Stadtgärtnerei Luzern bekommt Fanpost

Die Stadt Luzern erblüht allmählich in allen Farben

Die Stadtgärtnerei in Luzern kümmert sich um 25 Park- und Grünanlagen – wie diesem hier am Nationalquai. (Bild: Stadtgärtnerei Luzern)

Im Frühling wird die Natur wieder bunt. Sowohl im heimischen Garten wie auch in städtischen Anlagen. Seit rund 100 Jahren sorgt die Stadtgärtnerei in Luzern für farbenfrohe Blumenanlagen auf öffentlichem Grund, was zu viel Fanpost führt – solange die Geranien an der Kapellbrücke rot bleiben.

Wenn man an die Empfänger von Fanpost denkt, kommen einem in erster Linie Schauspieler, Musikerinnen oder Autoren in den Sinn, und nicht unbedingt eine städtische Institution. Trotzdem kommt es vor – das beweist die Stadtgärtnerei Luzern.

«Wir erhalten zahlreiche positive Rückmeldungen für unsere Arbeit. Das war schon immer so», bestätigt Cornel Suter, Leiter der Stadtgärtnerei auf Anfrage. Diese reichen von E-Mails über Postkarten bis hin zu «Znünis», die als Dankeschön vor Ort vorbeigebracht werden. «Wir beobachten sogar, dass die positiven Rückmeldungen während Corona noch zugenommen haben.»

«En Schwan, so wiss wie …» Blumen. Die Verkehrsinsel beim National erblühte in einem Vorjahr in den Luzerner Wappenfarben. (Bild: Stadtgärtnerei Luzern)

Dies, weil die Stadt Luzern auch während der Krise Grün- und Parkflächen bepflanzt hat – im Gegensatz zu Städten wie beispielsweise Genf. Die hat im Coronajahr die Gartendienste eingestellt, wie uns Suter erklärt. «Unsere Arbeit scheint auch eine psychologische Wirkung zu haben.» Einen Hauch Kontinuität und Freude in Zeiten von Massnahmen und Einschränkungen.

Die grünen Lungen der Stadt

Bestückt werden die Rabatten meistens Anfang oder Mitte März, abhängig davon, ob das Wetter mitspielt und die produzierten Blumen schon bereit für eine Auspflanzung sind. Rund 40 bis 50 Personen stehen für die Arbeiten im Einsatz. Heuer waren die grünen Daumen in der Stadt schon tätig. Sowohl auf dem Bundesplatz wie auch der Verkehrsinsel auf der Löwenstrasse vor der Hofkirche sind die Blumen bereits gesetzt worden. Auch wenn es bis zur farbenfrohen Blütenpracht noch etwas Geduld braucht.

Gesamthaft zeigt sich die Stadtgärtnerei Luzern für 25 Park- und Grünanlagen, 105 Spielplätze, 16 Familiengarten-Areale, 4 Friedhöfe, 26 Aussensportanlagen, 11'000 öffentliche Bäume sowie mehrere grössere Naherholungsgebiete verantwortlich. Insgesamt bilden diese grünen Lungen der Stadt Luzern eine Fläche von rund 160 Hektaren.

Hauseigene Blumenproduktion

Aber woher kommen die Blumen, die jedes Jahr in die Beete der Stadt eingesetzt werden? «Den Wechselflor produzieren wir in unserer eigenen Gärtnerei beim Ried am Rotsee», so Suter. Welche Sorten in welcher Anordnung gepflanzt werden, wird im Plenum entschieden. «Wir haben viele engagierte Leute aus verschiedenen Ressorts, die bereits Monate im Voraus Ideen für die Pflanzplanung entwickeln», sagt Suter.

«Diese Feedbacks steigern unsere Motivation enorm.»

Cornel Suter, Leiter Stadtgärtnerei Luzern

In Absprache mit dem Leiter der Produktion wird dann geprüft, welche Sorten sich besser und welche sich weniger gut für die spezifischen Bereiche eignen. «Es ist immer ein sehr hohes Engagement zu spüren.» Ein Engagement, das über die Planungsphase hinausgeht und bis zur Pflege der Rabatten reicht. «Das hat auch mit unserem Berufsstolz zu tun.»

Wehe, die Geranien sind nicht rot!

Die Bepflanzung durch die Stadt hat in Luzern eine langjährige Tradition. Seit über hundert Jahren ist die Stadtgärtnerei für die öffentlichen Grünflächen zuständig. Natürlich könnte man auch externe Firmen mit der Planung für Flächen wie beim Bundesplatz beauftragen, aber diese Selbstgemacht-Mentalität ist bei der Stadt Luzern «historisch gewachsen und bewährt sich nach wie vor immer noch sehr», wie uns Suter erklärt.

Um die 50 Personen kümmern sich um die Pflege der Rabatte. (Bild: Stadtgärtnerei Luzern)

Suter freut sich jeweils über die Rückmeldungen aus der Bevölkerung. «Diese Feedbacks steigern unsere Motivation enorm», sagt er, verweist aber auch darauf, dass nicht jede Begrünung Anklang findet.

So seien zum Beispiel einige kritische Stimmen laut geworden, als sich die Stadtgärtnerei in einem vergangenen Jahr dazu entschied, die traditionell roten Geranien an der Kapellbrücke für einmal durch weisse Blumen zu ersetzen. Aber selbst solche Feedbacks wertet Suter positiv: «Das zeigt, dass unsere Arbeit wahrgenommen wird.»

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Rudolf 1
    Rudolf 1, 28.03.2021, 07:04 Uhr

    Die Stadtgärtnerei verdient immer wieder viel Lob für ihre Verschönerungen überall in der Stadt.

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  • Profilfoto von Michel von der Schwand
    Michel von der Schwand, 26.03.2021, 13:15 Uhr

    Die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei machen das richtig gut. Bravo! Würden die sich mal um die Pop-Up Gärten der Linken kümmern, sähe es in der Grabenstrasse und Bahnhofstrasse nicht so trostlos aus.

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