Erschreckende Berichte von Gewalt an Krienser Schulen
An Krienser Schulen soll es immer wieder zu Gewalt unter Schülern kommen. (Bild: Adobe Stock)
Eltern und Schüler berichten von besorgniserregenden Vorgängen an Krienser Schulen. Es geht um Gewalt in verschiedenen Formen. Nun hat sich die Bildungskommission eingeschaltet.
Kaputtes Schulmobiliar, Vandalismus, physische und psychische Gewalt, Mobbing, Diebstahl, in einem Fall soll gar ein Schullaptop zum Fenster hinausgeflogen sein. Es sind erschreckende Zustände, die die Krienser Bildungskommission in einer soeben eingereichten Interpellation skizziert. In vereinzelten Fällen hätten Schüler gar vorübergehend hospitalisiert werden müssen oder befänden sich in psychiatrischer Begleitung.
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Eltern sowie Schülerinnen und Schüler hätten die Vorgänge gemeldet, schreibt die Bildungskommission in ihrem Vorstoss. Betroffen seien verschiedene Standorte der Krienser Sekundarschule. Ausgehen würde die Gewalt von einigen wenigen Jugendlichen.
«Den Vorgängen auf den Grund gehen»
Die Gewalt finde nicht nur zwischen den Jugendlichen statt. Es komme auch vor, dass Lehrpersonen zur Zielscheibe würden. «Sie werden beschimpft, beleidigt und bedroht», schreibt die Bildungskommission. Die emotionale Belastung nehme dadurch zu.
Sarah Le Grand von der Mitte und Mitglied der Bildungskommission erzählt auf Anfrage, sie und andere Kommissionsmitglieder hätten von verschiedenen Seiten von den Vorgängen erfahren. Daher würden sie nun eine überparteiliche Interpellation einreichen. «Es geht uns nun zunächst darum, den Vorgängen auf den Grund zu gehen und herauszufinden, ob die Schulen Unterstützung brauchen.»
Dazu liess die Kommission dem Krienser Stadtrat einen Fragenkatalog zukommen. Sie will etwa wissen, wie viele Fälle von Vandalismus oder Körperverletzung an den Krienser Schulen vom vergangenen Jahr bekannt sind, ob diese zugenommen haben, was die Konsequenzen sind oder ob die Schulen gut genug gerüstet sind, um dem Problem beizukommen.
Teils hätten Jugendliche Angst, zur Schule zu gehen
Wie Le Grand erzählt, habe sie den Eindruck, dass die Sensibilisierung an den Schulen bereits weit fortgeschritten sei. So finde derzeit eine Umfrage unter den Eltern statt, wie diese Jugendgewalt an Schulen wahrnehmen würden. Ob es weitere Massnahmen brauche, werde sich nach der Beantwortung des überparteilichen Vorstosses zeigen.
Spurlos gehen die Vorfälle an den Schulen derweil nicht vorbei: «Es herrscht derzeit eine gewisse Unruhe», sagt Le Grand. «Diese gilt es, wieder wegzubringen.» Unruhe heisst: Es habe Fälle gegeben, in denen Jugendliche Angst hätten, zur Schule zu gehen. Das Sicherheitsgefühl sei gestört, heisst es im Vorstoss.
Die Krienser Schulen und die Stadt nehmen üblicherweise bei laufenden politischen Prozessen keine Stellung.
Klar ist: Kriens steht mit der Gewaltzunahme unter Jugendlichen nicht allein da. Seit einigen Jahren berichten diverse Gemeinden und Städte von steigenden Fallzahlen. Kürzlich machte beispielsweise Horw Schlagzeilen. Dort sollen sich die Gewaltexzesse auf dem Schulweg und bis in den Schulbus hinein abspielen. Von Schlägen, Gehänsel oder Mobbing ist die Rede (zentralplus berichtete).
Schreibt gerne über harte Fakten und skurrile Aufreger. Seit über zehn Jahren Journalist bei Online, Print und Fernsehen. Für zentralplus schreibt der Wahl-Luzerner seit 2024.