Ringelnatter als Schwimmgefährte

Im Zugersee schwimmen Schlangen – Angst brauchst du aber nicht zu haben

Die Ringelnatter ist für den Menschen ungefährlich. (Bild: Luzerner Polizei/Twitter)

Wer im Zugersee baden geht, dem könnten derzeit Ringelnattern begegnen. Auch wenn manchen bei dem Gedanken etwas unwohl werden dürfte: Von den schuppigen Schwimmern geht keine Gefahr aus. Als Mensch sollte man sie dennoch in Ruhe lassen.

Wenn einem beim Schwimmen eine Schlange begegnet, ist das ein Anblick, der für Irritationen oder gar Angst sorgen kann. Am Zugersee ist eine solche Begegnung beileibe keine Seltenheit. Gerade im Sommer. «Die Anfragen bezüglich Schlangensichtungen häufen sich», sagt Stefan Rey, der zuständig für die Abteilung Natur und Landschaft im Kanton Zug ist.

Es gibt jedoch keinen Grund zur Besorgnis. Die Ringelnatter ist nicht nur ungiftig, sondern in der Regel auch scheu. Die Info Fauna Karch, die Koordinationsstelle für Amphibien und Reptilienschutz in der Schweiz, beschreibt die Ringelnatter als zurückhaltendes Tier.

Trickreicher Feigling

Obwohl die Ringelnatter kein Interesse daran hat, einem Menschen zu nahe zu kommen, kennt sie doch ein paar Tricks zur Verteidigung. Besonders an Land. «Wenn sie sich bedroht fühlt, beginnt die Ringelnatter zu zischen oder beisst zum Schein», erklärt Rey. Auch kann sie aus ihrem Hinterkörper ein übelriechendes Sekret aussondern.

«Die Ringelnatter liegt mit offenem Mund und heraushängender Zunge so lange regungslos am Boden, bis der mögliche Feind das Interesse verliert.»

Stefan Rey, Abteilung Natur und Landschaft des Kantons Zug

Besonders kreativ wird sie aber, wenn all diese Taktiken nichts bewirken. Dann stellt sie sich nämlich tot. «Die Ringelnatter liegt dann mit offenem Mund und heraushängender Zunge so lange regungslos am Boden, bis der mögliche Feind das Interesse verliert.»

Eine bedrohte Art

Obwohl das Tier ungefährlich ist, soll man der Ringelnatter trotzdem mit Respekt begegnen. Von den im Kanton Zug heimischen Reptilienarten wurde die Ringelnatter vom Bund auf der «Roten Liste der bedrohten Tierarten in der Schweiz» als «verletzlich» eingestuft. Das gilt auch für die Schlingnatter und die Zauneidechse, die ebenfalls in Zug heimisch sind.

Wer auf die Idee kommen sollte, sich eine Ringelnatter nach Hause zu nehmen und als Haustier zu halten, macht sich damit strafbar.

Über die Ringelnatter

Der bevorzugte Lebensraum der Ringelnatter ist das Wasser. Da bewegt sich die Ringelnatter gerne an seichten Stellen oder in Schilfgebieten. Deswegen begegnet sie den Menschen häufig in Uferregionen – oder eben beim Schwimmen. Die Natrix natrix helvetica, wie das Tier mit wissenschaftlichem Namen heisst, ernährt sich hauptsächlich von kleinen Fischen, Molchen, Fröschen und Kröten. Dabei tötet sie ihre Beute nicht, sondern verschlingt sie bei lebendigem Leibe.

Die Paarung der Tiere erfolgt im Mai. Ihre Eier legen die Weibchen gegen Juli an feuchten und warmen Orten wie Komposthaufen ab – je nach Grösse des Weibchens sind es zwischen 10 bis 50 Stück. Die bis zu 130 Zentimeter langen Reptilien fallen mit ihrer hellgrauen bis schwarzen Färbung und ihren runden Pupillen auf.

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