Auf sozialen Medien kursieren Meldungen

Hundehasser unterwegs? Giftköder an der Kleinen Emme gesichtet

Vorsicht ist geboten, wenn Hunde draussen etwas essen. (Bild: James Barker/Unsplash)

Gleich in zwei Aufrufen auf sozialen Medien warnen Hundehalterinnen vor angeblichen Giftködern bei der Kleinen Emme. Polizei, Gemeinde und Stadt ordnen ein.

«Achtung!!» heisst es in einem Beitrag, der in einer Facebook-Gruppe geteilt wurde. Eine Frau schreibt, dass man in Littau entlang der kleinen Emme auf dem Gehweg zwischen Kinderspielplatz und Hornbach Giftköder entdeckt habe. «Zwei Labis (Labradore – Anm. d. Red.) hatten bereits Durchfall und Erbrechen, nachdem sie etwas davon erwischt hatten», warnt sie andere Hundehalter.

Ein zweiter anonymer Beitrag kursiert auf Instagram. In diesem ist ebenfalls die Rede von Giftködern an der Kleinen Emme. Der Verfasser dieses Beitrags schreibt, dass er mit seinem Hund entlang der Kleinen Emme spazierte, von Littau in Richtung Emmen. Dabei habe er einen Hinweis gesehen, dass auf diesem Weg Giftköder gefunden worden seien. Unterwegs habe er eine Nachbarin, ebenfalls Hundehalterin, angetroffen. Diese habe ihm gar erzählt, dass ein Hund bereits gestorben sei. Zwei weitere würden medizinisch behandelt.

Was ist da los?

Emmen, Luzern und Polizei wissen von nichts

Weder die Stadt Luzern noch die Gemeinde Emmen haben Kenntnis dieser Vorfälle und von Giftködern entlang der Kleinen Emme, wie es auf Anfrage von zentralplus heisst.

Auch die Luzerner Polizei weiss von nichts. Auch bei den Polizeiposten Reussbühl und Emmen oder bei der Veterinärpolizei sei keine entsprechende Meldung eingegangen. Das schreibt Urs Wigger, Chef Mediendienst der Luzerner Polizei.

«Im August 2019 hatten wir ähnliche Aufrufe in den sozialen Medien, diese betrafen jedoch das Gebiet an der Reuss in Inwil», so Wigger. «Aber auch damals hatten wir keine Meldungen bei der Polizei.»

In den sozialen Medien wird immer wieder vor Giftködern gewarnt

Auch in der Facebook-Gruppe «Giftköder-Alarm Schweiz» wird immer wieder vor Giftködern gewarnt. Es sind Meldungen von vergifteten Hundeguetzli, Fleischstücken in Wiesen oder gestreuten Schneckenkörnern. Allesamt gesichtet in Hunzenschwil (Aargau), Maienfeld (Graubünden) – oder eben bei der Kleinen Emme. Auch Bilder von Brotkrümeln werden gepostet – und somit Vermutungen gestreut, ob diese wirklich vergiftet sind. Wer einen Giftköder findet oder Fleisch, das mit Nägeln oder Rasierklingen gespickt ist, sollte in jedem Fall die Polizei informieren, damit diese den Köder analysieren und auch Ermittlungen aufnehmen kann.

Gemäss Wigger kursieren immer wieder Warnungen vor Giftködern in sozialen Medien. An die Luzerner Polizei selbst würden solche Meldungen jedoch nur eher selten getragen.

Hund beim Spazieren beobachten

Ob an der Kleinen Emme tatsächlich Giftköder verteilt wurden, lässt sich somit nicht so einfach bestätigen. Wigger rät Hundehalterinnen, ihre Tiere beim Spazieren an der Leine zu führen und zu beobachten. Sie sollen darauf achten, woran der Hund schnüffelt oder, was er frisst. Verhalte sich der Hund auffällig, solle man zur Tierärztin gehen. Offensichtliche Giftköder sollen Hundehalter markieren und der Polizei melden.

«Grundsätzlich ist es auch wichtig, dass man als Hundehalter Ruhe bewahrt», so Wigger weiter. «Dadurch kann man die Verbreitung von Gerüchten – auch in den sozialen Medien – vermeiden und dafür sorgen, dass sich andere Hundehalter nicht unnötig Sorgen machen.»

Öffentlich gewarnt vor Giftködern hat die Gemeinde Wikon in diesem April. «Lassen Sie die Hunde auf keinen Fall Fleisch oder ähnliches vom Boden fressen», schrieb die Gemeinde damals. Dazu teilte sie dieselben Tipps, wie sie auch die Luzerner Polizei gibt.

Verwendete Quellen
  • Anonymer Story-Beitrag auf Instagram
  • Beitrag in der Facebook-Gruppe «Giftköder-Alarm Schweiz»
  • Schriftlicher Austausch mit Urs Wigger, Chef Mediendienst, Luzerner Polizei
  • Schriftlicher Austausch mit Matthias Bättig, Strasseninspektorat, Stadt Luzern
  • Schriftlicher Austausch mit Michael Schorta, Fachmitarbeiter Kommunikation, Gemeinde Emmen
  • Infos der Website der Gemeinde Wikon
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