Hells Angels müssen für «Prügelnacht» neuen Ort suchen
Wie die Hells Angels, die Veranstalter der Ende Januar in Luzern stattfindenden «Prügelnacht» schreiben, steigt die Kampfveranstaltung nun doch nicht in Räumlichkeiten der katholischen Kirche.
Eigentlich wollten sie die «Prügelnacht» in Räumlichkeiten der katholischen Kirche im Luzerner Ortsteil Littau veranstalten (zentralplus berichtete). Dies sorgte für Kritik, unter anderem seitens der Jungparteien – mit Ausnahme der Jungen SVP (zentralplus berichtete). Die Juso kündigte gar eine Demonstration an. Auch, weil sich unter den Kämpfern mindestens einer mit Bezug zur Neonazi-Szene befindet (zentralplus berichtete).
Stattfinden wird die umstrittene Kampfveranstaltung gemäss den Hells Angels trotzdem. Aber eben nicht im Littauer Kirchzentrum St. Michael, wie einem Post auf Instagram zu entnehmen ist. Dort informieren die Veranstalter über den Ortswechsel.
Wo die «Prügelnacht» stattfinden wird, bleibt vorerst unklar. Hingegen gab Daniela Merkel, Kirchenratspräsidentin der Kirchgemeinde Littau, gegenüber der «Luzerner Zeitung» bekannt, wieso sie sich mit den Veranstaltern darauf geeinigt hat, die «Prügelnacht» nun doch nicht im Kirchzentrum St. Michael durchzuführen. «Zahlreiche Hass-Mails, der von den Medien und einigen Jungpolitikern massiv produzierte Druck, Drohungen und Erpressungsversuche führten in den letzten Tagen zu einem Umdenken», sagt Merkel.
Der Schutz der verantwortlichen Personen, der Kirchgemeinde, aber auch der Anwohner habe letztendlich höher gewichtet werden müssen als die Durchführung einer «gesetzlich zulässigen Kampfsportveranstaltung, die mutwillig mit verzerrten Behauptungen und unbewiesenen Mutmassungen in ein rechtsextremes Licht gestellt worden ist», lässt sie sich in der «Luzerner Zeitung» weiter zitieren.
Angst vor Eskalation wegen Demonstration der Juso
Nach der Ankündigung von Kundgebungen und Protestaktionen der Juso vor Ort «musste davon ausgegangen werden, dass Gegendemonstrationen stattfinden könnten, mit ungewissem Ausgang und Eskalationspotenzial», so Merkel.
Merkel kritisert gleichzeitig auch die Behörden: «Wir bedauern zutiefst, dass eine Gelegenheit für Austausch, Dialog und Toleranz verpasst worden ist. Grundsätzlich fühlten wir uns in dieser Angelegenheit von den Behörden, der Politik und der Öffentlichkeit alleine gelassen.»
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