Luzerner Tribschenstadt kämpft gegen Food-Waste

Keine Zeit gehabt zu posten? Hier gibts gratis Essen

David Bürgisser kümmert sich um den Gemeinschaftskühlschrank in der Tribschenstadt. (Bild: Tripsche Zytig)

Früchte, Gemüse, Brot und vielleicht ein Joghurt, das du vor den Ferien nicht mehr essen konntest: Im Tribschenquartier steht neu ein offener Kühlschrank, der mit Lebensmitteln gefüllt werden kann, für die du keine Verwendung mehr hast.

Es passiert immer wieder: Man muss länger arbeiten, hat einen Bärenhunger und muss sich dann auch noch nach Ladenschluss ins Gewühl am Bahnhof stürzen, um einkaufen zu gehen. Wer in der Tribschenstadt wohnt, hat jetzt eine Alternative.

An der Anna-Neumann-Gasse 5 steht seit kurzem ein öffentlicher Kühlschrank. «Madame Frigo» kann mit Lebensmitteln befüllt werden, die man nicht mehr braucht. Beispielsweise Brot, Früchte, Gemüse und verschlossene Produkte, die noch nicht abgelaufen sind. Verboten sind aus Hygienegründen Fisch und Fleisch.

Das Projekt soll einen Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung leisten. Positiver Nebeneffekt: Man kocht nicht immer das Gleiche, sondern zaubert aus den Sachen das Nachtessen, die gerade da sind.

Sauber gehalten werden die Kühlschränke von Freiwilligen. Götti der «Madame Frigo» in der Tribschenstadt ist David Bürgisser. Er prüft regelmässig die Haltbarkeit der gelagerten Produkte und informiert die Nutzer auf Facebook und Instagram über das aktuelle Angebot.

Zusammenarbeit mit Läden angestrebt

Auf die Idee, einen Kühlschrank zu betreuen, sei er nicht selbst gekommen, wird Bürgisser in der «Tripsche Zytig» zitiert. Eine der Initiantinnen habe ihn gebeten, die Göttifunktion hier im Tribschenquartier zu übernehmen. «Da ich voll hinter der Idee und dem Konzept von Madame Frigo stehen kann und mein zeitlicher Aufwand überschaubar ist, habe ich zugesagt.»

Seit knapp zwei Monaten ist der Kühlschrank in Betrieb, noch werden aber sehr selten Lebensmittel hineingelegt. Deshalb denkt Bürgisser darüber nach, Lebensmittelgeschäfte wie das Quai 4 dafür zu gewinnen, den Kühlschrank mit «Überschussware» zu bestücken, um so für ein Grundangebot zu sorgen.

Zusätzlich plant Bürgisser Werbeaktionen. So organisierte er beispielsweise kürzlich eine kleine «Gemüse-Tanzeinlage» am Bahnhof Luzern, um auf das neue Angebot aufmerksam zu machen.

Neben Nutzerinnen und Nutzern sucht Bürgisser zudem Freiwillige, die ihn bei der Betreuung des Kühlschranks unterstützen.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Christine
    Christine, 30.01.2020, 09:16 Uhr

    Interessant, wie sich die Bedeutung von Wörtern verschiebt. Ich hab den Titel dieses Artikels lange nicht verstanden, weil ich das Wort «posten» als Anglizismus lese und dabei an das Verfassen eines Online-Beitrags gedacht habe….

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