Tipps zum Frühlingsanfang

Gartencoach aus Luzern: «Erst durch die Schere entsteht ein Garten»

Der Luzerner André Ammann ist Garten-Coach und liebt es, mit frischen Kräutern zu kochen. (Bild: Caroline Mohnke)

Die Weidenkätzchen, Haselnüsse und Schneeglöckchen blühen. Auch wenn es sich noch nicht ganz so anfühlt: Heute ist Frühlingsanfang. Gartenexperte André Ammann gibt Tipps, was es jetzt zu tun gibt, damit der Garten bald erblüht.

Es ist Mitte März, es ist kalt und es schneit. Nicht ungewöhnlich. André Ammann empfängt uns oberhalb Root in einem idyllischen 150-jährigen Haus. «Garten ist Kultur und nicht Natur», sagt der Gartencoach. «Denn erst durch die Schere entsteht ein Garten.»

Die garstigen Wintertage sind bald gezählt. Das Wichtigste sei, darauf zu achten, welche Pflanzen noch leben und welche nicht mehr, sagt der gelernte Landschaftsgärtner.

Frühlingsputz für den Garten

Ein Balkon oder Garten ist ein schöner Rückzugs- und Wohlfühlort. «Es lohnt sich, achtsam damit umzugehen», sagt Ammann, der sich keinen schöneren Beruf vorstellen kann. Als Bub habe er Schmetterlinge gesammelt und kam so auf die Idee, Gärtner zu werden.  «Es ist wichtig, zu überprüfen, ob alle Töpfe noch ganz sind oder ob sie allenfalls Risse oder Sprünge haben vom Frost.»

Die Grösse der Töpfe ist auch nicht unwesentlich, die Pflanzen brauchen Platz zum Gedeihen. Allenfalls ist also Umtopfen angesagt.

Weitere Arbeiten wie Unkraut entfernen, Erde erneuern, nachhaltigen Kompost verwenden anstatt Kunstdünger, Sträucher und Kletterpflanzen zurückschneiden gehören zum Frühlingsputz dazu. «Aber nicht zu viel schneiden», lacht der Gartengestalter. Etwas Zurückhaltung sei manchmal mehr.

Kräuter, Blumen und Beeren

«Jeder Garten ist – wie jeder Mensch – auf seine Art einzigartig», sagt Ammann und fügt an, dass es unzählige Möglichkeiten gäbe, einen Balkon oder Garten zu gestalten. Kreativität sei gefragt.

Bunte Blumen, Kräuter, Beeren oder Gemüse für die Küche oder ein Kiesgarten: Wer gerne eine üppige Blütenpracht geniesst beim Zurücklehnen, sollte Sommerflor, Halbsträucher und Stauden miteinander mischen.  Sträucher, Stauden und Gehölze wachsen viele Jahre am selben Standort. Zu den mehrjährigen Pflanzen gehören auch Thymian, Rosmarin, Weidenkätzchen, Hortensien, Hibiskus. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt bei der Gartengestaltung.

Nicht vor den Eisheiligen

Damit der Frost den Pflanzen nicht den Garaus macht, sollte man besser warten mit dem Säen und Bepflanzen bis zu den Eisheiligen. Frühestens aber ab Mitte April geht es los. «Lieber das Ross im Zaum halten», rät Ammann. Denn wenn der Frost alles zunichte macht, sei die Freude getrübt. «Ende April sind die Pflanzen gut durchwurzelt.»

«Ein Garten muss Spass machen. Ich rate dazu, nicht zu dogmatisch zu sein. In den alten Klöstern hat man sich neue Pflanzen über den Zaun gereicht», schmunzelt Ammann. Schön findet er, wenn schon Kinder Gelegenheit bekommen, mit allen Sinnen einen Garten zu entdecken – und ihnen erklärt wird, was wächst und wie was schmeckt.

Zum Abschluss gibt der Gartencoach uns noch einen Tipp mit auf den Weg: «Die Pflanzen freuen sich über Wasser am Morgen und am Abend. Wenn man sich nicht sicher ist, hilft der Fingertrick: Einmal in die Erde stecken: Wenn keine Erde am Finger bleibt, haben sie Durst.»

Zurückschneiden ist wichtig aber mit Zurückhaltung, rät der Gartencoach. (Bild: Caroline Mohnke)
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