sein erstes grosses Kunstwerk. Für Zanoni wird es jedoch das erste Fassadengemälde überhaupt.

Werner Vogels Fassadengemälde hat Zanoni zu seinem Werk inspiriert. (Bild: Emanuel Ammon)

Gerüst steht

Das Gemälde soll in verschiedene Rechtecke aufgeteilt und mit diversen Farben, hauptsächlich verschiedene Rottöne, versehen werden. Die «Cluster Facade» sei ein Gefäss der Harmonie – sowohl für die Bewohner, als auch die Fassade selbst.

Zanoni rechnet mit einem Aufwand von maximal 5000 Franken für das Kunstwerk. Berappen wird er es aus eigener Tasche. Nach rund drei Monaten Vorbereitungsarbeiten, in welchen er verschiedene Gestaltungs- und Farbkonzepte ausprobiert hat, soll es bald konkret werden. «Das Gerüst steht bereits», so Zanoni. «Nächste oder übernächste Woche möchte ich mit dem Bemalen beginnen.»

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Michel von der Schwand
    Michel von der Schwand, 11.06.2021, 07:58 Uhr

    Und dieses Projekt wurde von der städtischen Baudirektion bewilligt? Falls dies tatsächlich so ist, dann reibt man sich sehr verwundert aber gleich beide Augen.

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