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Walchwil startete vor einigen Monaten eine ungewöhnliche Kampagne gegen Elterntaxis, welche ein grosses Problem darstellten. Nun freut sich die Gemeinde über erste Erfolge.
«Eltern-Taxi Stop» steht in grossen Lettern auf der Strasse kurz vor den Schulhäusern in Walchwil. Hier sollen Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, nicht weiter fahren. Wer es nicht lassen kann, soll die Sprösslinge beim grossen Kiesplatz, der hier liegt, abladen. Eine andere Tafel weist die Eltern zum Bahnhof. Dort gibt es einen sogenannten «Kiss and Ride», ein Platz, wo Kinder abgeladen werden können.
Noch lieber wäre es der Schule und der Gemeinde jedoch, wenn die Kinder gleich ganz auf das Elterntaxi verzichten würden. Darum starteten sie diesen Sommer eine grosse Kampagne. Mit Flyern, Elterninformationen, Polizeibesuchen in der Schule oder mit ebenjener Strassenmarkierung versuchten sie die Eltern zu sensibilisieren.
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Elterntaxis sorgten für brenzlige Situationen
Elterntaxis wurden in der 4000-Seelen-Gemeinde am Zugersee zunehmend zum Problem. Der Platz vor den Oberstufen- und Primarschulhäusern ist knapp, Kinder bewegen sich der Strasse entlang, es können brenzlige Situationen entstehen. «Elterntaxis führen zu unübersichtlichen Situationen auf dem Schulgelände», schrieb die Schule zum Schulstart in einem Brief an die Eltern.
Im aktuellen Gemeindeblatt steht ergänzend: «Der tägliche Schulweg ist eine gute Gelegenheit, das Gelernte zu üben und Selbstbewusstsein zu entwickeln. Er bietet den Kindern die Chance, neue Bekanntschaften zu schliessen, unser Dorf besser kennenzulernen und sich an der frischen Luft zu bewegen.»
Die Gemeinde schreibt weiter: Die Kampagne zeige Wirkung. Es habe weniger Elterntaxis vor der Schule. Dies bestätigt Fabian Ziegler, Rektor der Schule Walchwil, auf Anfrage von zentralplus.
«Eltern bringen Kinder nun zu Fuss zur Schule»
Der Verkehr vor der Schule habe abgenommen: «Wir beobachten, dass Eltern ihre Kinder nun zu Fuss in die Schule begleiten oder an den vorgesehenen Haltestellen ausladen», sagt er. Noch würden sich nicht alle Eltern an die Wünsche der Schule halten, es sei aber eine positive Entwicklung zu beobachten.
Die Kampagne, die die Schule diesem Sommer lanciert hatte, scheint also aufzugehen. «Wir haben dabei bewusst auf den Dialog gesetzt und wollten nicht einfach ein Verbot aussprechen», erklärt Ziegler. Die Rechnung scheint aufzugehen.
In den Vorjahren hätten immer wieder brenzlige Situationen rund um die Schule beobachtet werden können, auch wenn es glücklicherweise nie zu einem Zwischenfall gekommen sei. Damit dies auch so bleibt, brauche es auch weitere Anstrengungen, erklärt der Rektor.
«Mit der grossen Kampagne diesen Sommer alleine ist es nicht getan. Wir werden dranbleiben», sagt Ziegler. So wolle die Schule in Walchwil das Thema regelmässig mit den Eltern besprechen und auf die Regeln aufmerksam machen. «Wir hoffen, so eine Kultur aufbauen zu können, welche nachhaltig ist und, dass immer mehr Eltern ihre Kinder ohne Auto in die Schule begleiten.»
- «Walchwil informiert» von Oktober 2024
- Telefonischer Austausch mit Rektor Fabian Ziegler