Wartegg: Neuer Wirt ist in Luzern bekannt

Jetzt versucht sich der Bruder des Cordon Bleu-Klopfers

Freuen sich auf die neue Herausforderung: Das Wirtepaar Svetlana Yancheva und Hussein Karakoç vor der Bar ihres neuen Lokals in der Wartegg.

(Bild: bic)

Verschiedene asiatische Angebote sind gescheitert. Nun sollen saftige Steaks das Glück zurück ins Restaurant Wartegg bringen. Der Wirt ist vom Potenzial überzeugt. Gerade, weil dem Quartier aktuell ein richtiger Treffpunkt fehle.

Seine Cordon Bleus und vor allem die Art ihrer Zubereitung, machten in der Stadt Luzern Schlagzeilen. Müslüm Karakoç, Wirt des Restaurants Kränzlin an der Bruchstrasse in Luzern, raubte einigen Anwohnern mit seinem Cordon Bleu-Hammer den letzten Nerv (zentralplus berichtete). Bis die Polizei einschreiten musste. 

Nun folgt das nächste Kapitel dieser Luzerner Gastrostory: Der 42-jährige Bruder des berühmtesten Luzerner Cordon Bleu- Klopfers, Hussein Karakoç eröffnete am 1. März zusammen mit seiner Ehefrau Svetlana Yancheva ebenfalls ein Restaurant in Luzern.

Ausgesucht hat er dafür das Lokal bei der Wartegg im Tribschenquartier oberhalb der Eishalle. Mit dem ehemaligen und schlichten Namen «Restaurant Wartegg» will er an die erfolgreichen Zeiten der früheren Quartierbeiz mit Bäckerei anknüpfen.

Türkisch-bulgarische Gastgeber

Seine ersten Schritte in der Luzerner Gastroszene machte Karakoç, zusammen mit Bruder ab 2011 mit der Eröffung des Kebab & Pizza House «Favori» am Pilatusplatz (zentralplus berichtete). Nach sechs erfolgreichen Jahren hat er den Dönerladen letztes Jahr verkauft.

Hier liess Hussein Karakoc die Dönerspiesse drehen: das Pizza

Hier liess Hussein Karakoc die Dönerspiesse drehen: Das Pizza & Kebab Haus «Favori» am Pilatusplatz in Luzern.

(Bild: sah)

«Es war schon immer mein Traum, in Luzern ein richtiges Restaurant zu betreiben», so Karakoc. Dieser Traum gehe nun in Erfüllung. Karakoç stammt aus einer Wirtefamilie. Seine Eltern betrieben in seiner Heimatstadt Erzincan in der Osttürkei ein kleines Restaurant mit eigener Metzgerei. Dort hat er seine Ausbildung zum Gastronom erhalten.

Auch Ehefrau Svetlana ist vom Fach. Sie stammt aus Bulgarien, wo sie die Hotelfachschule absolviert hat. In den letzten Jahren hat sie in diversen Restaurants in der Schweiz und auch in Luzern gearbeitet. Die 38-Jährige wird künftig die Geschäftsführung innehaben und sich um die Buchhaltung kümmern. Für das leibliche Wohl wird ein angestellter Koch sorgen.

Endlich wieder eine Quartierbeiz

«Mit unserem Angebot wollen wir in erster Linie Leute ansprechen, die sich im Alltag im Umkreis des Lokals bewegen», sagt Hussein Karakoç. Im Visier hat er vorerst die Quartierbewohner und mittelfristig auch die Schüler der Kanti Alpenquai.

Aufgetischt werden den künftigen Gästen saftige Steaks sowie diverse Pizzas und Pasta. «Von Entrecotes über Rindsfilets bis zum T-Bone-Steak haben wir alles auf der Karte», sagt Karakoç. Und wer hätte es gedacht? Auch Cordon Bleus wird es zu bestellen geben. Hergestellt werden sie direkt vor Ort. Man kann das Essen auch mitnehmen.

Im Angebot stehen zudem Kaffe und Gipfeli oder einfach eine Stange Bier, erklärt Karakoç. Damit schlägt das künftige Wirtepaar ein neues Kapitel in der Wartegg auf. «Zurück zur Quartierbeiz», lautet das Motto.

Hussein Karakoç ist denn auch sehr zuversichtlich, dass das neue «Wartegg» ein Erfolg wird. Das Lokal habe grosses Potenzial, ist er überzeugt. «Die Leute sind sehr neugierig und kamen während der Bauarbeiten ins Restaurant, um sich zu erkundigen.» Er spüre, dass sich die Menschen wieder eine Quartierbeiz wünschen. «Sie wollen einen Treffpunkt.» Dies hätte in den vergangenen Jahren gefehlt, sagt Karakoç und spricht damit die Restaurants seiner Vorgänger an.

Schwierige Vergangenheit

Das Restaurantlokal hat schwierige Zeiten hinter sich. 2005 quartierte sich die asiatische Restaurantkette «Shanghai» aus Luzern in der Wartegg ein. Die Kette betreibt seit Jahren erfolgreich ein China-Restaurant beim Friedental.

Mit dem »Shanghai 2» wurde 2005 in der Wartegg ein zweiter Standort eröffnet. Ein dritter Standort befindet sich an der Haldenstrasse. Nach acht Jahren zog sich «Shanghai» wieder aus der Wartegg zurück. Das Lokal wurde verkauft.

Asiatisch ging es danach weiter. Mit dem Restaurant «Peking» probierten es ab 2015 zwei italienische Pächter am Stadtrand. Die Betreiberfirma ging allerdings noch im selben Jahr wieder Konkurs.

Als letztes versuchte das japanische Restaurant «Sayuri» sein Glück. Das Lokal wurde im September 2015 eröffnet. Betreiber war ein Italo-Japaner aus Lugano. Dort führt er erfolgreich ein gleichnamiges Restaurant. Der Betreiber musste vergangenen Herbst das Lokal in Luzern schliessen. Von der Wartegg blieb ausser einer Mulde vor dem Haus und zugeklebten Fenstern nicht viel übrig.

Frischer Wind

Nun versucht Hussein Karakoç, dem Restaurantlokal also neues Leben einzuhauchen. Die erfolglose asiatische Vergangenheit will er rasch vergessen machen. Dafür hat Karakoç eine grosse Stange Geld investiert.

Die Küche musste ebenso komplett herausgerissen werden wie der Boden und die Beleuchtung des Lokals. «Alles ist komplett neu», schwärmt Karakoç und präsentiert stolz seinen speziellen Grill für die Steaks.

Koch Vito Belfatto und Hussein Karakoc vor dem Steak-Grill.

Koch Vito Belfatto und Hussein Karakoc vor dem Steak-Grill.

(Bild: bic)

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