18 Grad in der Stadt Luzern

Frühlingstemperaturen bringen die 40’000 Fasnächtler ins Schwitzen

Es war heiss unter diesen Masken der Näbelhüüler Äbike. (Bild: nh-ebikon.ch)

Sie haben gelitten, aber schlappgemacht hat keiner: Während des Umzugs in der Stadt Luzern stiegen die Temperaturen auf 18 Grad. Da wurde es unter den Grenden ganz schön heiss.

«Es war der Horror», sagt Robert Marty frei heraus. Wir erreichen den Präsidenten der Vereinigte kurz nach dem grossen Wey-Umzug durch die Stadt Luzern. «Seine» Guugenmusig habe den schweisstreibenden Lauf in voller Montur durchgezogen, erzählt er stolz. «Wir sind alle mit den Kleidern gelaufen, aber es war wirklich eine Tortur.» Glücklicherweise sei keiner umgekippt.

Unter den Masken und in den dicken Kostümen steigt die Hitze rasch an. Nach dem Umzug kühlen sich die Näbelhüüler nun im Helvetiagärtli ab. «Es wird ausgezogen, was ausgezogen werden kann», lacht Marty.

Beim Nähen der Kostüme wappne man sich traditionellerweise für Schnee, Regen und Wind. «Nun hat sich gezeigt, dass ein Kostüm nach dem Zwiebelprinzip besser gewesen wäre: Nämlich eines, bei dem man bei Bedarf Schicht um Schicht ablegen kann.»

Die Näbelhüüler erholen sich jetzt erst einmal von den Strapazen. «Jetzt gilt es, viel zu trinken», sagt Robert Marty. «Und zwar Wasser, das ist klar.»

In der Rüstung staut sich die Hitze

Auch Peti Federer vom Lozärner Fasnachtskomitee ist «bachnass», als wir ihn telefonisch erreichen. Die Chottlebotzer haben dieses Jahr eine Panzerung an ihrem Kostüm. «Es ist schon fast eine Rüstung. Das ist natürlich alles andere als atmungsaktiv, da staut sich die Wärme unglaublich», so Federer.

«Eine solche Wärmeperiode wie jetzt, wo es auch in der Nacht nicht abkühlt, habe ich noch nicht erlebt.»

LFK-Sprecher Peti Federer

Glücklicherweise hat auch er keine Kenntnis davon, dass einer der Umzugteilnehmer wegen der Hitze kollabiert wäre. «Ich selber habe grade zwei Fläschli Mineral getrunken – und habe immer noch Durst», lacht Federer. Da müsse man schon gut drauf achten.

Federer erinnert sich, dass es bereits vor drei Jahren am Fritschiumzug aussergewöhnlich heiss gewesen sei. «Aber eine solche Wärmeperiode wie jetzt, wo es auch in der Nacht nicht abkühlt, habe ich noch nicht erlebt.»

Doppelt so viele Zuschauer wie letztes Jahr

Das Ganze habe aber auch sein Gutes, findet Federer: «Ich kann mich nicht erinnern, dass wir je so viele Zuschauer an einem Umzug gehabt hätten wie heute.»

Tatsächlich wird die Zuschauerzahl von der Polizei auf 40’000 geschätzt, das ist doppelt so viel wie im Vorjahr. Die Wey-Tagwache hingegen hatte mit 3’000 Besuchern deutlich weniger Zulauf als 2019, als sich frühmorgens 4’000 Personen auf dem Kapellplatz einfanden.

Am Aschermittwoch ist’s vorbei mit der Hitze

Morgen übrigens könnten sich die wasserfesten Kostüme wieder als Segen erweisen. Am Vormittag dürfte es noch sonnig werden, aber ab 15 Uhr ist in der Stadt Luzern Regen angesagt. Dies bei Temperaturen von maximal 12 Grad.

Am Aschermittwoch ist dann nicht nur fertig Fasnacht, sondern auch fertig Frühlingswetter. Die Tageshöchsttemperatur dürften dann noch 6 Grad betragen und in der Nacht könnten gar ein paar Schneeflocken fallen. Auch wenn man sich das heute kaum vorstellen kann: Das sind die offiziellen Prognosen und kein Fasnachtsgag!

Dick eingepackt, bei 18 Grad und mitten im Gedränge: Da kann es einem ganz schön heiss werden. (bic) (Bild: bic)
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